Es dauerte nicht lange, da kam er schon wieder. Neben ihn die Mutter die sich bereit erklärt hat mir zu helfen.

"Emma. Ist das die Mutter die du suchtest?"

"Ja. Hi."

"Luna."

"So die Damen. Wenn was sein sollte, Meike ist ja da. Sagt bescheid.", somit verabschiedete Jayden sich. Ich sah ihn mit einer Augenbraue hochgezogen an.

"Ich wette mit dir, wenn ich bloß einen Namen laut rufe, kommt er an gelaufen und macht das Kind zur Schnecke.", meinte ich leise.

"Ohja. Also. Wohin soll es gehen?"

"Keine Ahnung. Ich bin hier nicht aufgewachsen. Führ du uns dort hin.", meinte ich und pfiff einmal auf den Fingern. Meike staunte. Die Kinder kamen nun angelaufen.

"Das klappt also auch bei Werwölfen. Gut zu wissen.", murmelte ich und sah auf meine Finger. Die Kinder sprachen durch einander. "Ruhe. Meike führt uns irgendwohin, wo ihr spielen könnt. Und wo wir uns auch wieder zurück finden werden.", meinte ich und sah die Mutter an. diese nickte und lief mit uns los.

Sie vorne weg und ich hinten. Ich zählte die kleinen, es waren genau 15 Kinder im Alter von 4-8 Jahren. Na super. Auf einer Lichtung, die etwas im Wald ist, aber man immer noch durch einpaar Bäumen die Häuser sieht, ließen wir uns nieder. Die Kinder fingen an die Lichtung in ihrer Wolfform zu erkunden. Dabei sah das so süß aus, wie kleine Welpen auf ihren zu großen Pfoten durch die Wiesen laufen. Melly saß mit drei Mädchen etwas abseits und unterhielt sich mit ihr.

"Melodie ist das anstrengenste Kinde im ganzen Rudel."

"Höre ich nicht das erste mal."

"Ich weiß nicht was Jaydens Vater gedacht hat, als er Heike auf nahm."

"Ich schon. Er hat eine junge Frau gesehen, die ungewollt Schwanger geworden ist und kurz vor der Geburt stand. Er hatte mitleid. Mit einem Unschuldigen."

"Trotzdem. Man hätte sie ja nach der Geburt wieder ausschließen können."

"Könnte man. Aber was wäre mit dem Kind?"

"Hä? Na mitnehmen."

"Duhast keine Ahnung."

"Nein?"

"Nein. Ein neugeborenes ist hilflos. Stell dir vor, du wärst von einem Mann vergewaltigt worden und dabei Schwanger geworden. Du würdest von Jayden, von all deinen Freunden verraten werden, weil du schwanger wurdest, obwohl es nicht dein Mate war. Du wirst von deinem Rudel ausgeschlossen. Du streifst durch die gegend. Alleine. Schwanger. Du kommst kurz vor der Geburt zu einem neuen Rudel und willst nur dein Kind zur Welt bringen. Wo keiner weiß, wieso und weshalb. Nach der Geburt deines Kindes wirst du mit deinem Baby verjagt."

Meike schwieg. Sie sah auf den Boden.

"Luna. Sie haben recht. Man hätte sie nicht komisch angucken sollen, sondern sie aufnehmen. Ich glaube Heike wird akzeptiert, aber nicht richtig aufgenommen."

"Lern sie doch kennen."

"Wie bitte?"

"Ja. Ich meine. Geh auf sie zu und sprich sie an. Lade sie zum Tee ein oder zum Kaffee. Keine Ahnung. Lerne sie kennen."

Ich sah zu den Kindern. Die Jungen spielten in Wolfsform Fangen, die Mädchen spielten Tee trinken und manche lasen. Ich zählte sie durch. Alle 15 waren noch da.

"Luna. Danke."

"Ich weiß zwar nicht wo für, aber bitte.", lachte ich.

"Danke dafür, dass sie mir die Augen geöffnet haben."

