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Gastgeberin und Burgherrin


„Du bist zu nichts Gute." Zischte Florenz und rammte ihre Nägel in meinen Unterarm als wir durch den Flur, zu ihrem Zimmer, gingen.

Ein Diener führte uns hin, doch der war anscheinend so unwichtig, das Florenz sich ja gehen lassen konnte. Ich versuchte meinen Arm zu befreien, doch Florenz kannte dieses Manöver bereits von mir.

„Mich so dumm vor Avan dastehen zu lassen! Ich sollte dir jedes Haar einzeln ausreisen!"

„Lass mich endlich los!"

„Pass auf mit wem du sprichst!" Der Diener schnappte überrascht nach Luft als er Florenz knurren hörte. „Mir hast du es zu verdanken das du hier bist."

„Dir wäre es doch egal gewesen ob Arin mich umbringt oder verkauft! Du wolltest doch nur gut vor deiner Gefolgschaft aussehen, wenn du deine Pflicht erfüllst!"

Florenz lief tief rot an und schleuderte mich an die nächste Wand. Sie krallte ihre Nägel wieder in mein Fleisch und kam mein Gesicht ganz nah.

„Du hast vollkommen Recht! Du bist das schlimmste was mir hätte passieren können! Und weil ich ein einziges Mal nicht auf meinen Vater gehört habe, musstest du natürlich entstehen! Und ja, ich hätte dich auch umgebracht, doch da war meine Schwangerschaft schon zu bekannt! Ich wurde deinetwegen verstoßen! Du hast Recht, Bastard. Mir wäre es egal gewesen ob Arin dich umbringt oder dich als Hure hält."

Natürlich war das alles nicht neu für mich, doch ich es war nicht zu leugnen, wie weh es mir tat, das alles wieder zu hören. Manches Mal, sogar heute noch, überlegte ich ob sie mich nicht doch irgendwann lieben würde.

Oder ob sie mich früher nicht lieben hätte können, wenn sie meinen Vater geheiratet hätte.

Doch dann sah ich diesen unbändigen Hass aus all ihren Poren triefen. Sie würde mich nie lieben. Niemals.

„Hör gefälligst auf zu Heulen! Kannst du nicht ein einziges Mal ein wenig Würde zeigen!?"

Der Diener versuchte was zu sagen, doch Eberhart hatte seine Arroganz wiedergefunden und wies ihn deutlich zurecht. Der Diener knurrte einige Worte, doch hielt abstand.

Was hätte er schon tun können?

„Und noch was." Setzte Florenz wieder an und packte meine Oberarme so fest, dass ich Bluttropfen spürte, die an meinen Ellenbogen herunter rannen. „Steh mir hier nie wieder im Weg. Hast du das verstanden?"

Sollte sie doch an ihren Worten ersticken.

Sie funkelte mich noch einmal eindringlich an, dann ließ sie mich stehen und ging mit Eberhart zu ihrem Zimmer.

Ich stand da, mit schlaffen blutenden Armen, an die Wand gelehnt, wie betäubt und nicht in der Lage mich zusammen zu reißen.

Heute Morgen war alles noch so schön... Arin war wieder bei mir, Avan schien friedlich und zum ersten Mal seit langen, schlief ich in einem weichen Bett.

„Elain?" eine große Hand hob mein Kinn an. Arin. Sein Blick wurde zornig. „Wo ist sie?"

„Was?" ich konnte nicht verhindern das meine Stimme bebte.

„Wo sie ist. Ich werde sie eigenhändig-"

Noch ehe er ausreden konnte, fiel mein Körper einfach gegen ihn. Eigentlich wollte ich ihn ja gar nicht sehen. Aber ich konnte ihn nicht wegschicken. Ich brauchte ihn...

Der schwarze Ritter Where stories live. Discover now