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Wie lange hält der Frieden?

Nach einen kurzen Schläfchen ging Arin wieder in die Schmiede und ich zurück in die Burg. Ich strickte mal wieder kleine Söckchen und Mützchen. Und eine große warme Babydecke. Daran arbeitete ich schon lange. Sie sollte besonders warm und weich sein. Weshalb ich mir besonders teure Wolle bringen ließ. Die Wolle war das erste was ich gekauft hatte, das wirklich unverschämt teuer gewesen war. Es war aber auch das erste was mir das Geld wert war.

"Guten Abend, Elain." Benita stand plötzlich neben mir. Das flackern des Kamins verpasste ihr genau das passende hinterlistige aussehen, das sie immer gut versteckt hielt. "Wie ich sehe ist das Kind immer noch nicht da."

Was wollte sie von mir? Am liebsten hätte ich sie angeschrien, dass sie verschwinden sollte! Avan, den brauchte ich jetzt. Dann wäre sie sofort wieder weg.

Sie setzte sich auf den Stuhl mir gegenüber und seufzte leise. Sie war eine Lady. Und ich hasste sie dafür.

"Du strahlst so eine Ruhe aus. Ist es wegen Florenz oder dem Kind?"

"Willst du etwas Bestimmtes von mir?" Ich machte keinen Hehl darum, wie sehr sie mir den letzten Nerv raubte.

"Ich will doch nur plaudern. Mit der Frau die mir meinen Mann gestohlen hat."

Eine stille trat ein. Nur das bersten des Holzes im Kamin unterbrach sie gelegentlich.

Sie gab offen zu das sie mir vorwarf, ihr Arin ausgespannt zu haben? Was sollte ich jetzt sagen? Sollte ich sie schlagen? Mir würde das ja gefallen, aber war das mein Niveau? ... ... ja... ja eigentlich schon.

"Was würde Arin wohl von dir denken, wenn es kein Junge werden würde?" Gerade hatte ich mir ausgemalt, wie ich ihr jedes Haar einzeln ausriss, da ließ sie diese Bombe platzen. "Er wird zu mir kommen. Einer Frau, die es zusammenbringt einen Jungen zur Welt zu bringen."

"Woher willst du das wissen? Du hast doch kein Kind. Abgesehen davon, Arin würde dich nicht einmal mit Handschuhen ausziehen wollen."

"Meine Schwestern haben alle ausschließlich Söhne auf die Welt gebracht." Na und? Gleich würde ich ihr etwas antun. Deshalb stand ich auf und wollte sie sitzen lassen, doch sie stellte sich mir in den Weg. "Du wirst mit deinem Balg vor die Tür gesetzt Elain! Arin will einen Jungen! Einen Sohn! Und du wirst ihn sicher keinen schenken können."

Ich holte tief Luft um ihr zu sagen, das sie gar nicht wissen könnte was es werden wird, da verkrampfte sich mein Magen schmerzhaft. Ich verzog eine Miene und musste mich konzentrieren...

"Arin wird mir gehören!"

Der Schmerz wurde schlimmer, es drückte mir die Luft ab. Als würde man einen eiskalten Reifen um meinen Bauch spannen... Benita fauchte noch einiges mehr, doch ich hörte sie kaum.

Plötzlich packte mich ein Starker Arm um die Hüfte. "Ruft Arin!"

Avan? Ich blickte auf und Benita war verschwunden.

"Ganz ruhig, Elain." Er half mir in meinen Sessel zurück und bellte Befehle. Bea kniete sich vor mich hin, Taran stand neben mir und war überforderter als er es wohl je gewesen war.

"Schmerzt es noch?" Wollte Bea wissen, doch der Schmerz war so schnell wieder weg wie er gekommen war.

"Nein."

Sie legte eine Hand tastend an meinen Bauch der unglaublich hart wurde. "Denkst du es kommt?"

"Eigentlich nicht..."

Sie sah zu Avan auf. "Dann war es die Aufregung."

Taran stützte sich neben mir auf die Lehne und sah mich anklagend an. "So hoch schwanger solltest du dich nicht so aufregen."

Hm... denselben Blick würde Arin mir wohl gleich zu werfen. Besorgt und ernsthaft erschrocken.

Ergeben hoch ich Hände. "Kommt nicht wieder vor."

***

Arin hechtete die Treppen nach oben, lief durch den langen dunklen Flur und riss die Tür auf. Elain saß in Felle gedeckt in ihrem Bett und starrte an die Decke. Als sie ihn erkannte, lächelte sie ertappt.

"Geht es dir wieder gut?"

"Seit sie mich rauf gebracht haben, schon." Arin konnte regelrecht hören wie der Stein von meinen Herzen rollte.

Er setzte sich zu ihr und holte endlich tief Luft. Seit ihn sein Neffe Michel Junior fast über den Haufen gerannt hatte, ihm panisch gesagt hatte. das Elain stirb, bekam er keine Luft mehr. Dieser Junge hatte wohl was falsch verstanden...

Elains blondes Haar ergoss sich über ihre Schultern und rahmte ihr Gesicht ein. Das schwache Licht des Kamins konnte ihre strahlenden Augen nicht trüben.

"Solltest du nicht unten essen?" Sie war nervös und wollte die Aufmerksamkeit wieder auf Arin wälzen.

"Wenn man mir sagt meine Frau stirbt, vergeht mir der Hunger."

Elain runzelte die Stirn. Als er lachte begriff sie dass er scherzte und nahm seine eiskalte Hand und legte sie sich an die Wange. "Gott, fühlt sich das Gut an. Es ist so warm hier drinnen..."

"Was ist passiert? Warum hattest du schmerzen?"

"Ich hatte nur den Drang unterdrückt jemanden zu schlagen... Das werde ich nicht noch einmal tun! Versprochen!"

Ihr Lächeln, als sie den Kopf schräg legte war bezaubernd. Ihr Haar fiel zur Seite und entblößte ihren langen Hals.

"Ganz Recht, beim nächsten Mal machst du mich stolz und verprügelst den Störenfried!"

Kichernd lehnte sie sich nach vorne an seine Schulter und schlang ihre Arme um ihn. Auch wenn Arin scherzte - wer hatte sie so aufgeregt? Gnade ihm Gott wenn er denjenigen erwische.

"Was wenn es ein Mädchen wird?" Fragte Elain plötzlich, jeder Humor war verschwunden.

Was sollte diese Frage? Arin war leicht überrumpelt. "Dann wird es mein Mädchen sein. Und jeden in den hintern treten."

"Was wenn es aber eine Prinzessin sein will?"

Er lachte nervös. Um Himmels Willen!? "Dann wird sie meine Prinzessin sein! Ich kaufe ihr lange Diamant besetzte Kleider, ein weißes Pferd und alle Süßigkeiten die sie will!"

Kichernd schüttelte sie den Kopf. Und es war kein schüchternes Damen kichern. Es war ein kichern das ihm auslachte! Und das mochte er, es machte es einfacher.

"Auch wenn sie einen Prinz haben will?"

Oh verdammt, Nein! "Es gibt Grenzen..."

"Dann hoffen wir es wird ein Junge! Ein so verwöhntes Mädchen kann doch niemand ertragen."

"Ich verwöhne meinen Sohn doch auch!"

Sie scherzten noch eine ganze Weile, selbst als man ihnen das Essen raufgebracht hatten.

Elain erzählte Arin nicht wer sie aufgeregt hatte, aber er würde es schon noch erfahren.

Der schwarze Ritter Where stories live. Discover now