Krankenhaus Zeit

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  "Guten Morgen."wisperte Josh in mein Ohr,als das erste helle Licht durch die weißen Vorhänge schien. Für einen kurzen Moment musste ich mich orientieren,fragte mich,wo ich gerade war,bis mir einfiel,dass ich im Krankenhaus war. Bei Josh.
"Hey."flüsterte ich und kuschelte mich noch enger an ihn heran,bis ich die ganzen Verbände unter seinem Shirt spürte. Ein bitterer Geschmack breitete sich in meinem Mund aus,wenn ich an den Unfall dachte.
Schnell Vertrieb ich die wieder aufkommenden Bilder von Josh,wie er reglos am Boden liegt und sein Körper rot vor Blut ist.
"Hast du überhaupt geschlafen?"fragte Josh. Gestern hatten wir noch lange geredet,über seine Familie und Connor. Deswegen hatte ich mich dann entschieden,bei ihm im Krankenhaus zu schlafen.
Aber auch,weil ich wusste,dass ich mich noch nicht zurück zum Set trauen würde,solange er hier noch alleine im Krankenhaus lag.
"Ja,ich habe das erste Mal seit Wochen richtig geschlafen."murmelte ich.
Zwar hatten wir uns in das zu zweit in das enge,harte Bett quetschen müssen,aber trotzdem hatte ich den ruhigsten und friedlichsten Schlaf seit Wochen gehabt. Mich hatten keine Alpträume oder Panikattacken heimgesucht.
"Wann fährst du wieder ans Set?"fragte mich Josh und Strich mit seinem Daumen über meinen Arm. "Ich weiß noch nicht. Mark hat sich sicher schon gemeldet."
Der Stress und die Zeiten der Angst um Josh waren vorbei,seine Verletzungen mussten abheilen,aber er steckte nicht mehr in Lebensgefahr. Ich konnte davon ausgehen,dass ich schon in den nächsten Tagen zurückmusste.
"Wann wirst du entlassen?"fragte ich. Nur ungern wollte ich ihn zurücklassen und schon wieder darauf warten müssen,dass er ans Set kam. "Ich weiß nicht genau. Die Schwester kommt sicher bald,ich werde sie mal fragen."
Ich nickte.

