Verliebte Beste Freunde

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  "Guten Morgen"flüsterte er in mein Haar. "Morgen!" antworte ich und gab ihm ein müdes Lächeln.
"Gut geschlafen?"
"Ja,das erste Mal seit ein paar Tagen habe ich friedlich geschlafen."
Er lächelte mich an und Strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
"Das freut mich."
Ein paar Sekunden schauten wir uns einfach nur in die Augen,dann stand ich auf und bereite zwei Müslischalen zu.
Dann setzte ich mich wieder in seinen Schoß und gab ihm die Schale.
Schweigend aßen wir und schauten der Sonne beim Aufgehen zu.
Josh räusperte sich. "Was sind wir jetzt eigentlich?" fragte er und schaute vor Scham rotwerdend auf den Boden. Ich lächelte in mich hinein.
"Wir sind das,was du willst ."
Er schaute wieder hoch. "Beste Freunde?"fragte ich ihn. Unschlüssig blickte er mich an. Ich aß weiter."Oder nur Freunde,wenn ich dir zu nervig bin?"
Hastig schüttelte er den Kopf und ich lachte.
"Oder Feinde? Wir haben uns doch schon immer gehasst,nicht wahr?"sagte ich und boxte ihn spielerisch am Arm.
Ich erfand immer neue Bezeichnungen für uns.
Josh wurde immer verzweifelter,weil ich mir die verrücktesten Dinge ausdachte. "Ich könnte auch eine weit entfernte,durchgeknallte Tante von dir sein."überlegte ich.
"Jen"stoppte Josh meinen Redeschwall."Ich meine es ernst. Was sind wir...nach gestern Abend?"
Natürlich hatte ich die ganze Zeit gewusst,dass er das wissen wollte.
Doch eine wirkliche Antwort konnte ich ihm nicht geben.
Ich war in ihn verliebt-das hatte ich mir und ihm mittlerweile eingestanden,aber gleichzeitig wollte ich ihn immer noch als besten Freund an meiner Seite.
"Wie wärs mit verliebte beste Freunde?
Josh's Gesicht hellte sich auf.
"Verliebte beste Freunde klingt gut."
Er schenkte mir ein Lächeln und ich konnte nur Grinsen.
Immer noch lachend kam er an mein Ohr"Und was machen..verliebte beste Freunde so?"
"Rumalbern?"
"Zusammen lachen?"
"Sich dumme Streiche spielen?"
Und mit Blick auf seine Lippen,die in mir gerade dieses Flattern auslösten:" Manchmal vielleicht..einen Kuss austauschen?"
Er lächelte ,als er hätte er auf diesen Satz gewartet und zog mich zu sich heran. Mein ganzer Körper kribbelte,als seine Lippen meine berührten. Mein Herz klopfte wild und ich musste nach Atmen Ringen.
Seine Augen funkelten,als sich unsere Blicke wieder trafen.
So glücklich hatte er mich lange nicht angesehen. Und mich machte es auch glücklich,dass ich ihm,das was er sich wünschte nun endlich geben konnte.
Nach so langer Zeit und so vielen Malen,die ich ihn verletzt habe.
"Aber Josh"sagte ich wieder ernst" Lass es uns langsam angehen. Ich möchte wirklich,dass das klappt. Ich kann dich nicht verlieren."
"Okay"antworte er.
"Und auf gar keinen Fall darf das jemand erfahren. Wir sind aufgeschmissen,wenn das rauskommt!"
"Niemand wird etwas davon mitbekommen."
Ich nickte. Das würde für immer unser Geheimnis bleiben.
Niemand würde jemals von den verliebten besten Freunden erfahren.

Pünktlich kam ich am Set an.
Josh hatte sich heute Morgen zurück in sein Appartement geschlichen und ich hatte mich noch schnell fertig gemacht.
Als ich den Kreis trat und alle begrüßte,bemerkte ich Josh's Blick auf mir. Ungewollt schlich sich ein Lächeln auf mein Gesicht,das die anderen glücklicherweise nicht bemerkten.
Mark betrachtete mich misstrauisch.
Das erste Mal seit Wochen war ich gut gelaunt.
Heute waren allerhand Kampfszenen dran. Ich konnte wieder meinen Bogen benutzen,was mich stolz machte.
Es war zwar heiß,dennoch kamen wir erstaunlich schnell mit den Szenen durch.
"Cut"schrie Francis. Ich ging los,um den Bogen in den Ständer zu stellen,doch stolperte und schlug den Bogen an meinen Oberkörper.
Schmerz,der aber schnell wieder abebbte durchfuhr mich.
Die ganze Crew lachte. Das war eine meiner typischen,tollpatschigen Aktionen gewesen.
Beim Aufstehen hörte ich immer noch Josh's schallendes Gelächter.
"Na warte!"rief ich und jagte ihn zum Strand.
Ich schubste ihn in den Sand und nahm seinen Kopf spielerisch zwischen meine Arme."Man sollte eine Jennifer Lawrence nicht auslachen."
Er nickte ergeben und ich ließ ihn los.
Lachend ließ ich mich neben ihm in den Sand fallen.

