Zweiundzwanig

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~~~ Alexander Hetkamp ~~~
Es war halb Acht als ich hörte, dass sich Elisa verabschiedete und zur Schule ging. Da ich Nachtschicht hatte Schloß ich noch mal die Augen.
Eine Flüsternde Stimme weckte mich schließlich. „ Alex, Phil und ich sind zum Dienst. Die anderen kommen in circa einer Stunde. Und Elisa hat in einer halben Stunde Schulschluss. Du musst noch kochen." Schlagartig öffnete ich meine Augen und schaute Charlotte in die Augen.   „ Scheiße." murmelte ich und lief mit schnellen Schritten ins Bad. „ Wir sind dann weg" vernahm ich die Stimme von Phil und ich gab ein "ja" von mir, und spuckte dadurch die ganze Zahnpasta durch den Raum. Als ich im Bad fertig war zog ich mir eine schwarze Hose und einen weißen Pullover an. Ich habe mich dazu entschieden mit Elisa Pizza zu holen, wenn ich sie von der Schule geholt habe. Schnell schlüpfte ich meine Schuhe und lief zum Auto.
Pünktlich zum Klingeln kam ich an der Schule an. Die Schüler stürmten aus dem Gebäude, liefen zu den Fahrrädern oder zur Bushaltestelle. Im Gedrängel entdeckte ich schließlich meine Schwester. Diese schaute sich kurz um und lief als sie mich entdeckte auf den schwarzen Audi zu. „ Hey" begrüßte sie mich. Ihre Tasche stellte sie zwischen ihre Beine in den Fußraum.              „ Hi, wie war Schule?" ich startete den Wagen und fuhr vom Schulgelände. „ Ganz gut. Wir haben die Mathe Arbeit zurück bekommen." erzählte sie und schaute aus dem Fenster. „ Und?" ich schaute sie kurz an und begegnete ihre Blick, als sie mich anschaute. „ eine drei" ihr Blick war wieder der vorbeiziehenden Natur gerichtet. „ Bist du jetzt sauer?" es war nicht mehr als ein Flüstern. Ihre Frage wurde kaum zwei Sekunden später von Tränen und Schluchzern gefolgt. „ Elisa, nein..." Ich hielt den Wagen am Straßenrand und schaltete den Motor aus.            „ Schau mich an Maus..." langsam drehte sich das Mädchen neben mir zu mir und schaute mich an. „ Wieso sollte ich denn Sauer sein?" vorsichtig nahm ich ihre Hand in meine und streiche über ihren Handrücken. „ weil ich eine drei geschrieben habe" Tränen liefen über ihre Wange.    „ Eine drei ist doch eine gute Note, oder nicht?" frage ich verwundert „ Mama hat immer geschimpft und mich geschlagen, wenn ich schlechter als eine zwei geschrieben habe." Elisas Gesicht war von Tränen überseht. „ also ich finde die Note gut. Wenn du jetzt eine vier geschrieben hättest wäre es ok. Kann ja mal passieren. Aber mit einer drei bin ich vollkommen zufrieden." ich versuchte sie etwas aufzubauen und tatsächlich lächelte sie etwas. „ So und jetzt holen wir Pizza zum Mittagessen. Franco, Frederik und Paula kommen auch gleich von der Arbeit. Dann können wir noch etwas schönes zusammen machen." ich startete wieder den Wagen und fuhr zum Pizzaladen. Elisa wollte im Auto bleiben, gab mir aber ihre Bestellung auf. Sie entschied sich für eine kleine Margarita Pizza. Ich war nicht ganz zufrieden damit, denn ihre Pizza war für kleine Kinder, die eine normale nicht schaffen. Trotzdem blieb sie bei ihrer Bestellung. Zum Glück war es nicht so voll und ich kam relativ schnell an die Reihe.

Zu Hause ging meine Schwester direkt in ihr Zimmer um sich umzuziehen. Ich machte mich auf den Weg in die Küche um den Tisch zu decken. Ich war grade fertig geworden als Elisa in die Küche kam und die Haustür auf ging. „ Hallo ihr beiden" rief es dreistimmig aus dem Flur. Man hörte wie Jacken aufgegangen werden und Schritte die sich uns näherten. „ Na, was gibt es zu essen?" franco setze sich an den Tisch und schüttete sich Wasser in sein Glas. „ Ich habe uns Pizza geholt. Hab nicht geschafft zu kochen." genauso wie franco setzen wir uns auch an dem Tisch. Jeder bekam seine Pizza und fing an zu essen. Die drei erzählten von ihrer Schicht im Krankenhaus und ihrer Einsätze. „ Der war so Aggressiv. Er hat mich noch nicht mal an sich ran gelassen, um ihm ein Beruhigungsmittel zu spritzen. Letztendlich mussten wir die Polizei holen um den Mann ruhig zu bekommen. Ich mein er hatte eine offene Fraktur am Arm und ist da rumgelaufen, als wenn nichts wäre. Er meinte er hätte noch nicht mal Schmerzen. Und auch die Sanis meinten ihm nichts gegeben zu haben. Wie mir Paul und Cem aber später mitteilten, hatte er eine hohe Dosis Drogen und Alkohol im Blut." erzählte Paula. „ Kann ich aufstehen?" Elisa, die alles still verfolgt hatte schaute mich an. „ Du hast nur zwei Stücke von der Pizza gegessen." stellte ich fest. „ hab keinen Hunger mehr. Ich habe schon in der Schule gegessen." sagte sie. Ich nickte als Zeichen, dass sie aufstehen darf. Sie bedankte sich für das Essen und verschwand die Treppe rauf in ihr Zimmer. „ Kommt es mir nur so vor, oder wird sie immer dünner?" Franco schaute in die Runde um eine Antwort zu bekommen. „ Ja, dass ist mir auch schon aufgefallen." Paula stimmte meinem Kollegen zu. „ Morgens wenn wir uns sehen, sagt sie immer dass sie sich etwas in der Schule zum Frühstücken kauft." Frederik schaute mich zweifelnd an. „ Was wenn sie Zuhause nichts isst und sich auch nichts in der Schule kauft?" eine Vermutung die ich auch grade hatte. „ ich weiß es nicht. Ich beobachte es noch eine Zeitlang. Wenn sie mehr an Gewicht verliert, werd ich sie ansprechen." sagte ich.

I' m fine! Where stories live. Discover now