Gemeinsam warteten wir auf die Schwester,die das Frühstück brachte und Josh's Verbände wechseln wollte. Bei unserem Anblick,eng umschlungen in einem so kleinen Bett,schaute sie verdutzt.
Ich musste Grinsen,bei dem Gedanken daran,dass wir vermutlich die einzigen waren,die sich kein Extra Bett verlangt hatten.
"So ich nehme sie jetzt kurz mit,für eine erneute Blutabnahme und ein paar schnelle Untersuchungen."meinte die Pflegerin und half Josh aus dem Bett. Erst als ich sah,wie er Aufstand,wurde mir klar,warum es ihm bis jetzt so gut ging. Die Schmerzmittel mussten den meisten Schmerz einfach verdrängen. Er hatte einen Gips am Arm,mehrere Pflaster und Verbände an den Beinen und an der Brust und um seinen Kopf war ebenfalls ein Verband herumgeschlungen.
"Jen,du kannst das ganze Frühstück haben."sagte Josh unter zusammengebissenen Zähnen,als er auf die Schwester gestützt den Raum durchquerte.
"So hungrig bin ich nun auch nicht."grinste ich.
Ich schlug meine Beine aus dem Bett und ging auf die beiden zu.
"Soll ich mitkommen?"
Die Pflegerin verzog ein wenig das Gesicht. "Erfahrungsgemäß ist sowas keine nette Erfahrung für die Freundin des Betroffenen. Die Wunden sind noch sehr frisch..."
Ich zögerte. Sollte ich mitgehen?
"Nein Jen bleib hier. Du hast schon genug getan. Außerdem bin ich gleich schon wieder zurück. Kümmere du dich um deine Telefonate,das ist wichtiger."
Die Pflegerin zog die Augenbraue hoch und betrachtete mich genauer.
Aber ohne Make Up und mit den tiefen Augenschatten erkannte sie mich nicht.
"Okay."meinte ich und gab Josh einen kurzen Kuss. "Bis gleich."
Ich sah wie die beiden langsam den Raum verließen und in einer Kurve abbogen.
Seufzend ging ich zurück zu dem aufgeschlagenen Bett und nahm mein Handy heraus. Zahlreiche Anrufe von Liz,Justine,Mark und anderen oberflächlichen Leuten. Ich beschloss,zuerst Liz zurückzurufen.
"Jen na endlich!"rief sie in den Hörer.
"Was gibt's?"fragte ich."Du hast mehrmals angerufen."
"Ja ich wollte dir nur kurz mitteilen,dass ich mich mit Melissa in Verbindung gesetzt habe,um den Aufenthalt im Krankenhaus und allgemein den Unfall zu vertuschen."
Ich stöhnte.
"Und zu welchem Ergebnis seid ihr gekommen?"
"Du musst auf jeden Fall in den nächsten Tagen zurück nach Atlanta fliegen und dich ein paar Mal sichten lassen und wenn ihr dann in ein paar Wochen nach Berlin fliegt,werden euch Claudia und Nick Gesellschaft leisten."
Ich verdrehte die Augen. "Wann hören denn diese ganzen Lügengeschichten auf? Ich möchte endlich Zeit für meinen richtigen Freund haben. Ich möchte allgemein ein wenig Zeit für mich haben."
"Hast du ja auch im Sommer. Und die Sache mit Nick ist in ein paar Wochen abgehakt."
"Das hoffe ich."murmelte ich noch,bevor ich auflegte. Ich fand durch diese ganzen Lügengeschichten,die sie sich für mich ausdachten,gar nicht mehr durch. Alles war auf wackeligen Lügen aufgebaut,die jederzeit wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen konnten. In der Öffentlichkeit musste ich dauernd Angst haben,mich zu Versprechen oder etwas Falsches zu sagen,da jeden Tag etwas Neues hinzu kam.
Es war einfach frustrierend.

Kurz danach rief ich Justine an. Von allen die angerufen hatten,erschien mir das noch die beste Wahl.
Wir kannten uns seit 6 Jahren und sie war nicht nur meine Managerin,sondern hatte im Gegensatz zu Liz auch Verständnis für mich. Sie versuchte immer,in meinem Sinne zu handeln.
"Hi Justine."sagte ich.
"Ah Jen! Gut,dass du anrufst. Also..nein. Erstmal was Anders: Wie geht's ihm?"
"Ganz okay. Er hat schlimme Verletzungen und eine leichte Hirnerschütterung,aber er ist definitiv außer Lebensgefahr."
Ich hörte sie am anderen Ende der Leitung Aufatmen.
"Das freut mich zu hören. Nicht auszudenken,wenn.."sie schweifte ab. "Auf jeden Fall wollte ich dir nur kurz sagen,dass die Pressetour für 'Xmen' in zwei Wochen beginnt."
Ich überlegte. Blaine's Hochzeit war in zwei Wochen.
"Mein Bruder feiert in zwei Wochen Hochzeit! Ich kann da nicht auf Pressetour gehen."
"Ich weiß und ich kann dich auch verstehen. Aber am Telefon wurde mir gesagt,dass die Weltpremiere Pflicht ist,aus den anderen konnte ich sich raushauen."
Ich seufzte. "Mir bleibt wohl nichts anderes. Ich will meinen Vertrag ja nicht verletzten."meinte ich sarkastisch.
"Ich Buche dir einen direkten Flieger danach. Dann kommst du zwar erst am Tag der Hochzeit in Kentucky an,aber du kommst auf keinen Fall zu spät und wirst nichts verpassen."
Ich dachte jetzt schon an den Stress,der damit verbunden sein würde. Aber das war die einzige Möglichkeit,andere Optionen gab es in diesem Job generell selten.
"Danke Justine."sagte ich nochmal,dann legte ich auf.
Ich hatte das Gefühl,dass umso mehr Leute ich anrief,immer mehr Stress hinzukam.

