Kapitel 77

2.2K 108 8
                                    

Grace' Sicht:

„Was meinst du damit?", fragte Justin mich verwirrt.
Ich hatte Tränen in den Augen und sah ihn schuldbewusst an.

„Vorgestern war ich mit meiner Mutter im Café und wir haben uns über dich unterhalten. Und über die Verlobung von dir und Aubree."

Justin vergrub sein Gesicht in seinen Händen und seufzte verzweifelt. Ich ahnte, dass er jetzt sauer auf mich war und schloss meine Augen, weil ich mit jeder möglichen Reaktion rechnete. Aber bevor er mich anschreien konnte, erzählte ich ihm von dem Nachmittag mit meiner Mutter.

„Ich nehme einen Cappuccino", sagte ich zu der Kellnerin und widmete mich danach wieder meiner Mum, mit der ich heute im Café war. Einen Nachmittag vor Silvester wollten wir nochmal ein bisschen Zeit zu zweit verbringen. Justin passte auf Josi auf, die Zwei wollten zusammen in unserem zukünftigen Heimkino Filme schauen. Ich konnte immer noch nicht glauben, dass ich nach der Tour in dieses Traumhaus einziehen würde. Auch Josi freute sich schon sehr darauf täglich Justin auf der Nase rumzutanzen.

„Was machen Justin und Josi heute eigentlich?", wollte meine Mutter lächelnd wissen. Sie versuchte sich inzwischen wirklich zu bemühen Justin zu mögen. Seit ich ihr kurz nach Weihnachten nochmal eine Ansage gemacht hatte, dass ich es nicht ertrug wie sie mit Justin umging. Ich spürte, dass sie ihn nur auf Krampf zu akzeptieren versuchte, aber immerhin war es besser als gar nichts. Und vielleicht fing sie dann nach einiger Zeit wirklich an ihn zu mögen.

„Die wollen im Heimkino Filme schauen. Josi muss ja ihre ganzen Disneyfilme, die sie von Justin zu Weihnachten bekommen hat, gucken", sagte ich lachend. Meine Mutter verdrehte die Augen und bedankte sich bei der Kellnerin, weil sie unseren Kaffee brachte.

„Ist das nicht komisch für dich mit einem Star zusammen zu sein? Ich mein... du sprichst von dem Heimkino, als wäre das völlig normal", murmelte sie.

„Natürlich ist das nicht normal, aber das ist jetzt mein Leben. Und glaub mir, Mum... ich bin so dankbar dafür, dass ich mir keine Sorgen mehr machen muss wie ich Josis Therapie bezahle oder wie ich das Essen für eine Woche kaufen soll. Das ist für mich nicht selbstverständlich und ich hasse es, wenn Justin Geld für mich ausgibt, aber er möchte es so. Und nein, es ist für mich nicht komisch mit einem Star zusammen zu sein, denn wenn ich mit Justin zusammen bin, habe ich nicht das Gefühl einen Star an meiner Seite zu haben. Für mich ist er nicht der Star, wie ihn alle sehen. Für mich ist er einfach nur er selbst", erklärte ich ihr mit ehrlichen Worten und dabei strahlte ich über das ganze Gesicht.
Meine Mutter seufzte und rührte den Zucker in ihren Kaffee.

„Er scheint dich wirklich sehr glücklich zu machen. Ich habe dich lange nicht mehr so viel Lachen sehen."

Ich hatte wieder ein Lächeln im Gesicht und strich mir eine Haarsträhne hinter das Ohr. Mein Bauch kribbelte wie verrückt, wenn ich an Justin dachte und ich konnte definitiv nicht mehr leugnen, dass ich ihn liebte.

„Er macht mich glücklich, Mum. Nachdem wir die Diagnose von Josi bekommen haben dachte ich, dass ich nie wieder lachen kann. Aber durch Justin kann ich wieder lachen und ich habe wieder Hoffnung. Er macht nicht nur mich glücklich, er bringt auch Josi zum Strahlen und das jeden einzelnen Tag."

Meine Mutter lächelte ebenfalls und nickte.

„Du hast Recht. Josi ist so ein lebensfrohes Mädchen, trotz ihrer Krankheit und das haben wir wirklich Justin zu verdanken. Sag mal... ich habe da letztens Backstage was mitbekommen. Tänzer haben sich über Justin und Aubree unterhalten, bei dem Konzert wo Nick ihr einen Antrag gemacht hat... Hatten die Beiden mal eine Vergangenheit?", fragte meine Mutter schließlich. Aber sie hörte sich nicht vorwurfsvoll an, sondern einfach nur neugierig.

Lifeline - j.b.Where stories live. Discover now