Vierundvierzig

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Schüler verschiednen Alters befanden sich auf dem Pausenhof. Manche saßen und aßen ihr Frühstück, andere tobten herum. An der Bushaltestelle versammelten sich immer die Raucher um eine zu rauchen und um laute Musik zu hören. Die haben einen gräßlichen Musikgeschmack. Und eigentlich ist es verboten auf dem Schulgelände zu rauchen und laut Musik zu hören, aber die Lehrer haben es schon aufgegeben sich mit den Jugendlichen herumzuschlagen. Weil sie sowieso nicht hören. Jeder Lehrer dieser Schule hat schon versucht die Clique zur Vernunft zu bringen, jedesmal ohne Erfolg.

Layla kam aus dem Schulgebäude gerannt und steuerte auf mich zu. In der einen Hand ein Käsebrötchen und in der anderen eine Vanille-Milch. " Sorry, aber die Schlange war unendlich lang." Völlig aus der Puste nahm sie gegenüber von mir platz und bis in ihr Brötchen. Ich winkte ab und pikste eine Traube auf meine kleine Gabel. Während meine Freundin sich jeden tag etwas in der Schule von der Frühstücksausgabe holte, nahm ich mir Obstsalat von zu Hause mit. Das Essen hier in der Schule war mir zu fettig und von der Portion her auch zu viel. Ein Brötchen ist zwar nicht viel, jedoch habe ich bis jetzt nur ein halbes geschafft. Zur Sicherheit nahm ich mir etwas Obst mit, weil ich weiß das ich Obst essen konnte ohne, dass mir übel wurde und ich erbrechen musste. " Hast du in den letzten Tagen mit Lavender gesprochen?" erkundigte ich mich bei meinem gegenüber. Layla schüttelte aber nur den Kopf. " Denkst du ihr ist etwas passiert?" meine beste Freundin nahm einen Schluck ihrer Vanille-Milch und schaute mich abwartend an.   " Ich hoffe nicht. Aber ich wollte heute eh mal ihren Eltern anrufen, vielleicht können sie mehr sagen. Layla formte ein " Okay" mit ihren zarten Lippen und dabei beließen wir es auch. Die Pausenklingel unterbrach uns in einem Gespräch über die anstehenden Sommerferien. Gemeinsam gingen wir ins das innere des alten Gebäudes wo sich eine Traube von Schülern den weg zu ihren Unterrichtsräumen bahnte. Nach der Pause war es ein großes Durcheinander in den Fluren unserer Schule. Schüler liefen in alle Richtungen um ihren Raum zu erreichen, es wurde durcheinander gesprochen und hier und da kam es mal vor, dass man ausersehen umgerannt wurde. Damals hätte ich ein großes Problem mit dieser Menge an menschen gehabt, aber eine ausführliche Therapie und viele Gespräche mit Alex und den anderen haben mir geholfen mit meiner Angststörung umzugehen. Ich habe gelernt damit um zu gehen und ich habe gelernt was ich im Notfall tun soll. Ruhig bleiben, atmen und an etwas schönes denken. Wie grade in diesem Moment unterhielt ich mich zur Ablenkung mit Layla. Mir reicht es schon wenn sie ununterbrochen quatschte, aber so hatte ich etwas auf das ich mich konzentrieren konnte. So habe ich dann auch die Monate in England überstanden, wir drei hatten wirklich immer ein Gesprächsthema. Und wenn ich allein war versuchte ich durch einen Tunnelblick alle anderen auszublenden. Meistens mit erfolg. Das Klassenzimmer war noch zur Hälfte leer, nur die Streber saßen schon auf ihren Plätzen und vor ihrer Nase ein aufgeschlagenes Biologie Buch. Ich hatte nichts gegen Streber, ganz im Gegenteil ich war auch einer. Aber ich saß nicht Fünfminuten vor Unterrichtsbeginn auf meinem Platz und tauchte meine Nase in ein langweiliges Thema in unserem Bio Buch. Ich bin eher der stille Streber. Im schriftlichen bin ich wirklich sehr gut aber im Mündlichen Teil scheiterte ich dann doch immer wieder. Vor versammelter Mannschaft reden war immer noch nicht so mein Ding. In Bio beschäftigten wir uns grade mit dem Thema Immunsystem und Krankheit. Natürlich freute ich mich über das Thema und hörte ausnahmsweise mal Frau Fängler unserer Biologie Lehrkraft aufmerksam zu. Diese stand grade an der Tafel und erklärte uns die bakterielle Krankheit Diphtherie. Eilig machte ich mir Notizen und hörte gespannt zu. Meine Sitznachbarin Layla langweilte sich augenscheinlich, denn sie hatte ihr Handy hinter ihrer Federmappe versteckt und spielte irgendein Spiel. Frau Fängler interessierte es nicht. Sie war der Meinung, dass es uns überlassen wäre ob wir zuhören oder nicht. Sie war nicht diejenige die einen guten Abschluss brauche, da sie schon einen hatte. Layla hingegen holte sich im Anschluss die Notizen von mir und schrieb auch immer gute Noten. Ich verschönerte meinen Zettel noch mit einer Überschrift und schreib das heutige Datum in die rechte Ecke des Zettels. Frau Fängler ließ sich von den anderen überreden einen Film zu dem Thema bakterielle Krankheiten zu schauen, und so verbrachten wir die letzen Minuten der Biologie Stunde und auch die letzten Minuten des heutigen Schultages. 

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