Kapitel 25

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Grace' Sicht:

Ich starrte Justin in seine haselnussbraunen Augen. Warum mussten seine Augen nur so verdammt traumhaft aussehen?
„Justin, wenn du der Meinung bist, du müsstest Sex haben, um glücklich zu sein, dann tu es. Es ist mir egal, wirklich", flüsterte ich schließlich. Ich löste mich aus seinem festen Griff und Justin seufzte verzweifelt. Er öffnete mit einem kurzen Zögern die Tür und wir betraten ein mächtiges, riesengroßes Tanzstudio welches einfach nur unglaublich aussah. In der Ecke vom Tanzstudio stand eine große Couch, was mich ein wenig verwirrte. Wieso stellte man eine Couch in ein Tanzstudio? Als wenn Justin meine Gedanken lesen konnte, beantwortete er mir diese Frage.

„Manchmal kann ich nachts nicht schlafen und dann trainiere ich die ganze Nacht in diesem Studio, oder nebenan im Fitnessstudio und falls ich extrem müde werde, kann ich auf der Couch pennen."

Seine Stimme klang so unglaublich sanft, dass meine Knie weich wurden. Lächelnd lief ich durch das Studio und stellte meine Handtasche neben der Couch ab. Der große Spiegel auf der anderen Seite war wirklich verblüffend. Es musste ein Vermögen gekostet haben, dieses Tanzstudio zu bauen.

„Mit welchem Song willst du anfangen?", wollte Justin schließlich wissen. Ich ertappte mich dabei, wie ich immer noch mit offenem Mund den Spiegel anstarrte. Vermutlich fand Justin es ziemlich amüsant, denn ich hörte ihn leise kichern, bevor er zur großen Musikanlage ging und sein Handy anschloss.
Ich erhob mich von der Couch und folgte ihm unsicher.

„Wie wäre es mit Children?", fragte ich ihn neugierig. Seine Augen musterten mich innig, als wolle er in meine Seele blicken. Mein ganzer Körper versteifte sich unter seinem Blick. Er hatte irgendwas Einschüchterndes.

„Okay, dann trainieren wir die Choreo zu Children. Fühlst du dich in der Choreo noch unsicher?"

Ich nickte.

Justin lächelte mich an und wandte sich dann wieder seinem Handy zu. Jede Faser meines Körpers reagierte extrem auf sein Lächeln und ich konnte dieses Gefühl nicht zuordnen. In meinem Kopf hatte ich nur den Gedanken, dass Justin letzte Nacht wieder einmal unbedeutenden Sex gehabt hatte. Er interessierte sich nur für das Eine, deswegen durfte ich in seiner Gegenwart gar keine Gefühle zulassen.

„An was denkst du?", fragte Justin auf einmal. Ich zuckte zusammen und erschrak als ich sah, dass er kein Oberteil mehr trug. Mein Herz rutschte in die Hose, denn er stand so nahe vor mir, dass ich seinen Atem auf meiner Haut spürte.

„An gar nichts, lass... lass uns anfangen", flüsterte ich leise. Justin grinste und stellte sich vor den Spiegel. Ich stellte mich neben ihn und Justin zeigte mir nochmal die Schritte von der Choreo. Konzentriert tanzte ich ihm nach und versuchte nicht auf seinen Körper zu starren.

Er schaltete die Musik an und wir bewegten uns zu dem Rhythmus der Musik. Jeder Schritt musste sitzen, ich strengte mich wirklich an und trotzdem kam ich aus dem Takt und Justin stoppte die Musik. Ich seufzte genervt und fuhr mir über das Gesicht.

„Konzentrier dich", sagte Justin schließlich. Er stellte sich hinter mich, legte seine Hände an meine Hüfte und starrte mich durch den Spiegel an. „Konzentration, Grace. Du kannst das, ich weiß das. Höre auf die Musik und lass dich vom Takt leiten. Denke nicht zu sehr über die Schritte nach, deine Füße wissen was sie tun müssen, du musst dich nur auf die Musik konzentrieren", raunte er mir ins Ohr. Mir wurde heiß. Innerlich kochte ich und mein Kopf lief rot an, aber Justin löste sich schon von mir, bevor ich hyperventilierte. Er sprach doch absichtlich mit dieser verführerischen Stimme.

„Okay, mach nochmal die Musik an", bat ich ihn selbstbewusst. Justin schaltete das Lied ein und dann stellte er sich mit verschränkten Armen vor mich, sodass er meine Sicht zu meinem Spiegelbild verdeckte. Ich ließ mich davon nicht beirren, sondern tanzte nach dem Takt, hörte auf die Musik und ließ meine Füße einfach das machen, was mein Kopf ihnen sagte.

Lifeline - j.b.Where stories live. Discover now