*34*

10.9K 527 21
                                    

Treffen Welten aufeinander

Plötzlich hob sie ihre Faust und holte aus. Es ging viel zu schnell als das ich reagieren konnte. Sie sauste herab und traf mich an der Lippe.

Sofort schmeckte ich mein eigenes Blut und wie meine Lippe zu prickeln begann. Wieder traf sie mich, dieses Mal unter meinem Auge. Noch einen würde ich ihr nicht zugestehen!

Schon während ihre Faust erneut zu mir sauste, packte ich sie, schleuderte sie von mir und schlug ihr mein Knie gegen ihren Bauch. Dabei versuchte ich, sie von mir runter zu stoßen. Mit meiner Freien Hand versuchte ich mich weiterhin zu wehren, dabei Fluchte sie so unanständig wie ich selten eine Frau fluchen gehört hatte.

Als sich ihre Krallen an meinen Hals vergruben, verschwand ihr Gewicht schlagartig. Sie wurde von mir runter gezerrt, dabei hinterließen ihre Nägel tiefe Spuren an meiner Haut.

"Lass mich!" Kreischte sie.

Da schoben sich zwei Arme unter meine Achseln und zogen mich auf meine Beine.

"Geht es dir gut, Elain?" Arin wischte mir das Blut von meinem Kinn. Er sah unheimlich zornig aus...

"Was soll das!?" Brüllte Avan, den ich nicht gar nicht mitbekommen hatte.

Doch er brüllte nicht mich an. Er hatte die Handgelenke der fauchenden und kochenden Amazone gepackt und starrte sie ebenso kochend an wie sie mich. Er zerrte an ihren Armen bis sie ihn ansah.

"Könntest du dich bitte mal beruhigen!?" Er brüllte Ohrenbetäubend laut mit seiner unverkennbaren, tiefen Stimme. "Bea!"

Die Amazone atmete schwer und starrte Avan an, der auf sie herunter starrte, bis sie ihre Wut leicht runtergefahren hatte. Dann ließ er sie los, damit sie sofort zu meinem Ehemann stürzen konnte.

"Ist sie wirklich deine Ehefrau?" Sie sprach ganz ruhig.

"Allerdings." Knurrte Arin zornig.

Plötzlich drehte sie sich zu mir und schluckte schwer. "Tut mir leid. Ich habe wohl ein wenig übertrieben. Ich habe einen langen Tag hinter mir."

Überrumpelt stammelte ich "Mir ebenso..."

Dann drehte sie sich zu Avan um und ging mit ihm nach oben. Als sie verschwunden waren, war ich mir Arins Anwesenheit mehr als bewusst...

"Das ist einfach unfassbar!" Schimpfte er los. Ich drehte mich noch nicht zu ihm um. "Was für eine Aufregung..." er stand nun direkt hinter mir und fasste meinen Arm um mich zu ihm umzudrehen. Immer noch wütend musterte er mein Gesicht. "Wir sollten lieber Fleisch darauflegen, sonst schwillt es an. Sie werden noch denken, ich hätte dich so zugerichtet."

War es deshalb so wütend? Es war ja nicht unbedingt meine Absicht, mich mit einer Irren anzulegen. Arin fischte einen Diener aus einer Gruppe die gerade eben noch ausgelassen plauderten. Als der Diener mich sah, sah er tatsächlich geschockt zu Arin ehe er folgsam in die Küche lief.

Frustriert seufzend, drehte Arin sich wieder zu mir. Sanft küsste er meine Stirn. "Geht es dir sonst gut?"

"Ich wollte nicht, dass es so eskaliert, als ich mir die Füße vertreten wollte."

"Um Himmels Willen, dich trifft keine Schuld. Bea ist nun mal, naja, sie kann Avan standhalten und ihn beeindrucken. Ich glaube das sagt alles."

Ich glaubte nicht, das ich sie sehr mochte...

Der Diener kam wieder und Arin drückte mir ein Steak auf meinen Wangenknochen. Aus Reflex zuckte ich. Arin brach es gleich das Herz.

Er fuhr mit den Fingern die Kratzspuren an meinen Nacken nach und küsste den einen oder anderen. Dabei fuhr er in mein Haar. "Arin...?"

Er unterbrach mich stürmisch und küsste mich zärtlich. Seine Hand mit dem Steak verlies mein Gesicht, nur um die Stelle mit den Lippen zu berühren.

"Tut das weh?"

"Nein." Unwillkürlich drückte ich mich an ihn und vergrub meine Nägel in seinem Hemd.

"Wollen wir nach oben?" Schnurrte er im Wissen wie unnütz diese Frage war.

"Ich glaube ich bin zu abgekämpft." Sollte er ruhig einen kleinen Stich in seinem Ego spüren. Nur ein bisschen.

Da hob er mich an meinen Schenkel auf seine Hüfte und trug mich die Treppe hoch. "Ich mach dich wieder ganz..."

Er hatte nicht gelogen. Arin liebte mich als wäre ich ein Wertvoller Diamant. Unbeschreiblich sanfte und innige Küsse, tiefe und druckvolle Bewegungen. Als er sich über mir abstützte, fühlte ich mich unter seinen tiefen warmen Augen beschützt und zuhause.

Am nächsten Morgen wachte ich an Arins breiter Brust gekuschelt auf. Einen Moment konnte ich mich vor Schmerzen nicht bewegen, nicht einmal Atmen. Dann gewöhnte ich mich daran und schaffte es aus dem Bett.

Noch während ich mein Kleid zubinden wollte, spürte ich Arins Arme die von hinten um meine Hüften geschlungen wurden. Immer noch ganz verschlafen legte er seinen Kopf an meine Schulter.

"Wo gehst du denn hin?"

"Der Schneider kommt heute."

Ich sah ihm an und schmolz dahin. Seine Haare standen verschlafen in alle Richtungen, seine Augen waren geschlossen, sein göttliches Grübchen tauchte auf als er einen Mundwinkel hob.

"Ein weiterer Tag mit Florenz?"

"Allerdings. Ich wünschte sie würde es einsehen und gehen."

"Was einsehen?"

"Dass sie keiner mag..."

Er kicherte entzückend und schnupperte an meinen Hals. "Das weiß sie doch, es ist ihr nur egal."

"Warst du Gestern bei Avan?"

Arin nickte ohne was zu sagen während er an der Stelle unter meinem Ohr saugte.

"Und du bist dennoch nicht im Kerker?"

Wieder kichernd nickte er und bewegte sich mit mir im Arm rückwärts aufs Bett zu. Ich wollte ja Protestieren, doch als er mich vor die Wahl stellte, entweder meinen Nackten Mann oder Florenz... da hatte mein nackter Mann nun einmal gewonnen.

Der schwarze Ritter Where stories live. Discover now