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Der Plan

Ich war geschockt und stinksauer. Wir ließen Arin einfach zurück. Hätte Syman keinen Plan gehabt, wäre ich von Pocket abgesprungen. Und hätte mich lächerlich gemacht. Was konnte ich schon ausrichten? Aber alles in mir schrie nun Verräter! Ich hatte Arin zurück gelassen...

***

Arin hatte nicht gekämpft. Er hatte sich an die Wand gepresst und schlurfte unauffällig aus dem Raum. Wäre das Haupttor nicht verschlossen gewesen, wäre er entkommen.

Nun saß Arin an einer Wand in einer Zelle aus Stein und verfluchte seine Brüder. Warum ließen sie es nicht endlich gut sein? Zwei Jahre konnte er vor ihnen fliehen und verstecken, dann musste sowas Blödes wie ein Türschloss alles zerstören!

Langsam wurde es dunkel, nur der blasse Mondschein viel durch die vergitterten Fenster. Er musste an Elain und Syman denken. Verdammt! Er musste auf seinen Zehn Jährigen kleinen Cousin hoffen, das er seine Frau gut behütete bis er zurück war. Gott weiß wann das sein würde... Seine Aussichten standen schlecht.

"Campell! Ihre Brüder werden Morgen hier sein um Sie abzuholen." Der Soldat wartete auf seine Antwort, doch Arin hatte nichts zu sagen.

Es war ihn vorhin schon klar gewesen das diese Mistkerle so schnell wie möglich Arin fassen wollten. Es überraschte ihn nicht, dass er nur hier schlafen würde.

"Essen Sie." Forderte der Soldat und wies auf seinen Käse.

Daran würde er eher ersticken. Ja verdammt, er war sich zu gut hier zu essen. Der Soldat begriff und ging. Was sollte er auch sonst tun? Arin war stur und daran konnte so ein Scheißkerl auch nichts ändern. Nach acht großen Brüdern, konnte ihn nichts so leicht brechen.

***

Syman war festentschlossen Arin zurückzuholen.

Elain stampfte unruhig um ihn herum. "Wir haben ihn zurückgelassen!"

Das wiederholte sie immer wieder. Sprach mehr zu sich selbst als zu ihn.

"Ruhig Elain, ich weiß was wir tun."

"Dann kläre mich endlich auf!"

Syman machte es manchmal nervös wenn Arin nicht da war, doch gerade fühlte er sich wie ein echter Mann. Er passte auf eine Frau auf und würde einen anderen gleich retten.

Zugegeben, er fühlte sich verdammt gut.

"Wir werden den Schlüssel seiner Zelle besorgen und ihn daraus holen."

Elain starrte ihn an. "Und?"

"Und? Was meint ihr?"

"Das wird ja wohl nicht so einfach gehen."

"Warten wir einfach bis Morgen. Sie werden sehen wie leicht das gehen wird..."

Die Nacht war lang. Beide hatten nicht geschlafen oder ein Feuer gemacht. Syman war beeindruckt das Elain sich solche Sorgen machte.

Bei Morgengrauen näherte sich eine Gruppe zu Pferd. Seine Cousins. Und hier begann sein Plan. Er hatte schon gehofft, das die acht Brüder sich nicht zu lange Zeit ließen, damit sein Plan auch aufging.

"Wer sind die?"

"Arins Brüder."

"Was, alle!?" Elain war schlagartig Hellwach. Tja, die Campells hatten immer schon sehr viele Nachkommen...

"Sie sind wichtig für den Plan... einer zumindest."

Elain war geschockt, als die riesen Kerle zu Pferd an ihnen vorbeiritten. Arin selbst war noch sehr jung, und doch war er schon groß und eindrucksvoll an Stärke. Allerdings war Eric oder Avan weit eindrucksvoller. Und Gott verdammte Riesen!

Seine Cousins banden ihre Pferde außerhalb der Stadt an einer Weide an. Sie bauten sowas wie ein Provisorisches Lager auf.

