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Drohungen

Benita. Sie stieß Syman einfach zur Seite um ihn aus den Weg zu schaffen. Er flog zu Boden und stieß seinen Kopf am Bettrand. "Hey!" Ich legte Armin vorsichtig in die Wiege und sprang auf. "Raus hier!"

Benita fixierte mich, ihr Blick unruhig als wäre sie verrückt geworden. Instinktiv platzierte ich mich vor der Wiege. Im Notfall würde ich ihr den Hals brechen.

"Einen Sohn!?" Schrie sie plötzlich spitz. Kam auf mich zu gestampft, mit ausgestrecktem Zeigefinger. "Du Bastard hast einen Sohn zusammen gebracht!? Du hast einen Jungen gar nicht verdient!"

"Raus..." knurrte ich."Sofort."

"Arin sollte doch mir gehören! Er gehörte schon immer mir!" Zornig packte sie meine Bürste von dem Waschtisch und warf sie durch das Zimmer.

Armin begann zu brüllen. "Du sollst verschwinden, Benita. Ich sage es zum letzten Mal."

"Du wirst dich noch umsehen. Nichts wird mehr gut werden. Du wirst dich umsehen!"

Sie sah sich um, um wieder ein Gegenstand zu erwischen. Doch ehe sie die Chance hatte, packte ich sie in den Haaren und zerrte sie zur Tür. Sie krallte sich in mein Gesicht, zog eine brennende Spur mit den Nägeln über meine Wange.

Es war mir egal. Wenn sie Arins Schwert entdeckt hätte, das immer neben dem Bett stand...

Mit einem kräftigen Stoß, warf ich sie in den Flur. Sie flog zu Boden. "Komm mir nie mehr zu nahe! Weder Arin noch unseren Kind! Ich meine es ernst, Benita! Nie mehr!"

Mit einem unruhigen Blick, stand sie auf und wischte ihr Kleid glatt. "Wir sehen uns nicht das letzte Mal."

Als sie die Stufen hinunter gestiegen war, drang Armins weinen zu mir durch. Ich schloss die Tür und drehte mich sofort zu Syman. "Geht es dir gut? Tut dir der Kopf weh?"

"Nein, aber du Blutest, Elain!" Er wischte mir vorsichtig über die Wange. "Soll ich Arin holen?"

Ich wusste es noch nicht. Geistesabwesend drückte ich Armin an meine Brust und dachte nach. Jetzt würde sie noch nicht zurück kommen. Was sollte Arin überhaupt jetzt noch ausrichten? Andererseits, musste er Bescheid wissen. Besonders nach diesen Drohungen.

"In Ordnung, sag ihm aber dass es uns gut geht."

Arin war sofort zu mir gekommen, ich schenkte ihm reinen Wein ein und dann hatte er eine Ewigkeit mit mir geschimpft, weil ich ihm erst so spät von Benitas erster Warnung erzählt hatte.

Und das der Vorfall heute gar nicht passieren hätte können, wenn ich Arin sofort bescheid gegeben hätte.

Danach sprach er mit Ben und Avan, um auch sie wissen zu lassen, dass Benita nicht mehr erwünscht war.

Nun saßen wir gemeinsam an der Tafel zum essen. Die Sache mit Benita hatte sich herum gesprochen. Jeder wunderte sich über dieses sonst so schüchterne Geschöpf. Außer Avan und ich.

Arin hatte Armin auf dem Arm und aß mit der freien Hand. Immer wieder sprach er mit ihm und wiegte das Kind sacht.

"Ich kann immer noch nicht verstehen, wie du mir das verheimlichen konntest."

"Es war eine deiner besten Kindheitserinnerungen. Ich wollte das nicht zerstören. Ich dachte sie meint das nicht ernst."

Arin lehnte sich mit einem finsteren Blick zu mir und drückte mir einen harten Kuss auf die Lippen. "Das darf nie mehr vorkommen."

"Ich weiß, wird es auch nicht."

Den Rest des Tages verbrachte ich unter Menschen. Immer in der Küche oder bei den Schwägerinnen im Damensaal. Danach aß ich wieder mit Arin, ging spazieren und ging mit Arin schlafen. Sein Schwert lehnte wie üblich neben dem Bett wo er es sofort zücken konnte, wenn es nötig werden würde.

Trotzdem schlief ich unruhig...

Ein kleines Knarzen des Bodens schreckte mich aus dem Schlaf. Meine Glieder wurden steif und mein Herz setzte aus. Es war stockdunkel. Eine schemenhafte Gestallt stand über Arin gebeugt in unseren Zimmer.

"Arin!" Schrie ich, Arin zuckte sofort. Doch die Gestalt holte ein schwer aussehendes Brett hervor und schlug ihn damit wieder nieder.

Mir wurde heiß und kalt. Hoffentlich ging es Arin gut. Hoffentlich bemerkte die Person nicht dass sie unmittelbar neben einen Schwert stand. Hoffentlich konnte ich mein Kind beschützen. Mein Schlechtes Gewissen meldete sich.

Hätte ich Arin nur früher bescheid gegeben...

Ich stand schnell auf und hoffte als Schild die Wiege zu verdecken. Obwohl es finster war, hatte ich einen Verdacht wer hier vor mir stand.

"Ich weiß das du es bist Benita!"

Ich schrie so laut ich konnte, in der Hoffnung jemand würde mich hören und mir helfen. Die Gestallt eilte um unser Bett herum auf mich zu. Ich hatte nichts, mit dem ich mich verteidigen könnte. Nur die nun frei liegende Tür.

Noch ehe die Gestallt ganz ums Bett gelaufen war, packte ich Armin und stieg aufs Bett, musste über Arin hinweg steigen und sprang nur knapp an der Person vorbei auf den Boden. Ich riss die Tür auf, packte das Schwert und lief los.

"Taran!" Sein Zimmer musste das nächste sein das im Flur lag. So schnell ich konnte, rannte ich den finsteren Flur entlang. "Kora!"

Ich bog in die einzige Ecke die es in unserem Stockwerk gab. Der Steinboden war eiskalt unter meinen Füßen, meine Haare flogen offen um meine Schultern und meine Arme umklammerten mein Bündel und das Schwert. Ich würde nur zur Bibliothek kommen, doch ich hatte das Schwert und die Hoffnung, die Person sei schon geflüchtet und jemand hätte mich gehört. Nach meinem Geschrei würde doch jeder fliehen?

Ich hörte Stimmen. Kora, Taran! Sie hatten mich gehört. Gerade als ich mich abwandte und zu ihnen laufen wollte, wurde die Tür zur Bibliothek aufgerissen und ich wurde Rückwerts herein gezerrt.

Eine starke Hand versuchte mein Kind zu packen, da zückte ich das Schwert und schlug schreiend um mich. Hörten sie mich denn nicht!?

Ein Mensch zischte neben mir, ich musste wem erwischt haben. Plötzlich kamen Hände von Hinten, packten meinen Arm, eine andere zerrte mir das Schwert weg, wieder eine andere packte meine Haare und zerrte an Armins Decke. Er brüllte und schrie.

Es waren weit mehr Personen als ich gedacht hatte. Eine Hand presste sich auf meinen Mund als ich nicht aufhörte zu schreien. Sie waren zu stark. Ich war in der Falle. Und spürte wie Armin mir entglitt.

Manschlug mir gegen die Schläfe. Ich hörte die Tür aufspringen. Doch da wurde schonalles schwarz...

Der schwarze Ritter Where stories live. Discover now