Dreiundzwanzig

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~~~ Elisa de Lima ~~~

Schon der Gedanke an die Pizza lässt meinen Magen umdrehen. Ich habe mich in meinem Badezimmer eingesperrt und versuche verzweifelt, die Pizza loszuwerden. Immer wieder befahl ich meinem Körper das Essen zu erbrechen. Dies machte ich so lange, bis ich das Gefühl nicht mehr an Nahrung in mir zu haben. Vorsichtig begab ich mich auf die Beine um mir die Zähne zu putzen. Nach dem ich noch dafür gesorgt hatte, dass das Bad nicht nach Erbrochen riecht, legte ich mich mit einem Buch in mein Bett. So versuchte ich die negativen Gedanken los zu werden. Es fiel mir jedoch so unendlich schwer mich auf den Krimi vor mir zu konzentrieren. Ständig kreisten die verschiedensten Dinge durch meinen Kopf. Die Gedanken wurden immer lauter, bis sie mich irgendwann an schrieen. es war so furchtbar laut in meinem Kopf. Ich konnte keinen klaren Gedanken fassen. Es wurde immer lauter. Mein Kopf schmerzte und es fühlte sich so an,als würde dieser jeden Moment explodieren. Panisch drückte ich meine Handflächen auf die Ohren in der Hoffnung meine Gedanken zu verstummen. Ohne Erfolg. Tränen der Verzweifelung liefen in Sturzbächen über meine Wangen. Doch kein Geräusch kam über meine Lippen. Still und allein saß ich in meinem Zimmer. Keiner bekam etwas mit. Mein Atem ging Stoßweise. Mein Körper zitterte. Meine Gedanken schrien mich an. Verzweifelt versuchte ich ich mich zu beruhigen. Ohne Erfolg. Ich war viel zu tief in der Panikattacke gefangen. An das letzte an was ich mich erinnern konnte war,wie sich meine Augen schlossen und mich die schwärze einholte. 

" Elisa wach auf." eine Stimme sprach zu mir. Sie schien aber so weit weg. "Elisa steh auf" wieder diese Stimme. Irgendjemand rüttelte an meinen Schultern. Langsam öffnete ich meine Augen. Diese waren so schwer wie Blei. Es war so eine Mühe sie offen zu lassen. Vor meine Augen erschien die verschwommen Version meines Bruders. " Alles gut? Du siehst so blass aus." Der Arzt fühlte meine Stirn. " Kein Fieber" murmelte er. " Hast du Schmerzen?" Alexander setzte sich auf den Rand meines Bettes und fühlte an meinem Handgelenk den Puls. " Nein" flüsterte ich. Lüge. Mein Kopf explodiert gleich. Alex entfernte seine Finger von meinem Handgelenk und schenkte mir einen prüfenden Blick. Ich setzte mich auf und gab mir Mühe mir nicht an den Kopf zu fassen. Alles begann sich zu drehen. Kurz schloss ich meine Augen.               " Elisa, hey mach die Augen auf." Ich spürte wie er mich wieder vorsichtig ins Bett drückte und ich wieder in der weichen Matratze lag. " Schau mich an Prinzessin." Keine Reaktion. Auf ein mal bemerkte ich eine Schmerz an meiner Brust. " Elisa, mach die Augen auf." Mit viel Anstrengung bekam ich die Augen auf und schaute meinen Bruder an. " Was ist den Los?" Eine Antwort bekam er nicht. " Du musst schon mit mir sprechen. Du denkst wohl ich bekomme nicht mit wie es dir geht? Jeder hier sieht, dass es dir nicht gut geht. Du hast so viel Gewicht verloren. Und das in so einer kurzen Zeit. Und sag mir jetzt bitte nicht, dass du genug isst. Denn weder du noch ich wissen das es nicht stimmt." Tränen quollen aus meinen Augen und Schluchzen erfüllte den Raum. Auch wenn Alex mir grade gesagt hatte, dass sie wissen was los ist konnte ich es ihm nicht sagen. " Elisa,wenn du so weiter machst kommst du im schlimmsten Fall in die Klink. Oder  schlimmer noch." Alexander nahm mich in eine Umarmung und strich Kreise auf meinen Rücken.    

Es tut mir so unfassbar leid. Aber ich kann nicht darüber reden. Es fällt mir so schwer. Einerseits will ich Alex alles erzählen, aber auf der anderen Seite schäme ich mich. " Komm wir gehen jetzt zusammen runter und essen eine Kleinigkeit." Ein Kopfschütteln meinerseits.            " Doch Elisa!" Sein Ton war mahnend und duldete keinerlei Wiederrede. " Was willst du den essen?" Alex stellte sich eine Tasse unter die Kaffeemaschine und ließ den Kaffee durchlaufen. Mein Bruder bekam keine Antwort von mir. Dieser drehte sich schließlich zum Kühlschrank und holte einen bereits fertigen Obstsalat heraus. Diesen reichte er mir mit einer Gabel und setzte sich mit seinem Kaffee mir gegenüber. Skeptisch betrachtete ich die Schale mit den Früchten vor mir. " Das ist nur Obst." Der Notarzt schaute mich auffordernd und flehend an. " Bitte" flüsterte er. Tränen verließen meine Augen und die Sicht verschwamm. Ich zuckte zusammen, als ich jemanden neben mir wahrnahm. Alexander hatte sich neben mich gesetzt. Mit einer Gabel spießte er eine Melone auf. Er nahm auch meine Gabel und spießte ebenfalls eine Stück Melone auf und reichte mir die Gabel. " Wir machen das zusammen ja. Wir schaffen das zusammen. Als Bruder und Schwester." sprach er und führte seine Gabel an seinen Mund. Zögernd tat ich es ihm gleich. Es kam mir vor als würden Stunden vergehen, bis ich die Melone herunter geschluckt hatte. Als nächstes aßen wir ein Stück Apfel. Dieser Prozess ging so lange bis ich aufsprang. Mit einer Hand an meinem Mund und einer Hand an meine Bauch suchte ich das Bad auf. Bevor ich jedoch dort ankam hielten mich zwei Arme, die sich um meine Taille schlangen auf. " Elisa, bitte nicht." flüsterte mir Alex zu. Ich versuchte mich zu wehren, aber er war stärker. " Setzt dich hin." Ich ließ mich die Wand herunter gleiten. " Ganz ruhig. Atme tief ein und aus." Alex hielt meine Hände fest und saß mir gegenüber. Er Blickte mir in die Augen. In seinem Blick lag so viel Sorge. Sofort bekam ich ein schlechtes Gewissen. " Elisa,hör mir zu. Konzentriere dich nur auf meine Stimme." Ich drückte seine Hände stärker. Die Übelkeit wurde immer stärker. " Ganz ruhig. Atmen Elisa. Mach mir nach ja" Alex setzte mich auf seinen Schoss und lehnte meinen Oberkörper an seinen. Er fing an tief  ein und aus zu atmen. Automatisch übernahm ich seinen Rhythmus der Atmung. Ich konnte seinen regelmäßigen Herzschlag hören, was mich zusätzlich ruhiger werden ließ. " Du machst das toll Prinzessin. Lass die Übelkeit nicht gewinnen." Alex gab mir eine Kuss auf den Kopf. " Geht es wieder" langsam nickte ich. " Wir schaffen das,zusammen. Versprochen?" fragte mein Bruder. " Versprochen"  


I' m fine! Where stories live. Discover now