Neunundvierzig

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Heute Morgen hatte ich noch schnell eine Nachricht an Layla geschrieben, um ihr zu sagen das unser treffen noch stattfand. Sie würde nach der Schule zu mir kommen und wir werden dann an den Vorträgen für Arbeit und Wirtschaft arbeiten. Bis dahin versuchte ich Ordnung in mein Zimmer zu bringen. Hier und da lagen Klamotten, Decken, Kissen oder Schulsachen. Eigentlich bin ich ein sehr ordentlicher Mensch. Ich räume meine Sachen gleich weg, nach dem ich sie benutz habe. Aber irgendwie habe ich das aufräumen in den letzten drei Wochen vernachlässigt. Ich schloss mein Handy an die Musikanlage an suchte mir eine gute Playlist aus, fing an zu dem Lied zu tanzen und zu singen. Also lief ich tanzend durch mein Zimmer und räumte auf. Als ich fertig war hatte ich noch etwas Zeit, also habe ich mich dazu überwunden den Staubsauger in die Hand zu nehmen um schnell zu saugen. Ich bin grade fertig geworden als es an der Tür läutete. " Ich geh schon!" rief ich Alex zu während ich die Treppen herunter polterte. Wie erwartet stand meine beste Freundin vor der Tür. " Na, du Schulschwänzer" begrüßte sie mich lachend. " Hey, Alex hat mir mein Handy weggenommen. Ich hatte also keinen Wecker." rechtfertigte ich mich. " Und ausserdem hatte ich sonst eh nur eine oder zwei Stunden Schlaf bekommen." lachte ich. Das geschehen von gestern Abend hatte ich nicht vergessen, aber kann jetzt gut damit umgehen. Immerhin habe ich ein Leben gerettet.                  " Alex, wir sind oben." Ich stand in der Tür unserer Küche und sah Alex am Herd stehen. " Okay, ich bringe euch später etwas zu Essen nach oben. Viel spaß!" Ich bedankte mich und ging mit Layla in mein Zimmer. Meine Freundin setzte sich an meinen Schreibtisch und ich machte es mir auf dem Boden bequem. Im Hintergrund spielte leise Musik und wir beide waren vertieft in unsere Computer. " Weiß dein Bruder, dass du Medizin studieren willst?" kam es aus der Ecke wo mein Schreibtisch stand. Ich zögerte kurz. " Nein, noch nicht."                                                             " Willst du es ihm den gar nicht sagen?" Layla drehte sich zu mit um. " Doch, nur nicht jetzt. Konzentrier dich auf deine Infos, wir haben übermorgen Abgabe." wimmelte ich sie ab. Meine Freundin blieb still und widmete sich wieder ihren Informationen im PC. Ein Klopfen ließ mich meinen Kopf heben " herein." Alex kam mit zwei dampfenden Tellern in mein Zimmer. " Euer essen." Er gab einen Teller Layla und den anderen mir. " Wie kommt ihr voran?" Alex setzte sich neben mich und ich klappte schnell den Laptop zu. " Gut. Ich bin schon fast fertig." sagte ich und nahm eine Gabel Kartoffeln in den Mund. " Und du Layla?" Alex schaute die dunkelhaarige Schönheit an. " Ich auch. Muss alles noch zusammenfassen." Alex schenkte ihr eins seiner lächeln. " Was möchtest du denn nach der Schule machen?" Man war er neugierig. " Eine Ausbildung zur Rettungssanitäterin." Lalyas Augen leuchtet immer, wenn sie von ihrer Ausbildung sprach. Sie möchte das unbedingt. " Toll. Also wenn du noch keine Ausbildungsstelle gefunden hast, schick doch mal eine Bewerbung an unsere Wache, wir suchen nämlich nach Azubis." Meine Freundin bedankte sich und Alex verließ meine Räumlichkeit. Ich klappte den Laptop wieder auf und laß auf der Wikipedia Seite weiter. Ich ignorierte den Blick der auf mir lastete einfach. Ich spürte das Layla etwas sagen wollte, trotzdem ließ sie es bleiben. Ich schrieb bereits an der Zusammenfassung meines Vortrags, doch Layla recherchierte noch immer. " Was suchst du denn?" fragte ich als ich den letzten Satz meiner Zusammenfassung beendet hatte. " Nichts, ich schau mir einen Einsatzbericht an. Vor drei Tagen ist ein vierjähriges Mädchen aus dem Fenster gefallen. Es besteht der Verdacht auf häusliche Gewalt. Schrecklich sowas." Das war doch der Einsatz von Alex gewesen. " Ich weiß, Alexander war der Notarzt. Er hatte das Mädchen als Tod erklären müssen." erzählte ich. " Das tut mir leid." Layla tat es wirklich leid. Plötzlich fing sie an zu weinen. " Layla?" Ich nahm meine Freundin in den Arm um sie zu trösten. " Wer macht sowas? Wieso muss man Kinder schlagen, die können doch am wenigsten etwas für die Probleme der Erwachsenen." Layla war sehr sensibel in solchen Themen, genau wie ich. Ich musste es selber durchmachen. " Ich weiß es doch auch nicht." zusammen saßen wir eng umschlungen auf dem Boden meines Zimmers. Mit der Zeit beruhigte sich meine Freundin und ihre Tränen versiegten. Vereinzelt schluchzte sie noch auf. Es war später Abend als Alex Layla nach Hause brachte, mit der Ausrede das man Kinder nicht im dunkeln alleine nach Hause gehen ließ.

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