Nach einer guten halben Stunden hatte ich alle wichtigen Leute zurückgerufen. Auch Mark,der direkt gefordert hatte,ich solle zurückkommen. Noch konnte ich ihn hinhalten,aber es stimmte. Bei einem Dreh war der Zeitdruck enorm hoch und durch weitere Vorfälle würden wir in massive Schwierigkeiten kommen.
Plötzlich ging die Tür auf und Josh kam langsam um die Ecke.
Ich sprang sofort auf und Stütze ihn den Weg bis zum Bett.
"Jen lass es. Sonst bin ich immer der Starke."grinste Josh.
"Ja und genau deswegen ist es nur gerecht,dass ich auch mal dran bin mit Stark Sein."
Josh schüttelte lachend seinen Kopf."Du bist unmöglich."
"Und du nicht?"fragte ich lächelnd.
Vorsichtig ließ er sich zurück in die Kissen lehnen.
"Wie wars beim Arzt?"fragte ich.
"Ganz gut,sie haben mir nur noch mal aufgezählt,welche sämtlichen Knochen ich mir alle gebrochen und geprellt habe."
"Du machst aber auch Sachen."meinte ich im Spaß.
"Und wann darfst du raus?"
"Wenn es gut läuft in eineinhalb bis zwei Wochen. Die Knochen können auch Zuhause heilen,sie wollen mich nur beibehalten,weil ich ja eine innere Blutung hatte."antwortete er und verdrehte leicht die Augen.
"Zwei Wochen."murmelte ich vor mich hin. "Dann könntest du theoretisch mit auf die Hochzeit."
"Welche Hochzeit?"
"Blaine's. Sie ist in zwei Wochen."
"Und du möchtest mich dabei haben?"raunte Josh in mein Ohr,
"Ja das will ich."raunte ich ich zurück und zog ihn für einen langen Kuss zu mir heran. Ich schlang meinen Arm um seinen Hals,während er mit seiner gesunden Hand über meine Seite strich. Mit seiner Zunge bat er um Einlass,die ich ihm natürlich sofort gewährte.

Unsere Zunge bewegten sich mit der Zeit immer schneller und wilder und seine Finger Strichen plötzlich nicht mehr über meine Seite sondern suchten sich ihren Weg an meinen Oberschenkeln. Immer höher,bis sich mein Unterleib leicht zusammenzog.
"Josh."sprach ich in den Kuss hinein.
Er fuhr unbeirrt weiter fort. Seine Hände Strichen immer weiter nach oben,bis seine Finger direkt über meine Mitte Strichen. Ich stöhnte auf.
Atemlos löste ich mich aus unserem Kuss und versuchte das Verlangen nach ihm zu regulieren.
"Ich will dich nicht verletzen,wenn du eh schon sämtliche Knochenbrüche hast. Und jetzt sag nicht,dass dir das nicht wehtun würde,denn die Schmerzmittel lassen jetzt nach und nach nach."
"Wir haben uns solange nicht gesehen. Natürlich will ich meine Freundin auch mal wieder spüren. Richtig spüren. Und du kannst mir nicht sagen,dass du es nicht auch willst."
"Du kannst deine Freundin so oft du willst spüren,wenn alles geheilt ist."flüsterte ich,bevor ich sich unsere Lippen erneut berührten.
"Okay?"
Er nickte und zog mich zu sich heran.
"Du kannst dich schon freuen Miss Jennifer Lawrence."
Ich lachte. "Das tue ich. Keine Sorge."  

Hinter den Kameras -Jennifer LawrenceWhere stories live. Discover now