Our Little Secret

By xLittleButterfly

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"Scheiße", murmelte ich erschrocken, als ihn sah. "Aria, das ist Damian.. und er wird bei uns einziehen", ver... More

Our Little Secret.
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Epilog
Danke! <3

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By xLittleButterfly

Eine Sekunde lang starb ich tausend Tode, da ich dachte es wäre Dad oder Sally. Ich war mehr als erleichtert, als es Lily war, die reinkam und uns ansah wie ein besoffenes Auto.

,,Uhm.. hi?" Sie starrte uns an.

,,Hi", sagten Damian und ich gleichzeitig, er so als wäre nichts passiert, ich leise und kratzig. Ich krabbelte schnell von ihm herunter und fiel dabei fast vom Bett. Elegant wie immer.

,,Vielleicht sollte ich wieder gehen", murmelte Lily, jedoch merkte ich wie sie sich ein Grinsen verkniff.

,,Nein", sagte ich, ,,bleib."

Ich sah Damian an, der immer noch auf meinem Bett lag und uns anstarrte, und versuchte ihm ein Zeichen zu geben. Er verstand.

,,Okay, verstehe. Ich bin jetzt unerwünscht", er stand aus meinem Bett auf und fuhr sich durch seine Haare, bevor er grinsend mein Zimmer verließ und die Tür hinter sich schloss. Weder Lily noch ich sagten etwas, bis Lily herausplatzte: ,,Was. war. das?!"

,,Pssscht, schrei doch nicht so!", rief ich aufgebracht und zerrte sie auf mein Bett, damit sie sich setzen konnte.

,,Ich dachte mir, ich komme mal vorbei und besuche dich, da lässt mich dein Dad herein und ich komm hier hoch und was sehe ich? Damian und dich! Oh Gott! Das ist ja.. woah!"

Woah war wohl das passende Adjektiv.

Ich grinste sie an. ,,Dank dir hab ich beinahe eine Herzattacke bekommen!"

,,Ich hab doch geklopft", lachte sie. Es schien als wäre sie fast so hibbelig wie ich. ,,Aber ich habe es dir gesagt! Er steht sowas von auf -"

,,Lily, halt die Klappe!", flüsterte ich und drückte meine Hand auf ihren Mund, damit sie nicht weitersprach. ,,Er hört doch alles."

,,Sorry", nuschelte sie in meine Hand und ich ließ los. ,,Aber - "

,,Reden wir über etwas anderes, ja?", flehte ich fast.

,,Du -", sie seufzte, ,,okay. Okay. Wie geht es dir?"

,,Ganz gut. Und dir?"

,,Nicht so. Ich bin hergekommen, um mit dir zu reden."

,,Du machst mir Angst..", sagte ich misstraurisch und schaute sie besorgt an. Jetzt, wo ich sie mal so richtig anschaute, sah sie überhaupt nicht glücklich aus.

,,Wahrscheinlich werden wir umziehen. Dad hat ein Angebot bekommen und wenn er es annimmt, müssen wir weg."

,,Das ist nicht dein Ernst, oder?" Ich war geschockt. Wie es ohne Lily wäre, konnte mir gar nicht vorstellen. Sie ist zu einer richtigen Freundin geworden und jetzt sollte ich sie wieder verlieren?

,,Doch", sie schaute mich an, wartete auf meine Reaktion.

,,Oh mein Gott." In meinen Augen sammelten sich Tränen. ,,Wohin denn?"

,,Deutschland. Aber - hey! Weinst du etwa?" Sie nahm mich besorgt in den Arm. Schnell wischte ich mir über die Augen. Es war egoistisch nur an mich zu denken, denn Lily verlor ja auch einiges. Ihre Freunde, die vertraute Umgebung, ihr Zuhause. Sie hatte es viel schwerer als ich.

,,Es ist ja noch nicht sicher, richtig? Vielleicht überlegt dein Dad es sich ja noch..", sagte ich und löste mich aus ihre Umarmung, um sie anzuschauen.

,,Hoffen wir's", meinte sie traurig. ,,Aber hör auf zu flennen - sonst heul ich gleich auch noch!"

Ich lächelte und wischte mir erneut meine Tränen weg, die lautlos über meine Wangen liefen. Es war nur so, dass Lily mir in so vielen Sachen beistand, ich vertraute ihr, sie half mir. Sie war mir so wichtig. Ich wollte sie nicht verlieren.

Wir entschieden uns dafür einen Film auf meinem Laptop anzuschauen, jedoch quatschten wir die Hälfte des Filmes durch. Irgendwann abends, als der Film schon so gut wie vorbei war, rief Sally durch das Haus:

,,Wer möchte ein Tassenkuchen?"

,,Was zum Teufel ist ein Tassenkuchen?", fragte ich laut zurück.

,,Du weißt nicht, was ein Tassenkuchen ist?", fragte Lily.

,,Das ist ein Kuchen in einer Tasse, du Genie", klärte Damian mich auf, der immer noch in seinem Zimmer war.

,,Wir wollen", antwortete Lily Sally.

,,Ich auch", rief Damian laut aus seinem Zimmer. Dann war es still im Haus.

,,Ich werde deine Familie wirklich vermissen", meinte Lily nun leiser. Sie stoppte den Film und sah mich an.

,,Du weißt ja noch gar nicht sicher, ob ihr wirklich umziehen müsst", versuchte ich ihr gut zu zureden. Ihr und mir.

,,Aber falls. Und dann musst du mir versprechen, dass du es mit Damian endlich mal hinbekommst." Obwohl sie sehr leise sprach, hatte ich Angst, dass er es mitbekam. Nicht, dass er vor meiner Tür stand und lauschte, aber die Wände waren nicht sehr dick.

,,Ich weiß nicht, was ich da hinbekommen soll. Machmal ist es so, und dann wieder so. Ein ständiges Hin - und Her."

,,So ist das nunmal. Aber am Ende zahlt es sich meistens aus, auch wenn es nicht einfach ist. Aber wann ist es das schon?"

,,Stimmt. Hat Mira dich eigentlich angerufen?"

,,Nein", sagte sie schlicht.

,,Ich hab das Gefühl, dass sie sich wirkliche Gedanken um dich macht."

,,Ich weiß", seufzte Lily, ,,aber ich kann nicht einfach so tun, als wäre nichts passiert. Bei Mike war es einfach, ich konnte ihm sagen, dass er ein Arsch ist - auch wenn ich es erst spät eingesehen habe - und mich von ihm abwenden, aber bei Mira ist das nicht so einfach. Sie ist meine Cousine. Meine Familie."

,,Ist das kein Grund, ihr eine 2. Chance zu geben?"

,,Ich weiß nicht."

,,Es ist deine Entscheidung. Ich weiß nur, dass sie sich wirklich bemüht. Hab ich jedenfalls den Eindruck." Ich zuckte mit den Schultern. Lily fuhr sich durch ihre roten Locken, die ich manchmal echt beneidete und schaute auf ihre Uhr.

,,Ich denke darüber nach.. sehen wir uns diese Woche irgendwann?"

,,Klar", sagte ich lächelnd und schaute dabei zu, wie Lily sich aus meinem Bett rappelte. ,,Was ist mit deinem Kuchen?"

,,Ich muss jetzt los, iss du ihn für mich", sagte sie, ,,wir schreiben morgen schon den ersten Vokabeltest in Franze."

,,Viel Glück", murmelte ich, als sie ihre Schuhe anzog. Sie warf mir einen Luftkuss zu und winkte. ,,Wir sehen uns." Dann verließ sie mein Zimmer und ließ mich mit meinen Gedanken alleine.

***

Die Nacht war schlimm. Ich hatte wieder einen Albtraum, und als ich deshalb um ein Uhr morgens aufwachte, kam alles hoch. Mike, seine Sticheleien und fiesen Sprüche. Damian, der angeblich hinter meinen Rücken über mich lästert, aber mich dann küsst. ,,Sein Problem ist, dass er einfach viel zu nett zu dir ist", hatte Mike gesagt. Was, wenn er wirklich nur Mitleid mit mir hatte? Aber dann dachte ich an all unseren schönen Momente und ich fragte mich, ob das wirklich sein konnte.

Je länger ich darüber nachdachte, desto mehr wurde mir klar, dass ich es gar nicht wissen wollte.

Und dann, nachdem ich meine Gedanken verdrängte und einfach nur ans Schlafen dachte, kam der Hunger wieder. Ich hasste dieses Gefühl, es schmerzte beinahe mit anzuhören, wie sehr mein Magen knurrte. Ich hatte etwas gegessen, unzwar genug. Wieso also, hatte ich wieder Hunger?

Liebend gerne würde ich jetzt etwas essen. Schon immer wollte ich eines dieser Menschen sein, die essen konnten, wie viel sie wollten ohne zuzunehmen. Aber das war ich nicht - und deswegen konnte ich nicht. Ich wollte mein Speck loswerden, ich wollte eine tolle Figur bekommen, damit ich nicht mehr Schweinchen Dick genannt werden konnte. Ich will den anderen zeigen, dass ich es schaffen kann, dachte ich.

Und deswegen schlief ich hungernd ein.

***

,,Na, du", rief jemand hinter mir. Es war Mike, der seine Lippen zu einem zuckersüßen Lächeln verzog. Es war nicht einmal acht Uhr morgens, dennoch war meine Stimmung jetzt schon im Eimer.

,,Lass mich", murmelte ich und wollte mich an ihm vorbeidrängen.

,,Hast du darüber nachgedacht? Dass ich vielleicht doch Recht habe mit Damian?"

,,Ich habe dir gesagt, es ist mir egal." Es ist mir nicht egal. Aber er will mir doch nur wehtun.

Er lachte. ,,Na sicher."

,,Ich hasse dich", rutsche es mir heraus.

,,Oh, ist das so?"

,,Ja", sagte ich, ohne ihn anzuschauen und sagte das eine, wovon ich wusste, dass es ihn vielleicht verletzten könnte. ,,Ich hasse dich, genauso wie Mira dich hasst. Und Lily erst recht. Irgendwas musst du falsch machen."

,,Hey", rief Damians Stimme von weiten. Ich sah, wie sich eine Falte zwischen seinen Augenbrauen gebildet hatte, als er Mike und mich vor dem Gebäude antraf. ,,Alles okay?"

,,Natürlich ist alles okay. Wir haben uns gerade nur über dich unterhalten", sagte Mike lächelnd und machte mir dann Platz, um mich vorbeizulassen und ich ging.

Ich hasste ihn. Ich hasste ihn. Ich hasste ihn.

Ich habe ihm nie etwas getan, wofür also bekam ich das alles ab?

Jetzt zog er Damian auch noch mit hinein. Ich hasste ihn.

Natürlich hätte ich mir denken können, dass ich alles, was ich gegen Mike sagte, bereuen würde. Jedoch dachte ich nicht daran, bis ich in der fünften Stunden die Klassenzimmertür aufstoss - und aufeinmal ein mit Wasser gefüllter Eimer auf meinen Kopf fiel. Der Schock sorgte dafür, dass ich den Schmerz der aufprallenden Wucht nicht spürte. Was ich jedoch bemerkte war das laute Lachen meiner Mitschüler. Ich zog mir den Eimer von meinem Kopf und schmiss ihn weg. Okay.

Es ist nur Wasser. Halb so wild. Ich biss meine Zähne zusammen. Es war nicht einmal viel Wasser. Alles gut. Ohne etwas zu sagen oder auf die anderen zu achten, ging ich nass zu meinem Platz neben Joline. Gerade als ich mich setzen wollte, flüsterte sie mir leise zu: ,,Setz dich da nicht hin."

Ich schaute mir den Stuhl an, um zu sehen, was sie meinte. Die Schrauben waren rausgedreht worden, sodass der Stuhl, wenn ich mich gesetzt hätte, zusammengebrochen wäre.

,,Danke", murmelte ich und schnappte mir einen anderen Stuhl.

,,Spaßverderberin", rief Tom Joline zu.

,,Halts Maul", erwiderte diese, damit war das Thema beendet.

,,Was ist denn mit dir passiert, Aria?", fragte Mrs Wiehert, als sie zum Unterricht erschien. ,,Hat es etwa geregnet?"

Alle fingen erneut an zu lachen, weswegen ich nicht antwortete, sondern nur auf die Tischplatte starrte.

,,Was ist so lustig?", fragte sie verwundert. ,,Möchtest du vielleicht kurz rausgehen und dir aus dem Sekriaritat ein Handtuch holen, Aria?"

,,Nein, danke", sagte ich krächzend.

,,Nun gut." Mrs Wiehert klatschte ihn die Hände. ,,Ruhe jetzt!"

Zehn Minuten später klappte sie die Tafel auf und es wurde ein Bild präsentiert. Ich wunderte mich, wie wenig es mir ausmachte, als ich es sah. Ich blieb ruhig sitzen, wurde nicht einmal rot. Ich fühlte nur eins, unzwar dieses kurze, schmerzhafte Stechen ganz tief in mir drinnen.

Irgendwer (sowieso Mike) hatte ein Mädchen an die Tafel gemalt. Sie war fett und trug nur Unterwäsche. Man hat ihr anstatt eine normale Nase eine Schweinenase verpasst und in ihren Händen hielt sie Süßigkeiten. Neben ihrem Kopf stand mein Name und darüber eine Sprechblase, in der stand: ,,Grunz, grunz, ich hab Essen zum Fressen gern".

,,Wer war das?", schrie Mrs Wiehert, die das Tafelbild sofort wegwischte ,,Das ist - das ist niveaulos, das ist erbärmlich!"

Sie schaute mich an, vermutlich wartete sie auf eine Reaktion von mir, jedoch wollte ich nichts sagen. Was denn auch? Es war jetzt nichts mehr zu ändern. Ich schaute weiterhin auf meine Tischplatte, biss die Zähne zusammen und versuchte Mike und Marcus' Sprüche zu ignorieren, über die jeder lachte.

,,Okay, wenn mir niemand sagt, wer das war, schön, dann wird halt jeder von euch bestraft. Ihr zeigt die Klassengemeinschaft immer zum falschen Zeitpunkt. Ihr alle schreibt die ganze Schulordnung ab, zweimal, bis morgen." Mrs Wiehert war echt sauer.

Weil ich nicht wusste, was ich sonst machen sollte, fing ich an die Hausordnung abzuschreiben, aber kaum hatte ich das erste Wort geschrieben, rief sie: ,,Aria? Kann ich dich draußen kurz sprechen?"

Also ging ich zu ihr. Ich glaube, sie wunderte sich, warum ich so gefasst war. Ich wunderte mich auch.

,,Hör zu, wenn du möchtest kannst du nachhause gehen. Beruhige dich, und mach dir keine Gedanken -"

,,Es ist doch alles okay", sagte ich. Ich hörte mich nicht wie ich selbst an. Sondern irgendwie anders, monoton.

,,Bist du dir sicher? Deine nassen Haare, dafür ist doch auch irgendwer verantwortlich, oder?"

Ich zuckte die Schultern.

,,Ich könnte mal mit der ganzen Klasse sprechen, wenn du Probleme hast. Wir können eine Lösung finden", bot sie an und schaute besorgt drein. Aber das war das Letzte, was ich wollte.

,,Nein, schon gut. Ich würde wirklich gerne nachhause gehen, wenn das okay ist."

Sie sah mich einen langen Augenblick an, rang mit sich und seufzte schließlich. ,,Ja, natürlich. Soll ich deinen Vater anrufen?"

,,Nein", sagte ich schnell, ,,nein. Bitte nicht. Es ist doch nichts Schlimmes passiert.."

,,Aria, das ist nichts Harmloses! Das kann doch nicht einfach so an dir vorbeigehen.." Tut es nicht.

Ich sagte nichts.

,,Na schön. Wir können ja nochmal ein anderes mal darüber reden, wenn du das möchtest. Wir sehen uns morgen?" Ich nickte und ging schnell rein, um meine Tasche zu holen. Als ich reinkam, fingen Tom, Mike und ein paar andere an zu grunzen. Ich stolperte beinahe beim wieder Heraugehen und bevor ich die Klasse verließ, warf mir jemand einen Zettel an die Schulter.

Was würdest du sagen, wenn ich dir sage, dass das Damians Idee war?

Ich warf Mike einen Blick zu; er lächelte mich zuckersüß an.

Dann schlug ich die Tür mit dem Zettel in der Hand hinter mir zu.

***

Es ist nicht einfach alleine zu sein. Sich alleine zu fühlen. Es ist nicht einfach bis an einen Punkt getrieben zu werden, wo man einfach nicht mehr kann.

Ein Mensch erträgt vieles, aber irgendwann erreicht jeder mal seine Grenzen, irgendwann wird es jedem zu viel.

Das heute war nur ein kleiner Tropfen gewesen, doch es hat das Fass zum Überlaufen gebracht. Ich habe diese Grenze erreicht. Ich wollte nicht mehr, ich konnte nicht mehr.

Eigentlich habe ich noch nie zuvor darüber nachgedacht, dass ich es nicht wert bin hierzusein. Mike warf es mir hin und wieder an den Kopf, aber für mich waren es eigentlich immer leere Worte. Doch jetzt wurde mir klar, dass er wahrscheinlich Recht damit hatte.

Ich war froh, dass Dad und Sally schon zur Arbeit gefahren waren, denn das hieß, ich war alleine.

Ich warf meine Tasche in die Ecke und rannte ins Bad, erinnerte mich extra nocheinmal daran abzuschließen.

Es musste sich etwas ändern, andernfalls würde ich es nicht mehr aushalten. Ich dachte kurz an mein Versprechen, das ich Damian einmal gegeben hatte, als ich sagte, dass es nur ein Ausrutscher war. Dass es nicht mehr passieren würde.

Ich brach mein Versprechen, als ich mich über das Klo beugte und mir zum zweiten Mal meinen Finger in den Hals steckte. Mein Magen war so gut wie leer, aber das, was noch drinnen war, musste raus.

Dass ich weinte, merkte ich erst später, als ich nur noch würgte. Mein Magen war leer. Ich drückte auf die Klospülung klappte den Klositz zu, bevor ich meine Wange dagegenlehnte. Jetzt konnte ich nur noch heulen. Ich schluchzte so laut, dass mich wahrscheinlich jemand gehört hätte, wäre jemand zuhause. Ich vergrub meinen Kopf in meinen Armen und weinte, bis ich keine Luft mehr bekam.

Ich schämte mich für meine Schwäche, für meine Sensibilität, für das, was ich gerade getan hatte, obwohl es die richtige Entscheidung gewesen war. Aber am meisten schämte ich mich für mich selbst.

---

Frohe Weihnachten, meine Lieben! :-D

Hoffentlich feiert ihr schön und macht halt alles, was dazu gehört. Und falls ich bis Silvester nicht mehr update - habt einen guten Rutsch ins neue Jahr. :)

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