Sechsunddreißig

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So langsam hatte ich mich an die Magensonde gewöhnt. Der Anblick im Spiegel war zwar immer noch komisch, aber ich würde mich schon noch dran gewöhnen. Meine erste Mahlzeit hatte ich auch schon. Es war komisch so zu essen, aber dennoch eine neue Erfahrung. Ich fühlte mich am Tisch richtig unwohl. Alle hatten einen Teller vor sich, aßen mit Besteck und ich hatte so einen Beutel wo die flüssig Nahrung durch den Schlauch lief. Aber seid dem Essen ging es mir gut. Ich wusste nicht ob es daran lag, dass ich das Essen nicht vor mir sah. Ich hatte das Fett und die Menge nicht gesehen. Ich hatte mir einfach vorgestellt das ich Obst aß. Das konnte ich bei einer Lasagne vor mir nicht. Mir fiel es einfacher über eine Sonde zu essen. Aber ich wusste das es keine dauerhafte Lösung war und ich irgendwann wieder normal essen musste. Aber ich ging es langsam an. Bis jetzt hatte ich mich noch nicht erbrechen müssen. Das ist gut, glaubte ich. Alex und ich hatten es uns bei ihm im Bett gemütlich gemacht und machten einen Film Marathon. Die anderen waren Arbeiten und kamen erst Morgen in der Früh wieder. Die Nacht würde ich auch bei Alex verbringen. In letzter Zeit fiel es mir schwer allein zu sein. Mein Bruder stellte auch schon die ganze Zeit fragen, aber jedes Mal machte ich dicht und antwortete ihm nicht. Dabei wusste ich genau wieso ich nicht allein sein möchte...


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