Sechsundvierzig

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Mittlerweile hatte ich Phil fünf mal auf die Mailbox gesprochen. Es war acht Uhr am Abend und er war noch immer nicht zurück. Ich fand meinen Platz grade auf dem frisch bezogenen Bett und ließ mich frisch geduscht in die Feder Decke fallen. Ich hatte beschlossen noch zwei Stunden zu warten, wenn Phil bis zehn Uhr nicht da ist werde ich Alex anrufen und im schlimmsten fall die Polizei. Obwohl die Polizei erst nach 24 Stunden etwas machen kann und außerdem ist Phil ein erwachsener Mann. Leise lief in meinem Zimmer Musik und ich flechte mir an meine Spiegel die noch feuchten Haare. Neben mir stand eine Schale mit Gemüse, wo ich mir ab und zu eine Tomate nahm. Leise murmelte ich den Liedtext des Liedes mit und konzentrierte mich auf die Haare. Das flechten hatte eine Stunde gedauert, dauernd hatte ich mich verheddert und musste von neu anfangen. Jetzt bin ich zufrieden mit dem Ergebnis. Meine Gemüse Schale war leer und ich brachte sie nach unten in die Küche. Aus dem Fenster sah ich ein Auto in die Einfahrt fahren und Phil stieg aus. Mein lieber Himmel, wo hat sich der Typ herum getrieben. Ich setzte mich auf einen Stuhl in die Küche und wartete bis der Herr Funke kam. Ich fühlte mich Garde wie in einem Film, wo die Jungendlichen von ihren Eltern mitten in der Nacht erwischt wurden als sie von einer Party kamen. Ich hörte wie die Haustür ins Schloss fiel und Phil nach mir rief. Ich blieb aber still. " Elisa?" Schritte näherten sich der Küche und verstummten. Ich schaltete in der Küche das licht an, Phil erschrak und schaute mich an. " Wo zum Teufel warst du?! Ich habe mir tierische sorgen gemacht." fuhr ich ihn an. Verstummte jedoch, als ich die zahlreichen Wunden in seinem Gesicht sah. " Meine Güte Phil, was...was ist passiert?" Ich stand gegenüber von ihm und begutachtet sein verwundetes Gesicht. Eine Platzwunde an der Stirn, ein Cut an der rechten Augenbraue und eine aufgeplatzte Lippe. " Mir geht es... ahhh!" Phil krümmte sich und hielt sich am Türrahmen fest. So gut es ging versuchte ich ihn zu Stützen um ihn auf die Couch zu bringen. Mit viel Mühe hatte ich es schließlich geschafft. " Wo hast du noch Verletzungen? Und sei ja ehrlich." Phil zog seinen Schwarzen Pullover hoch und zeigte mir ein großes Hämatom am Abdomen. " Ich hol einen Krankenwagen." ich flitze in die Küche zum Haustelefon und wählte die 112. " Bitte sie müssen schnell kommen" sagte ich ganz aufgelöst. Aus dem Wohnzimmer hörte ich Phil Husten. Schnellen Schrittes war ich bei ihm Angelangt. Seine Hände waren mit Blut verschmiert und er wurde immer schwächer. " Bitte kommen sie schnell, er hat innere Blutungen! Er ist total schwach und hustet Blut. Bitte schnell, in die Mövenstraße 10." Panisch versuchte ich dem Mann zu erklären was hier vor sich ging. Er sagte das ich nicht auflegen solle, damit er mir sagen kann was ich tun soll. Ich stellte das Telefon auf Lautsprecher und legte es neben mich. " Elisa kannst du mich hören?" kam die Stimme aus dem Telefon. " Ja, was soll ich machen?" " Schau ob er noch Atmet und Puls hat. Den Puls ertastest du am Besten an der Hauptschlagader am Hals." Ich tat das was der Herr von mir will und konzentrierte mich. Kein Puls! Scheiße! " Er hat kein Puls!" schrei ich. " Okay, blieb ganz ruhig. Liegt der Patient auf einem harten und graden Untergrund?" " Nein, Phil liegt auf dem Sofa." Antworte ich. " Gut, du musst ihn auf den Boden legen. Pass aber auf seinen kopf auf." Ich tat wie mir befohlen wurde und legte Phil vorsichtig auf den Boden. Den Couchtisch schob ich dafür etwas beiseite um mehr Platz zu haben. " Elisa, hör mir jetzt genau zu. Du musst ihn reanimieren, das Heißt Herzmassage und Beatmung."                                                                                                                                      " Wie soll ich denn dann die Rettungskräfte herein lassen? " Tränen der Sorge und Überforderung liefen mir über die Wangen. Von dem Mann am Telefon erhielt ich die Anweisung die Haustür zu öffnen und sie offen stehen zu lassen, dass ich mich auf Phil konzentrieren kann. " So, du legt jetzt deine Hände übereinander und drückst 30 mal auf den Brustkorb von Phil." Seine Stimme war ruhig und er erklärte es mir so gut es am Telefon ging was ich machen soll. Aus meiner tiefsten Erinnerung weiß ich noch wie die Herzdruckmassage ungefähr ging. Also fing ich an Phil wieder zu beleben. " Was soll ich jetzt machen?" Ich hatte 30 mal gedrückt und von dem bewusstlosen Phil abgelassen. " Jetzt musst du ihn zwei mal beatmen. Drück mit deinen Fingern Phils Nase zu und lege mit der anderen Hand die Finger auf sein Kinn. Öffne so etwas seinen Mund. Jetzt holst du tief Luft, legst deinen Mund auf seinen und atmest durch den Mund aus." Ich versuchte es, so durchzuführen wie es mir gesagt wurde. Und es klappte. Phil machte seine Augen auf und stöhnte vor schmerz. " Er ist wieder da, er ist wach" sagte ich am Telefon. Draußen höret ich ein Auto hervor fahren und sah das Blaulicht.      " Ihre Kollegen sind da." sagte ich erleichtert. " Bitte reichen sie mich nochmal kurz an den Notarzt weiter." " Hallo? Der Rettungsdienst." rief mir eine unbekannte Stimme zu. " Im Wohnzimmer." Vier Leute in Rettungsdienst Kleidung betraten das Wohnzimmer. ich stand auf und machte Platz, damit sie vernünftig arbeiten konnten. Ich reichte das Telefon an den Notarzt weiter, der sich als Herr Dreier vorstellte. Ich kannte ihn nicht. " Hallo Oliver, das Mädchen musste den Patienten einmal Reanimieren, verdacht auf innere Blutungen." erzählte der Mann am Telefon. Dieser Oliver sagte noch etwas, was ich nicht verstand und legte dann auf. " Ich möchte volles Programm. EKG, Blutdruck, Sauerstoff und einen großen Zugang. Wir geben 1mg Morphin." leitete Herr Dreier die Sanitäter an. " Und dann ab in den Wagen. Dustin hol schon mal die Trage aus dem RTW." genannter erhob sich und ging nach Draußen zum RTW. " Hallo, hören sie mich?" Phil gab keine Reaktion von sich. " Schneller, er trübt immer wieder ein. So schnell wie möglich in die Uni Klinik." Hektik brach unter den Rettungskräften aus. Sie hoben Phil auf die trage und sammelten all ihre Sachen ein. Sie schoben ihn aus dem Haus und in den Rettungswagen. " Asystolie! Ich brauche das Intubationsbesteck." rief der Notarzt und stellte sich an Phils Kopf. Er öffnete so wie ich eben mit seinen Fingen am Kinn den Mund und führte einen Schlauch ein. " Beatmungsbeutel anschließen." Eine blonde Sanitäterin schloss einen blauen Beatmungsbeutel an und drückte in regelmäßigen Abständen drauf. Der Notarzt hörte sich die Lunge von Phil an. " Ich bin drin." Währenddessen stand ein anderer Sanitäter neben Phil und Reanimierte ihn. " Wir geben 1mg Adrenalin." der Notarzt spritze etwas in den Zugang von Phil. " Kammerflimmern" Das EKG Gerät piepste ständig. " Defi auf 300 laden." Herr Dreier platzierte die Elektroden an dem Brustkorb vom Patienten. " Weg vom Patienten und schock." Phils Körper erhob sich von der Trage und viel wieder herunter. " Noch mal! Weg vom Patienten und Schock." Trotz der hektischen Situation Liesen sich die Rettungskräfte nicht aus der Ruhe bringen. " Sinusrhythmus . Wir haben ihn wieder." Der Notarzt reichte die Elektroden an einen der Sanitäter. " Los jetzt. Mit Sonderrechte in die Uniklinik." zwei Sanitäter stiegen aus. der eine nahm vorne im RTW platz und der andere schloss die hintern Türen vom RTW, keine Sekunde später fuhr dieser los. " Hey, ich bin Ben. Wie heißt du?" Der nun mir bekannte Sanitäter kam zu mir herüber. " Ich bin Elisa. " stellte ich mich vor  " Also Herr Funke wird jetzt in die Uni Klinik gefahren. Soll ich dich mitnehmen oder kommst du selber nach?" Ben redete ruhig, was mich auch etwas zur Ruhe kommen ließ. " Ich werde meine Bruder anrufen und wir kommen selber nach. Aber Danke." Ich setze mich auf die Stufen vor der Tür und starrte Gardeaus. " Alles gut bei dir?" Ben hockte sich vor mich und schaute mich an. " Ja, nur die Aufregung. Mir geht es gut."                                                                              " Okay, wenn du meinst. Versprich mir das du anruft wenn es dir schlechter gehen sollte." Ben lächelte etwas bis er aufstand. " Ich fahr dann mal hinterher. Machs gut" Er drehte sich um und ging zu dem Auto. " Danke das sie so schnell da waren." bedankte ich mich. " Kein Problem, dass ist unser Job." Der Sanitäter stieg in den NEF und fuhr davon. Einen kleinen Moment blieb ich an der frischen Luft stehen bevor ich ins Innere des Hauses ging. Im Wohnzimmer stellte ich die Möbel erst mal in ihre ursprüngliche Position. Und rief danach Alex an. Er ging schnell an sein Handy und ich schilderte ihm die vorgefallene Situation. Mein Bruder musste noch drei Stunden arbeiten, deswegen meinte er das ich auf die Wache kommen soll und wir von da aus gleich in die Klinik zu Phil fahren würden.


Die Medizinischen Angaben sind nicht zu 100 % richtig!!!

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