Sag mir, dass du mich liebst !

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  "Nein"schluchzte ich. Das Zittern ging durch meinen ganzen Körper.
Meine Hand,die eben noch von Josh gehalten wurde,war nun kalt. Leblos.
Ich bekam dumpf mit wie ein paar Produzenten lachten. Der Zorn raste durch meine Adern.
Ich konnte hier nicht bleiben. Nicht bei diesen Verrätern.
Stürmisch stand ich auf und raste los. "Jennifer"hörte ich Liz sagen"wir können doch über alles reden!" "Nein!"schrie ich mit Tränen in den Augen.
Ich rannte immer weiter. Immer weiter,bis ich keinen Atem mehr hatte. Ich war zu meinem Appartement gelaufen.
Ich konnte nicht ohne ihn leben.
Wir hatten solange gebraucht um zusammenzukommen und nun brach alles auseinander.
Ich konnte das nicht.
Ich schrie in meine Kissen und warf mit Gegenständen bis es klirrte und krachte. Doch es war mir egal. Es war doch alles wertlos.
Ich hatte Hollywood immer verachtet. Aber so ein Ausmaß hätte ich nicht erwartet. Was machte ich überhaupt noch hier?
Ich wollte alles hinschmeißen.
Mit meinem Kopf in den Händen rutschte ich an der Wand hinunter.
Etwas Feuchtes war an meiner Hand zu spüren,wahrscheinlich Blut. Aber auch das war mir egal.
Ich wollte einfach nur noch in mein altes Leben zurück. Ich hätte hier nie hinkommen dürfen,ich hatte nie hier reingepasst,ich wurde nur von wenigen akzeptiert.
Diese Erkenntnis half gar nicht. Ich konnte hier nicht raus,es war ein Gefängnis. Ich stand unter Vertrag und müsste das noch mindestens 3 Jahre durchstehen.
Immer mehr Tränen liefen über mein Gesicht.

Ich merkte gar nicht,dass es schon Morgen geworden war.
Das Einzige was ich sah war die Silhouette einer Person vor mir.
"Jen"flüsterte Josh sanft. Und doch konnte ich seine Trauer mitschwingen hören.
Ich drehte meinen Kopf weg. Das hier war sowieso nicht gestattet.
"Jen,bitte"
Ich antworte nicht. Marks Anweisung war klar gewesen. Wir waren offiziell Geschichte.
Und doch schmerzte es wie nichts anderes. Meine Brust krampfte sich zusammen und ich holte tief Luft.
Warum musste das uns passieren?
Josh kniete sich vor mich. Ich spürte wie seine sonst so warmen ,nun kalten, Finger meine Wange berührten. Sofort fing ich an zu Beben. Ich drehte meinen Kopf so,dass seine Hand an meiner Wange hinabglitt.
Ich konnte sehen wie auch seine Augen feucht wurden.
"Sonst hast du mich immer gelassen"flüsterte er.
"Mach es nicht noch schlimmer Josh" sagte ich unter Tränen.
Still saßen wir nun. Normalerweise würde er mich im Arm halten und mir Küsse auf die Haut hauchen. Und ich würde ihm über die Arme streichen,wovon er immer eine Gänsehaut bekam.
Und dann würden wir uns irgendwann küssen.
Ich durfte daran nicht denken. Aber es Tat so weh. Ihn neben mir zu haben und zu wissen,dass wir das alles nicht mehr dürfen.
Noch heute würden wir zurückfliegen und von da an war es vorbei.
"Weißt du ich denke an alle unsere Momente in dieser nur kurzen Zeit die wir hatten und ich bereue nichts."sagte Josh mit belegter Stimme.
Ich nickte Stumm.
Dann war wieder Schweigen.
Bald würde wir zum Flughafen abgeholt werden,ich musste mich bereit machen.
Ich machte Ansätze aufzustehen,doch Josh hielt meine Hand fest. "Geh jetzt nicht Jen. Dann ist wirklich alles vorbei."
"Es ist alles vorbei"versuchte ich so kühl wie möglich zu sagen.
"Nein"sagte Josh und ich sah zum ersten Mal wie er weinte. Zum allerersten Mal richtig weinte.
"Wir können das schaffen,ich weiß das. Wir dürfen einfach nirgendwo gemeinsam hingehen und müssen uns immer im Haus treffen. Und wir werden andere Leute Daten müssen,damit es alles nicht rauskommt. Und wir müssen es immer wieder sagen,dass da nichts zwischen uns läuft. Aber wir können das schaffen."
Ich schüttelte meinen Kopf. "Nein. Ich habe dafür keine Kraft. Das funktioniert nicht."
Er schaute mir nun direkt in die Augen. "Du hast genug Kraft. Du musst es wollen. Dann können wir alles gemeinsam durchstehen. Unsere Liebe ist stark genug."
Ich schüttelte immer weiter den Kopf und versuchte wegzulaufen.
"Warum willst du alles aufgeben Jennifer? Warum?"schrie Josh.
"Dann haben sie was sie wollen!
Liebe ist einfach manchmal schwer! Aber wenn man von ganzen Herzen liebt,dann macht man sowas!"
Mir Flossen die Tränen immer weiter aus den Augen.
"Du liebst mich doch noch oder?"flüsterte Josh.
Ich antworte nicht. Natürlich liebte ich ihn. So stark,dass es wehtat.
"Oder Jen? Du liebst mich doch noch?"schrie Josh verzweifelt.
Ich zögerte. Wenn ich jetzt nein sagte,dann würde er mich für immer verlassen,das wusste ich.
Ich würde Marks Anweisungen folgen und vielleicht würde es alles nicht noch schlimmer werden.
Josh's aufleuchtende Hoffnung erlosch in seine Augen,aus denen jetzt mehr Tränen Flossen als aus meinen. "Und ich dachte,du wärest ehrlich gewesen und hättest es gemeint,als du gesagt hattest du würdest mich immer lieben. Ich hab es nämlich so gemeint. Ich werde nie aufhören dich zu lieben."
Mit diesen Worten ließ er meine Hand fallen und ging.
Ich brach an der Wand zusammen und wimmerte. Warum hatte ich denn nichts gesagt? Hatte Mark mich schon so in der Hand?
Ich liebte ihn so sehr. Ich schlug mit meiner Hand gegen die Wand bis es schmerzte und dann schlug ich härter zu. So sehr.
Ich hatte ihn verloren. Meine Liebe. Meinen besten Freund. Meinen Felsen.

