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Die Vorwehen

Um Arin schien die Zeit still zu stehen. Elain bekommt das Kind!, hallte es in seinen Kopf wieder. Es drang langsam in sein Unterbewusstsein. Dann brach leichte Panik aus...

"Syman, hol die Hebamme!"

Er rannte durch die Finsternis zur Burg, die Treppen nach oben, hechtete den langen Flur entlang und riss die Tür auf. Wie schon so viele Male zuvor. Elain saß auf der Bettkannte und fuhr sich durch das Goldene Haar. Es ergoss sich um ihren krümmenden Rücken.

"Elain..." er ging ums Bett und kniete sich vor sie. Was sollte er tun? Was sollte er sagen?

Sie lächelte tapfer. "Hallo."

"Hallo." Er war weit gestresster als sie. Gleich würde er in Ohnmacht fallen.

Er hatte schon viele Schlachten gekämpft, hatte schon viel erlebt und brachte in einem Duell sogar seinen Onkel um. Doch nie empfand er mehr Angst als in diesen Moment. Furchterregend, aufregend...

"Ich hab höllische Angst." Lachte sie.

"Du schaffst das." Er auch?

Syman riss die Tür auf. "Die Hebamme ist auf dem Weg. Sie sagt Elain soll im Bett liegen."

Sie verzog ihr Gesicht schmerzhaft. Oh er hasste es, wenn sie litt.

"Ein Winterbaby..." keuchte sie und ballte ihre Hände zu Fäusten."So wie du."

Arin nickte. Unfähig was zu sagen.

Bemerkte sie seine Unsicherheit? Versuchte sie mit ihm zu reden, weil sie ihn so beruhigen wollte? Das wollte er nicht. Er wollte stark für sie sein, doch es fiel ihm gerade unheimlich schwer. Was war er doch für ein Schlappschwanz!

Die Hebamme spazierte ins Zimmer, als hätte sie alle Zeit der Welt.

***

Arin stand neben meinem Bett wie eine Mauer. Diese furchtbare Frau schlenderte zu uns und setzte sich auf Arins Bettseite ans Fußende. "Eine schlechte Uhrzeit, Mylady."

"Das tut mir schrecklich Leid."

"Jason Junior ist endlich eingeschlafen. Er muss einen Wachstumsschub haben."

Arin schnaufte ungehalten. "Wollen Sie noch einen Tee!? Meine Frau hat schmerzen!"

Finster Blickte sie zu Arin auf. "Das wird sie noch einen ganzen Tag lang haben! Es ist ihr erstes Kind, es wird noch lange dauern bis ihr euer Balg in den Armen haltet!"

Mein was!? Zornig versuchte ich mich hoch zu hieven, doch Arin hielt mich an meiner Schulter zurück.

"Haltet Eure Zunge in Zaum." Murmelte er zu ruhig.

"Geht jetzt." Schnaufte die Frau genervt und griff sich an ihre Schläfen.

Ich flehte Arin stumm an, nicht zu gehen. Diese Frau war mir nicht wohl gesinnt... Er küsste meine Stirn und lächelte. "Ich komme bald wieder."

Die Hebamme fuhr meinen Bauch ab, untersuchte wie weit mein Baby schon war und mischte mir einen Tee an. "Wir sehen uns Morgen Abend wieder. Bis dahin trinkt diesen Tee und steht die Zeit durch."

Sie stand wieder auf, reichte mir meinen Becher und stellte sich dann an den Kamin. "Werdet Ihr Eure Tochter behalten?"

"Selbstverständlich!" Kurz nachdem ich mich aufsetzen wollte, zuckte ich schon wieder zusammen.

Die Hebamme nickte bedächtig. "Baden Sie, wenn es zu Schmerzhaft ist."

"In Ordnung..." Mein Bauch wurde wieder hart und es fühlte sich an, als drücke mein ganzer Körper gegen meine Hüften...

Der schwarze Ritter Where stories live. Discover now