Kapitel 41

2.6K 153 101
                                    

Grace' Sicht:

Der Rettungswagen kam circa zehn Minuten später, nachdem Jake sie am Telefon angeschrien hatte, dass es sich um Justin Bieber handelte und die sich verdammt nochmal beeilen sollten. Wahrscheinlich interessierte es den Notdienst nicht einmal, dass es sich um Justin handelte. Denen war es egal, wen sie behandelten. Ich hoffte einfach nur, dass die Rettungssanitäter ihm helfen konnten.

Während sie Justin untersuchten, ging ich zu meiner Tochter und nahm sie auf den Arm. Josi weinte fürchterlich an meiner Brust und auch mir standen die Tränen in den Augen, denn Justin war nicht ansprechbar. Sein Körper zuckte und er schnappte vergeblich nach Luft, aber er reagierte auf keine Fragen. Es brach mir das Herz ihn so zu sehen.

„Hat er irgendwas genommen?", fragte ein Sanitäter freundlich. Zum Glück sprach er Englisch, denn mein Spanisch aus der Schulzeit war definitiv eingerostet und ich würde kaum noch ein Wort herausbringen.

„Ich weiß nicht. Er... er hat viel Alkohol getrunken und manchmal... manchmal nimmt er Kokain, aber ich weiß nicht, ob er heute Nacht etwas genommen hat", versicherte ich ihm mit ehrlichen Worten. Auch wenn ich mir ziemlich sicher war, dass er wieder dieses Zeug geschnupft hatte – immerhin waren Rückstände des Pulvers an seiner Nase erkennbar gewesen – konnte ich es den Notärzten nicht mit Sicherheit versprechen, dass das der Grund für Justins Zustand war.

„Wir müssen ganz genau wissen, was er genommen hat. Also, hat irgendwer etwas gesehen?", fragte der Sanitäter noch einmal. Zwei andere Helfer hoben Justin in der Zwischenzeit vorsichtig hoch, um ihn auf die Trage zu legen.

Josi schluchzte an meiner Brust und ich rieb ihr liebevoll über den Rücken.
„Alles ist gut, mein Schatz", hauchte ich leise, bevor ich ihre Schläfe küsste. Meine Tochter sollte das alles wirklich nicht mit ansehen. Sie wusste doch gar nicht, was mit Justin passierte.

„Er hat gekokst", murmelte CJ auf einmal. Mit großen Augen starrte ich ihn an. Eigentlich hätte ich wissen müssen, dass er irgendetwas wusste, immerhin war Justin mit CJ zusammen verschwunden.

Da ich keinesfalls wollte, dass meine Tochter irgendetwas von dem Gespräch mitbekam, reichte ich sie an Elysandra weiter, die sich neben mich gestellt hatte.
„Kannst du sie bitte in unser Haus bringen, zu meiner Mom?", murmelte ich hilflos. Josi liebte Elysandra sehr, die zwei waren unzertrennlich. Ganz oft hatte Ely mit ihr beim Training herumgealbert, was mich natürlich sehr freute.

„Natürlich, Süße", murmelte Elysandra lächelnd.

Josi sah mich mit geröteten Augen an und ich strich ihr über ihren kahlen Kopf.

„Schätzchen, ich komme gleich nach, ja?"

„Ich will mit Jussy kuscheln!", schluchzte sie verzweifelt. „Was ist mit Jussy?"
Ich seufzte, weil ich keine Ahnung hatte, wie ich es meiner Tochter erklären sollte.
„Süße, bitte geh mit Elysandra zu deiner Grandma. Es ist schon sehr spät und die Ärzte müssen sich um Justin kümmern. Ich liebe dich, Schätzchen."

Dann ging Elysandra mit meiner Kleinen aus dem Raum und ich konnte mich wieder auf das Gespräch zwischen CJ und dem Sanitäter konzentrieren.

„Er hat eindeutig eine Überdosis gehabt. Wissen Sie, wie er das Kokain eingenommen hat?"

CJ sah mich schuldbewusst an und nickte schließlich. Er strich sich nervös über den Nacken und biss sich zusätzlich noch auf die Unterlippe.

Eine Überdosis? Und CJ war bei ihm gewesen. Wie hatte er das zulassen können?

„Eine Line hat er geschnupft... aber er hat sich auch noch etwas gespritzt."
Meine Kinnlade klappte runter und der Sanitäter nickte schockiert. Inzwischen wurde Justin schon in den Rettungswagen gebracht und ich hoffte einfach nur, dass er das überlebte.

Lifeline - j.b.Nơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