Den Rest des Tages drehten wir nur noch ein paar Laufszenen im Dschungel,dann waren wir für heute fertig.
Ich ging los,um meine Familie zu verabschieden. Heute würden sie schon wieder fahren.
Als ich ankam,hatten sie schon ihre Sachen gepackt und standen abfahrbereit im Eingang.
"Ich hoffe,ihr hattet eine schöne Woche-auch wenn ich nicht so viel Zeit für euch hatte."
Ich umarmte alle von ihnen und nahm Bear auf den Arm. "Ich hoffe,du erkennst mich nächstes Mal noch wieder."sagte ich ihm.
Mit ihm ging ich noch einmal zu Mom.
"Jen du strahlst so!"erkannte sie lächelnd.
Mit roten Kopf schaute ich weg.
"Hat sich alles zwischen dir und ihm geklärt?"fragte sie leise.
Ich wollte Antworten,doch Bear unterbrach mich mit einem lauten Schrei "Onkel!"
Ich drehte mich in die Richtung in die er starrte und sah Josh auf uns zugerannt. Automatisch lächelte ich.
"Ich musste mich doch noch von Bear verabschieden"erklärte er und legte einen Arm um mich,sodass er sowohl mich als auch meinen Neffen umarmte.
"Das nehme ich mal als Ja"beantworte Mom ihre eigene Frage mit einem Zwinkern.
Glücklich schaute ich Josh in die Augen. "Ihr seht aus wie eine richtige,kleine Familie."bemerkte meine Mom.
Eine Familie. Soetwas wie meine Eltern aufgebaut hatten wollte jeder haben. Selbst ich.
Ich gab Bear zurück zu meiner Schwägerin und drückte meine Mutter noch einmal herzlich.
"Pass auf dich auf"flüsterte Mom.
"Und mach ihn glücklich."sagte sie zu Josh deutend."Das hat er verdient nach alldem."
Ja das hatte er.

Wir winkten,bis wir sie nicht mehr sehen konnten und gingen dann gemeinsam zu meinem Appartement.
"Welcher Film?"fragte ich als wir und aufs Sofa setzten.
"Such du einen aus. Welche Pizza?"
"Darfst du aussuchen" Ich machte mich daran,einen Film auszuwählen.
Am Ende schauten wir eine Komödie und aßen Hawaii Pizza. Es lief alles so routiniert und normal wie immer ab,ein Außenstehender würde keinen Unterschied zu früher ziehen können,aber unsere Berührungen waren anders,liebevoller.
Die ganze Zeit streichelte er mir über den Rücken und gab mir Küsse aufs Haar.
Während einer Pause drehte ich mein Gesicht zu ihm und Strich ihm über die Wange,während wir uns einfach nur in die Augen schauten.
Wir beide genossen dieses Neue zwischen uns.

Tief in der Nacht musste er dann gehen. Er verabschiedete sich mit einer innigen,sehr langen Umarmung,aus der ich mich nicht lösen wollte. "Geh nicht"flüsterte ich.
"Ich muss"sagte er und gab mir einen Kuss auf die Stirn."Schlaf gut Jen"
"Du auch"antworte ich traurig.
Wir hatten den ganzen Tag verbracht und schon Vermisste ich ihn.
Als ich mich ins Bett legte,konnte ich kaum Glauben,was alles in dieser Woche passiert war und wie schnell alles ging. Vor ein paar Tagen hatte ich mir noch Nicht einmal eingestanden,dass ich etwas für Josh empfinde und jetzt vermisse ich schon seine Berührungen.
Verliebtsein war Verrückt.  




Hinter den Kameras -Jennifer LawrenceWhere stories live. Discover now