G522ja (1)

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Diese dramatische (Liebes-)Geschichte der etwas anderen Art hat mich wirklich begeistert.

Ich mag die Art, wie sie erzählt wird. Die Umsetzung ist gut (auch wenn ich natürlich noch ein paar Vorschläge zur Optimierung anbringen werde). Der Schreibstil passt. Die Dialoge sind gelungen. Die Idee ist außergewöhnlich. Die Protagonistin besticht durch ihren sarkastischen und außergewöhnlichen Charakter, obwohl man eigentlich außer ihrem Namen nichts über sie erfährt. Aussehen, Alter, Herkunft – Fehlanzeige! Aber das tut der Wirkung der Geschichte keinen Abbruch.  

Das erste Kapitel hat mich völlig von den Socken gehauen – auch wenn ich inhaltlich noch keinen Plan hatte, wo die Geschichte hinführen könnte. Aber gerade diese Spannung und geheimnisvolle Atmosphäre wirken gut.

Erlebt die Protagonistin nur einen verrückten Traum? Der Leser ahnt, dass sie sich das sehr wünschen würde, die Realität aber anders aussieht.

Das erste Kapitel hat mich sofort gefangen genommen und in die Geschichte gezogen.

Da liest man sogar über die leider doch häufigen Schreibfehler hinweg:

-          schon mal (getrennt)

-          Schwäzchen (Schwätzchen)

-          defenitiv (definitiv)

-          gesteinartigen Wänden (gesteinsartigen= mit einem Fugen-S)

-          Sammelsorium (Sammelsurium)

-          Milimeter (Millimeter)

-          nunmal (nun mal oder besser: nun einmal)

-          „Ich seh schon“ („Ich seh‘ schon…“) Man kennzeichnet ausgelassene Buchstaben mit einem hochgestellten Strich/ Apostroph.

-           seinem ursrpünglichen Platz (ursprünglichen)

-          Diese Erkenntnis lies mich …. (ließ mich -> von lassen)

-          Ein harrscher Ton (harscher)

-          Um mich herum war (waren) aufgeregtes Stimmengewirr und eilige Schritte…

Aber eigentlich wären diese Fehler unnötig. Mein Rechtschreibprogramm hätte sie sofort erkannt, rot unterkringelt und eine Korrektur vorgeschlagen.

Und übrigens müsste der Ausdruck korrekt „O Gott!“ lauten. „Oh“ ist ein Ausruf, nach dem ein Komma stehen muss. (Oh, jetzt habe ich mich aber erschreckt.) Aber: O mein Gott! O du fröhliche, o du selige….“

Auch die Zeichensetzung der wörtlichen Rede ist oft nicht richtig, wenn der Redebegleitsatz nachfolgt oder zwischen zwei Rede-Teilen steht.

„Du bist etwas Besonderes“, flüsterte er. (Der Satz wird mit einem Komma angehängt, hinter dem Gesagten steht kein Punkt. Nur Frage- und Ausrufezeichen werden gesetzt: „Du bist etwas Besonderes!“, flüsterte er.)

Auch wenn der Begleitsatz mittig steht wird er mit einem Satzzeichen abgeschlossen:

„Hilf mir!“ Seine Stimme klang rau. „Bitte!“

Die wörtliche Rede war die Hauptfehlerquelle bei den Satzzeichen. Bitte schaue dir die Regeln noch einmal an. Wenn man sucht, findet man zig Seiten, auf denen sie noch besser erklärt werden, als ich das jetzt hier auf die Schnelle getan habe.

Hin und wieder stimmen Formulierungen nicht ganz oder reißen unnötig aus dem Lesefluss.

Ich blinzelte und fokussierte angestrengt auf ihn -> Ich blinzelte und fokussierte ihn angestrengt/ oder: versuchte angestrengt, ihn zu fokussieren

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