Die meisten der Brüder verteilten sich, warum war ihn egal. Eric und Avan waren die beiden die er suchte. Sie blieben mit Taran bei den Pferden.

Sie rechneten also schon mit ihm. Elain packte Syman plötzlich am Kragen und zerrte ihn nahe zu ihr, ohne die Campbell Brüder aus den Augen zu lassen.

"Mylady?"

"Das alles sind also seine Brüder? Acht Brüder?"

"Alle älter als er, ja." Elain wurde Blass. "Sie sind alle weit netter als Arin."

Elain sah verwirrt aus. Natürlich, zu ihr war er ja auch nett.

"Zumindest haben die mich nie geschlagen..." Elain kicherte und musterte Taran.

"Das ist Taran. Er ist nur ein Jahr älter als Arin und wie sein Zwillingsbruder."

"Warum sieht er so zornig aus?"

Taran hatte sein Schwert auf seinen Schoß liegen. Seine schwarzen Haare waren, wie immer, leicht zerzaust. Er fuhr sich nämlich ständig durchs Haar. Seine Dunkeln Augen schienen Syman entdeckt zu haben, doch er sagte nichts. Also war er es der Eric und Avan bei den Pferden festhielt...

"Er wartet wohl auf uns."

"Wie bitte!?"

***

Mir wurde leicht übel bei Symans Worten. Das waren Arins Brüder!? Und dann gleich acht zornigen Riesen!?

"Elain? Sie werden ganz blass."

"Du hast doch wohl nicht vor das ich mit diesen Männern um Arin kämpfe? Den Syman, da verlieren wir."

Syman lachte hart auf. "Glaubt mir, ich kämpfe noch lange nicht mit denen."

"Arin ist doch nicht viel älter als ich oder?

"Erst ist vierundzwanzig. Sein ältester Bruder ist fünfunddreißig. Er heißt Avan. Der Blonde Kerl der aussieht wie Herkules. Der ist ein harter Brocken. Taran kann am besten mit ihm umgehen."

"Tatsächlich?"

"Der andere Blonde ist Eric. Der ist dreiunddreißig. Er wird bei Arin immer weich."

Aha... Syman das kleine Schlitzohr. Das er zwischen diesen Jungs noch nicht zerquetscht wurde. Er würde bestimmt ein starker und abgehärteter Mann werden.

"Gehen wir?"

"Wieso sind die andern beiden Blond?"

"Wie ihre Mutter. Alle anderen haben schwarze Haare." Erklärte Syman etwas ungehalten. Dann zog er an meiner Hand. „Lasst uns gehen, Elain!"

Dieses Mal tauschten Syman und ich die Pferde. Er saß nun auf Pocket. Ich war so dankbar dieses Mist Vieh nicht zähmen zu müssen.

Kaum das wir zwischen den Bäumen hervor geritten kamen, erhob sich Taran und machte seine Brüder auf uns aufmerksam.

"Er wusste genau wo wir sind."

"Ist das schlecht?"

"Keine Ahnung." Murmelte Syman.

Taran sah aus wie Arins Guter Zwilling. Er war genauso groß, hatte aber etwas Eleganteres an sich.

Arin war zwar kein stampfendes Ungeheuer, aber er hatte ein Markanteres Gesicht. Taran sah aus wie der perfekte Bösewicht.

"Syman!" Brüllte einer von ihnen. Es hörte sich an wie das Brüllen eines Löwen. Doch der Junge antwortete nicht.

Er sprang von Pocket ab und deute mir, nicht abzusteigen. Eric kam sofort zu ihm.

Seine Schritte waren Schwer und er sah aus, als wäre er die ganze Nacht durchgeritten. Lange Beine, Starke Arme und eine Ausstrahlung, das ich meine Sprache verlor.

Monster. Diese drei Männer waren große, gutaussehende Monster, verdammt!

Der schwarze Ritter Where stories live. Discover now