Ich lächelte sie an. Ich schloss die Augen und genoss die Sonne. Es war warm und angenehm. Meike seufzte nun auch.

"Luna. Henry und Philipp sind in den Wald gegangen.", murmelte eine leise Stimme an meinem Ohr. Ich öffnete die Augen. Vor mir sitzten Melly und die drei Mädels.

"Meike. Geh du mit den Kindern zurück, ich suche die Ausreißer.", meinte ich.

Ich lief durch den Wald. Ich kannte mich hier kaum aus, aber ich blieb immer wachsam. Nach einiger Zeit, fand ich die zwei. Die beiden spielten mit stöckern. Ich beobachte sie eine Zeit lang. "Philipp das war genial. einfach ab zu hauen. Wir müssen nur aufpassen das wir keinen Ärger bekommen.", meinte Henry.

>Oh ihr kleinen werdet Ärger bekommen.<

Ich ließ einen Ast knacken. Die beiden waren so auf ihr Spiel fixiert, dass sie es nicht merkten. Nun warf ich einen Stein, gegen einen Baum. Das war deutlich lauter und die beiden horchten auf. "Philipp. Was war das?", fragte Henry.

"Keine Ahnung Henry. Wir sollten zurück."

"Hast recht."

Die beiden laufen genau auf mich zu. Ich lehnte mich gegen einen Baum. Als die beiden an mir vorbei sind, räusperte ich mich laut. "Hallo Jungs."

Die beiden zuckten zusammen.

"Hallo Luna.", murmelten sie und drehten sich langsam um. Beide sahen auf den Boden und wirkten sehr unterwürfig. Ich betrachtete die beiden.

"Ihr wisst, dass ihr erst raus dürft, wenn ihr 14 seit?"

Ich habe die Regeln vorher noch mal erklärt bekommen, glaube ich zumindest. Irgendwo her hatte ich es.

"Ja Luna.", murmelte Henry.

Philipp nickte bloß.

"Ihr zwei seit vielleicht 14 zusammen, aber nicht jeder einzelne. Jetzt gehen wir nach Hause.", meinte ich und funkelte die beiden wütend an. Die beiden gingen jeweils einer rechts und einer links von mir. Kurz vor der Lichtung, sprang ein Wolf auf uns zu.

Die beiden Jungs fingen an zu brüllen. Ich drückte sie hinter mir. "Lauft durch den Wald nach Hause und holt hilfe.", murmelte ich und schickte beide los. Der Wolf umwanderte auf und ab. Er fixierte mich.

"Warum nochmal lebe ausgerechnet ich als Mensch in der Welt der Werwölfe?", fragte ich mich selber und sah zum Wolf. Er beugte sich leicht nach unten. Es sah nicht aus, dass er sich unterwerfen würde. Ich schluckte und drehte mich um und rannte los. Der Wolf hinter mir her.

Ich sah mich nach dem Rudel um, doch niemand ist hier. Super Rudel. Ganz super.

Ich kleterte auf einen niedrigen Ast und von dort auf den nächst höheren. Bis ungefähr fünf Meter hoch war. Oh man. Jetzt wusste ich, warum ich respekt vor dieser Höhe habe. Selbst im Freibad bin ich höchstens vom dreier gesprungen und dann auch nur wenn ich mit meiner Cousine da war und die mich gezwungen hat. Ich umarmte den Stamm des Baumes.

"Ich habe dich sehr dolle lieb Baumi. Keiner wird uns jemals trennen.", murmelte ich und sah kurz nach unten. Der Wolf lauerte unter mir.

Fast wie Peter und der Wolf. Von weiter weg ertönte geheule. Bitte lass es das Rudel sein.

Mit einenmal traten mehrere Wölfe aus dem Wald. Ich musste schlucken. War das nun das Rudel von Jayden oder das des Wolfes unter mir? Ich bibberte vor Angst und umarmte meinen Baum noch mehr.

Irgendwo zwischen Liebe und MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt