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Alle Ritter vereint

Florenz schimpfte und drohte mir, bis sie außer Hörweite war. Allerdings war ich überzeugt davon, das sie weit darüber hinaus noch über mich weiter fluchte.

Ich fühlte mich fantastisch! Eine riesen Last fiel von meinen Schultern. Arin führte mich an seinen Platz und reichte mir einen Kuchen. Kirschkuchen.

Mir fiel auf das Bea mit Helena vor uns saß und bemühte mich, sie gar nicht anzusehen. Alle möglichen Leute strömten an die Tafel. Dann wurde der Kuchen durch ein Festessen ersetzt. Ein Wildschwein mit Kartoffeln und Soße. So viel Gemüse und frisches Brot das ich schon zunahm, wenn ich es nur genau betrachtete.

"Greif zu." Avan saß mir nun gegenüber. "Zwei Fliegen mit einer Klatsche. Sehr raffiniert."

Arin lächelte stolz. "Sie kann es wohl mit dir aufnehmen."

Taran fiel neben Avan auf die Bank. "Jetzt musst du aber beeindruckt sein."

Schon war der große Bruder wieder genervt. "Ihr beide nervt mich. Lasst erwachsene in Ruhe reden."

Helena kicherte. "Böser Onkel Taran!"

"Du mieses kleines Gör." Fauchte dieser.

Avan sah beide bedrohlich an. "Ich werde euch beide verprügeln wenn das jetzt den ganzen Abend so weiter geht."

Bea nahm ihre Tochter auf den Schoß und kraulte beruhigend ihren Rücken. Als hätte sie Avan ernst genommen. Wer es glaubt wird Seelig. Taran tat so als würde er schmollen.

Im anderen Teil des Raumes, tranken sie um die Wette und machten dreckige Witze. Plötzlich flog ein Stuhl quer durch den Rittersaal. Er zerschellte und alle brachen ins Gelächter aus. Nach einer Weile hörte ich Syman laut aufschreien und dann sah ich ihn flüchten. Zwei größere groß Cousins von ihm jagten ihn.

Diese Familie war ein Chaos. Und heute hatte ich zum ersten Mal das Gefühl, ich würde zu diesem Chaos gehören. Und ich war überrascht wie gut sich das anfühlte. Wo sie mir doch am Anfang wie Monster vorkamen. Tatsächlich empfand ich sie jetzt alle als Familie. Und das hatte ich alles Arin zu verdanken. Er hatte mich geheiratet. Er hatte mir ein Zuhause gegeben.

"Arin! Hilf mir!" Syman flüchtete immer noch von den zwei Jungen.

Arin lachte. "Hast du es also wieder geschafft!"

"Hilf mir!"

Die Runde an der Tafel brüllte vor Lachen, als der Junge auf allen vieren unter den Tisch krabbelte und die anderen beiden versuchten an ihn heran zukommen.

Joe erhob sich. "Genug Jungs."

"Ich lass mich von dem Bengel nicht vorführen, Vater!"

Joe sah zu Arin der gleichgültig mit der Schulter zuckte. Also setzte sich Joe wieder und die Jagt ging weiter. Bis sie ihn erwischt hatten und in den Hof zerrten. Zwei dreizehnjährige Feldjungs...

"Arin..." murmelte ich, doch er schüttelte den Kopf.

"Er ist selber Schuld, Elain." Er bemerkte dass mir das trotzdem nicht gefiel. "Die erwischen ihn nicht, glaub mir. Sieh dir mal diese Horde an. Denkst du er hat da nicht genug Übung?"

Es wurde immer lauter, der Wein floss immer schneller und Syman fand zwei Musiker die er in den Saal zerrte. Er wollte uns nicht erzählen wo genau er sie gefunden hatte.

Arin hatte schon ganz rote Augen von dem vielen Alkohol. Avan ließ bald den Whiskey bringen. Und dann begann die Feier der weißen Ritter erst so richtig. Sie lachten, stritten und prügelten sich. Und immer bei derselben Melodie, sangen alle Brüder ein komisches Lied, das nicht zu der Melodie gehörte.

Bald verließen uns die Kinder und danach die Frauen. Bea, die Frauen von Joe und Samuel und ich waren die einzigen die bei ihren Männern blieben.

Meiner schwankte schon auf seiner Bank und küsste immer öfter eine Stelle unter mein Ohr oder schnupperte an meinem Haar. Leider war ich schon viel zu müde um darauf einzugehen.

"Gehen wir..." murmelte Arin nach dem er sich zum tausensten Mal zu mir gelehnt hatte und stand auf. Dann schwankten wir auf die Treppe zu.

Taran kicherte "Wenn der so weiter wackelt wird Elain traurig einschlafen."

Viel zu erschöpft um etwas zu erwidern, stützte ich Arin bis nach oben und in unser Zimmer. Dort warf ich ihn dann aufs Bett und half ihm aus den Stiefeln.

"Ah... das Bett fühlt sich gut an..." schmutzig grinsend hob er nur seinen Kopf. „Komm und probier es auch mal."

Er ließ seine Arme weg gestreckt von sich liegen und starrte zu mir hoch, als ich versuchte sein Hemd aufzuknöpfen. Plötzlich lagen seine Hände an meiner Hüfte. Augenblicklich lag ich unter ihm. Und nur wenige Sekunden, nachdem er meine Schulter küsste, wurde er schwerer und schnarchte leise. Schlief ich also doch traurig ein...

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, stand Arin neben dem Kamin und hielt ein Kleid in der Hand. "Das wird dir zu eng sein, denke ich." Murmelte ich verschmitzt.

Vernichtend starrte er mich an. "Das ist dein neues Kleid? Das kostet ja weniger als man für die Hufe in meiner Schmiede zahlen muss!"

"Ist das schlecht?" Müde rieb ich meine Augen während ich auf ihn zu ging.

"Allerdings." Er musterte mein Vogelnest von Haaren. "Warum nur so was billiges? Ich hab dir gesagt, such dir was aus, was etwas her macht." Er reichte mir das Kleid. Eigentlich fand ich es schön. Es hatte einen angenehmen Stoff, einen schönen Rock und feste Nähte.

"Gefällt es dir nicht?"

"Es ist nett, ... für die Feld Arbeit."

"Es ist dunkelblau und elegant." Ich hasste mich dafür, dass man meinen Beleidigten Ton hörte.

"Jetzt schmoll doch nicht." Er hob mein Kinn an. "Ich will das du nicht nachdenkst, sondern das erst beste kaufst, was du willst."

"Das hab ich."

Arin legte den Kopf schief. Ich hatte ja wirklich nicht beabsichtigt ein Preiswertes Kleid zu kaufen. Aber, sowas gefällt mir nun einmal besser als die andern Sachen.

"Du hast es bestimmt nicht wegen dem Geld gewollt?"

"Bestimmt nicht."

"Dann ist es wohl ganz nett..."

"Es ist wunderschön!" Er lachte! Er hatte Spaß daran mich zu ärgern!

Der schwarze Ritter Where stories live. Discover now