Hah, in your face, bitch. Damit hat er nicht gerechnet und ich glaube eine leichte Reaktion von ihm zu sehen. Er atmet ruckartig ein, sein Gang ist weniger geschmeidig und sein vorhin so spöttisches Lächeln scheint einzufrieren.

„Fae, Fae! Hörst du mir überhaupt zu?“

„Hm, was? Ja natürlich. Wirklich...tolle Idee die ihr da habt, Jack. Aber entschuldige mich kurz, ich muss was fragen.“

Wie erwartet folgt mir Ethan, als ich meine Skizze nehme und nach vorne zum Lehrertisch gehe. Vor uns stehen mehrere an, also stellen wir uns dahinter, er außergewöhnlich dicht bei mir. Ich bin mir genau jedes Teils seines Körpers bewusst.

„Woher...was...wie?“, fragt er. Ein Lächeln erscheint auf meinem Gesicht, ich habe ihn aus der Fassung gebracht.

„Woher die Nudeln kommen? Viele denken ja von den Italienern, aber tatsächlich gibt es schon sehr viel früher Aufzeichnungen von Nudelrezepten und zwar bei den Chinesen. Was Sesquipedalophobie ist? Die Angst vor langen Wörtern, dabei ist aber nicht genau definiert, ab wann ein Wort sozusagen zu lang ist. Wie Babys gemacht werden? Naja, fangen wir leicht an. Es gibt die Bienchen und die Blümchen. Aber es gibt auch Blümchen, die sich fühlen wie ein Bienchen oder Blümchen die sich zu Bienchen machen wollen oder-“

„Worüber redest du? Was nein! Verdammt, ich weiß wie Babys gemacht werden.“, verwirrt starrt mich Ethan an.

„Ach, da kann aber jemand stolz auf sich sein.“

„Woher weißt du meinen Namen?“

„Ist ziemlich offensichtlich, oder? Ich fand ehrlich gesagt die aufgehende Sonne auch immer sehr inspirierend.“

Automatisch fährt seine Hand zu der Stelle hinter seinem Ohr. Er reibt kurz herum und hällt die Finger nahe vor seine Augen. Ich meine, etwas hautfarbene Creme zu sehen.

„Und anscheinend benutzt du mehr Make-Up als ich.“, sage ich lächelnd. Aber in meinem Gehrin rattert es. Damals war das Tattoo nicht überschminkt. Aber die Schminke ergibt Sinn, ich habe mich bereits gewundert, wieso nie irgendjemand die Tattoos bemerkt hat.

„Wer weiß es alles?“, fragt Ethan drängend. Er greift nach meinem Handgelenk und drückt es heftig. „Du darfst niemand davon erzählen, verstanden?“ Ich kann den Ausdruck in seinem Gesicht nicht richtig lesen, aber glaube, es ist eine Mischung aus Angst, Panik, Wut und Verwirrung.

Ungerührt sehe ich ihn an. „Zu spät. Aber die die es noch nicht wissen, werden es wohl so schnell auch nicht erfahren. Außer natürlich, ich habe einen Grund es ihnen zu sagen.“ Böse lächle ich ihn an.

Sofort verdüstert sich sein Blick. „Wenn das jemand erfährt, dann werden wohl auch mehr über deine Vergangenheit erfahren. Und über New York. Oder warte nein, es war Kanada, richtig?“ Verdammt, er weiß es! Er beobachtet genau meine Reaktion, doch ich verziehe keine Miene. Währenddessen schießen mir die Gedanken brüllend laut durch den Kopf.

Er weiß nicht alles, denn dann hätte er mehr Angst vor mir und er wüsste das New York noch viel schlimmer ist. In Kanada habe ich mich die meiste Zeit versteckt, in New York habe ich dagegen die meiste Zeit Vampire umgebracht. Die Stadt ist perfekt für sie. Sie fallen nicht auf, es gibt viele Leute die nicht vermisst werden, etliche kleine Nischen und Verstecke und viele Menschen sind auch nachts unterwegs. Es ist ein wahres Brutnest für Wandler.

Doch wie hat er das mit Kanada herausbekommen? Ich bestreite nicht, dass es durchaus Wege gibt, dies zu tun, doch wer hat ihm geholfen? Denn die Helfer wissen dann dasselbe, wie er. Und desto mehr Helfer, desto mehr kennen die Wahrheit. Und vielleicht hat er sie auch schon anderen erzählt und diese suchen dann aus Interesse weiter.

„Dann haben wir wohl einen Deal.", sage ich. Es hilft nicht zu bestreiten, wie gefährlich die Information ist und mir den Kopf darüber zu zerbrechen, kann ich auch noch später tun. „Wir beide schweigen. Aber fass mich noch einmal an und ich breche dir das Handgelenk.“, fahre ich fort während ich ihm ungerührt in die Augen blicke. Augenblicklich lässt er mein Handgelenk fallen.

„Fae, wie kann ich dir helfen“

Sofort wende ich mich von Ethan ab und unserem Lehrer zu.

Die restliche Stunde verläuft ereignislos, Ethan und ich wissen beide, dass wir etwas Belastendes über den jeweils anderen wissen. Nur scheint Ethan nicht zu wissen wie belastend seine Informationen doch sind. Dagegen wird es jedem am Arsch vorbeigehen, ob er nun Ethan Motavato, Johnny Depp oder ein Kaktus mit Sombrero ist.

Also muss ich irgendwie erreichen, dass er diese Informationen ganz sicher nicht weitergibt. Da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zum einen Verführung, aber er wird mir dafür niemals genug trauen und wenn, dann dauert das zu lange. Zweitens wäre da Einschüchterung, aber wenn ich ihn verprügele wird er vermutlich nur realisieren, wie wichtig sein Wissen doch ist und noch viel aktiver nachforschen. Und dann die dritte Möglichkeit. Ich muss etwas noch schlimmeres über ihn herausfinden. Ein noch schwerwiegenderes Druckmittel als das, welches ich bereits besitze.

Etwas, das so schrecklich ist, dass selbst er niemals ein Wort darüber verlieren wird, dass ich früher mein eigenes Volk abgeschlachtet habe.

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Leute, ich hoffe, ihr wisst, wie sehr ich euch verehre. Ich meine über 20.000 Reads und die Geschichte ist jetzt schon ein wenig länger #3 in Vampirgeschichten. Das ist mega geil. Ich meine, vor allem dafür, dass es keine Fanfiction ist. (Sorry an alle, die immer noch hoffen, dass Harry Styles 'ins Bild springt'. Allerdings wird Fae wohl kein großer Directioner sein. Wenn wir mal die Tatsache ignorieren, dass sie noch nie etwas von denen gehört hat. (; )

Wenn euch das Kapitel gefallen hat, dann wäre es lieb, wenn ihr voted oder kommentiert. ^-^

Und wenn ihr Kritik oder Verbesserungsvorschläge habt, dann doch auch einfach kommentieren oder eine Nachricht schreiben. (:

Viel Spaß beim Weiterlesen ;)

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