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Vorteile und Schwächen

Elain sank an Arins Brust nachdem sie schon das zweite Mal auf ihn geritten war. Nun war er außerordentlich müde. Endlich durfte er nach all der langen Zeit, die er sich in Abstinenz hüten musste, entspannen.

Auch wenn er sich wegen seinen Schmerzen nicht ordentlich austoben konnte, war ihm um einiges leichter ums Herz.

Das alles begann nur deshalb, weil er so erleichtert war sie hier zu haben. Dank Elain musste er nicht allein zu Avan auf die Burg. Auch wenn es ihm fertig machte das Elain alles gesehen hatte, aber sie sah ihn immer noch an wie einen Mann.

In diesen Moment hatte er gewusst, dass er sie liebte, nicht nur mochte. Sie legte ihren Kopf an seine Schulter. Ihre Wangen waren leicht gerötet und wenige Strähnen klebten an ihrer verschwitzten Stirn. Seufzend Schloss sie die Augen und ließ ihre Arme an ihren Seiten gerade runter hängen, sie schien zu wissen das er sie halten würde. Immer.

Bezaubert von diesem Anblick, strich er ihr über die Stirn. Sie sah wunderschön aus. Sie schnurrte wie ein Kätzchen und schmiegte sich enger an ihm.

"Du bist ein Typischer Mann, Arin." Kicherte sie.

Hatte er sie schon mal kichern gehört?

"Warum?"

"Du siehst furchtbar aus und hast schmerzen, aber das funktioniert großartig."

"Großartig, also."

Elain schämte sich und riss plötzlich die Augen auf. Das machte Arin Laune.

"Sie hatten Recht, Elain. Ihr seid keine Lady. Gleich sich so zu bewegen, hätte ich Ihnen nie zugetraut."

Elains Gesicht wurde ganz rosa vor Scham. Sie setzte sich aufrecht hin und richtete ihr Kleid. Als sie schon gehen wollte, hielt Arin sie zurück.

Sie lächelte beschämt. Irgendeine Blockade zwischen ihnen war gebrochen. Er fühlte sich Elain viel näher. Er hatte es immer schon gewusst. Sex war eben doch die beste Medizin.

Elain schüttelte ihr Hüftlanges Haar aus und sah sich um.

"Wo ist Syman."

"Der wird sich verzogen haben."

***

Nachdem ich aufgestanden war, wobei meine Beine überraschend nachgaben, zog Arin sein Shirt aus und tupfte sich mit meinem Taschentuch eine Wunde an seinen Rippen ab. Wieder blieb mein Blick an seinem Rücken haften, wie schon das erste Mal als ich ihn Oberkörperfrei gesehen hatte.

Ich ging zum Fluss, sah mich nach Syman um und hob meine Röcke soweit über meine Hüften, dass ich mich in den Fluss waschen konnte. Der Fluss war so kalt das mir der Kopf weh tat.

Die Sonne war schon untergegangen noch bevor ich Arin zurückgelassen hatte. Nun waren nur der Mond und die unzähligen Sterne am Himmel.

"Du siehst wie ein Märchenwesen aus." Arin stand weit entfernt vom Ufer und sah ihr zu.

"Nennt Ihr mich eine Hexe, Arin?" Scherzte ich.

Arin war erst verblüfft, dann musste er laut lachen und dem Kopfschütteln. "Ich dachte an die kleine Meerjungfrau."

"Das mit der Jungfrau ist jetzt weit hergeholt, Mylord."

Wieder lachte Arin. Seine breite Brust im Mondlicht wirkte so anziehend auf mich das neues Verlangen in mir aufkochte.

"Kommst du ins Wasser, Arin?"

Arin schüttelte den Kopf. Enttäuscht ertappte ich mich beim Schmollen. Dafür war ich viel zu alt. Trotzdem hatte ich ein gewisses Verlangen. Wenn also der Knochen nicht zum Hund kommen wollte...

Arin wartete bis ich am Ufer ankam. Er stand da wie ein Griechischer Gott. Breitbeinig, die Arme verschränkt und lässig lächelnd.

Dann kam er mit einem Tuch auf mich zu, kniete sich vor mich und rieb an meinen Schenkeln nach oben. Über mein Hinterteil und ein Stück nach vorn.

Als seine Finger durch das Tuch, meine neue Lieblingsstelle berührten, schloss ich die Augen. Er knapperte an meinem Knie und saugte an meiner Schenkel. Ich befürchtete schon, alleine meinen Spaß zu haben, da zog er mich zu sich zu Boden und kniete sich über mich.

***

Syman hatte nichts gesehen, nur wie Arin Elain geküsst hatte. Da entschied er sich einige Meter abwärts zu angeln. Sie waren Frischverheiratet. Syman wollte ihnen Respekt zeigen und sie eine Weile allein lassen.

Mit einigen gefangenen Fischen, spazierte Syman langsam zurück zum Lager. Er hörte Arins tiefes Lachen schon vom Weiten. Er und Elain saßen neben einander am Feuer und teilten sich den Weinschlauch. Arin war betrunken. Elains Wangen waren leicht gerötet vom Wein, doch ihre Augen schienen noch klarer zu sein als Arins.

"Da bist du endlich! Ich dachte ich schon ich muss dich suchen!" Arin breitete lächelnd seine Arme aus.

"Du hast mich seit vier Jahren nicht mehr suchen müssen."

"Da hast du völlig recht! Du hast mein Vertrauen, Syman."

Arin wurde selten zutraulich, wenn er getrunken hatte. Doch wenn er es war, erfuhr man Dinge, die man so wahrscheinlich nie erfahren hätte.

Syman begann an den Fischen die Schuppen abzureiben und sie auszunehmen. Arin und Elain lachten immer lauter und sprachen über zusammenhanglose Dinge.

"Weißt du, Elain, mein Vater war kein Schlechter Mensch... aber ich mochte ihn trotzdem nicht."

Syman hielt in seiner Bewegung inne. Arin sprach nie über seinen Vater. Nie. Elain hörte aufmerksam zu, obwohl sie nicht ahnen konnte, welche Ehre ihr zu Teil wurde.

"Taran und Kora auch nicht. Wahrscheinlich mochten ihn nur unsere großen Brüder. Oder Syman?"

"Ich kenne deinen Vater nicht, Arin. Ich weiß nicht wie es damals war."

"Arin? War Avan damals schon so... bösartig?"

Elain mochte also Avan nicht. Wobei es kein Wunder war. Bis jetzt hatte er keine Glanz Momente abgeliefert.

Arin lächelte Elain verliebt an und fuhr ihr übers Haar. "Das ist er doch heute auch nicht."

Die beiden teilten plötzlich eine Vertrautheit miteinander die vorhin nicht dagewesen war. Er war ehrleichtert. Endlich würde sein Cousin Glücklich werden.

Die ganze Nacht verputzte Arin den ganzen Fisch und leerte auch den zweiten Weinschlauch. Nachdem Syman gegessen hatte, viel er wie so oft schlafend auf seinen Umhang. Syman wusste, das Arin Langezeit nicht mehr so ausgelassen lachen würde, wenn sie erstmal auf der Burg angekommen waren...

Der schwarze Ritter Où les histoires vivent. Découvrez maintenant