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Gut gemeint

Was wollte sie von ihm?  Wollte sie etwas aus ihm heraus kitzeln? 

Arin musterte Elain über das Feuer hinweg. Ihre langen blonden Haare fielen ihr wie ein Schleier um die Schultern, ihr rosa Kleid das vorhin in der Kapelle noch so gut an ihr ausgesehen hatte, war verstaubt von der Reise. Außerdem fühlte sie sich wohl nicht gut darin.

Seit er mit den erlegten Tieren zurückkam, konnte er sehen wie sie unbewusst ständig an sich herumzog. Am meisten beunruhigend fand er, dass sie immer zu ihren Rücken durchbog und die Luft dabei scharf durch ihre Zähne sog, wenn sie glaubte, keiner würde sie beachten.

Arin sah ihr immer noch über das Feuer in die Augen.

Nach ein paar Augenblicke senkte sie ihren Blick und spielte nervös mit ihren Fingern. "Seid Ihr gar nicht müde, Mylord?"

Eigentlich nicht. Nicht mal nach dem Essen. Er fühlte sich überraschend aufgeweckt. Er freute sich auf die Stadt morgen.

Doch wenn er Elain betrachtete, teilte sie wohl nicht seine Energie. Sie sah Müde und erschöpft aus.

"Ihr müsst nicht warten bis ich mich niederlege, Elain. Geht ruhig schlafen, wenn Ihr müde seid."

Er meinte es nur gut, doch Elain wirkte kurz gekränkt. Versteckte es aber sofort wieder. Sie nickte reserviert und nestelte in ihrer Umgebung herum um sich einen Schlafplatz zu richten.

***

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, fühlte ich mich, wie von einer Kutsche überfahren. Außerdem hatte mein Gatte mir meinen Mantel über geworfen, als ich noch schlief.

Arin schlief die ganze Nacht nicht. Wie er das schaffte wusste ich nicht. Als ich die Augen aufschlug, saß er ohne Hemd neben der Glühenden Asche des Feuers und trocknete seinen Oberkörper mit einem Lappen ab. An seinen Haarspitzen glitzerten noch Wassertropfen. Sein ganzer Körper zeugte von harten Kampftraining und stundenlanges Reiten. Während seine Hand den Lappen über seine Brust führte, beobachtete ich wie hypnotisiert seine Rückenmuskeln. Mit Überraschung bemerkte ich wie enttäuscht ich war, als Arin sein Hemd wieder anzog.

Während ich noch verschlafen versuchte, festzustellen wo ich überhaupt war, stopfte sich Syman die Reste des Wildscheines in den Mund und plapperte wie wild auf Arin ein. Ich bezweifelte Anfangs das er ihm wirklich zuhörte, doch er grinste und nickte hin und wieder höflich.

Ich hingegen wusste immer noch nicht ganz wo ich war.

"Können wir dann los?" Arin überrumpelte mich dermaßen mit seiner Frage, dass ich ihn nur stumm ansehen konnte.

Ich brauchte immer einen Augenblick nach dem aufwachen, um klar zu denken.

Arin - schwarzer Ritter - Ehemann. Soweit so gut.

"Elain? Schlaft ihr noch?" Lachte Syman und stupste mich an der Schulter.

"Lass sie in Ruhe wach werden. Nicht jeder ist dein Geplapper in Herr Gotts Frühe gewohnt. Wie ein altes wasch Weib bist du."

Gespielt gekränkt sprang Syman auf und führte eine übertriebene Verbeugung vor.

"Wenn Ihr erlaubt, Mylord! Ich gehe jetzt Ihr Pferd versorgen!"

"Beeil dich dabei..." grinste Arin.

Syman verschwand.

Als ich versuchte aufzustehen, stoppte mich das Korsett. In der Bewegung musste ich stocken. Die Stahl Stäbe pressten sich gegen meine Rippen und zerquetschten fast meine Taille. Dieses Gott verdammte Ding!

Der schwarze Ritter حيث تعيش القصص. اكتشف الآن