Das Taxi hupte und ich rannte ohne etwas zu sehen los. Es brachte mich zum Flughafen.
Dort angekommen wünschte Francis uns noch ein schönes weiteres Jahr,da es etwas bis zur Promotion dauern würde. Mein Blick war jedoch nur auf Josh konzentriert,der immer noch leicht weinte. Wir alle verabschiedeten uns,bis auf Josh und ich,wir gingen getrennte Wege.
Ich erinnerte mich an das letzte Mal. Wie sehr ich um meinen besten Freund geweint hatte. Natürlich musste ich ihn damals schon geliebt haben.
Dieses Jahr gab es noch nicht mal eine Umarmung. Wie würde ich denn ohne ihn auskommen in dieser ekelhaften Welt von Hollywood?
Wie würde ich ihn vergessen können? Was würden wir sein,wenn wir uns zur Promotion wiedertrafen? Würde er eine neue beste Freundin gefunden haben?
Eine neue Liebe?
Ich wollte das nicht. Ich wollte das für ihn sein.
Durch die Durchsage erfuhr ich,dass Josh's Flugzeug zu seiner Familie in 10 Minuten abfliegen würde.
Panisch ließ ich alles stehen und liegen und suchte verzweifelt nach seiner Maschine. Ich war nicht bereit ihn gehen zu lassen.
Ich rannte und rannte und als ich schon dachte,es wäre zu spät,fand ich das Flugzeug. Die Türen waren schon zu.
Verzweifelt hämmerte ich dagegen.
"Machen sie auf!"schrie ich.
Hier konnten zum Glück keine Paparazzi hin.
"Machen sie auf"schrie ich erneut und wimmerte.
Eine Stewardess öffnete mir. Sofort stürmte ich ins Innere. "Miss sie können hier nicht rein!"
Doch ich ignorierte sie und rannte weiter.
Dann entdeckte ich ihn. Er hatte seinen Kopf an die Fensterscheibe gepresst und suchte nach Etwas draußen. Traurig ließ er den Kopf wieder sinken. Selbst von hier sah ich,das er bitterlich weinte.
"Josh"rief ich mit gebrochener Stimme. Ich sah ihn kaum noch durch all die Tränen.
Er drehte sich um und starrte mich an. Genau wie alle anderen Fluggäste.
Ich lief zu ihm und packte ihm am Arm ,zog ihn aus dem Flugzeug.
"Hör auf Jennifer. Wir haben doch alles geklärt."
Verletzt von der Härte in seiner Stimme stoppte ich kurz. Wendete mich dann an die Passagiere und rief:"Was sie hier sehen,behalten sie für sich,okay?Bitte erzählen sie niemanden etwas davon.Bitte." Ich musste so schrecklich aussehen,dass sie alle nickten. Dann zog ich Josh weiter und verließ mit Josh das Flugzeug.
Die protestierenden Sprüche der Flugcrew ignorierte ich.
Immer weiter rannte ich mit ihm,bis er stoppte. "Jennifer was soll das? Du hast es doch selbst alles zu einem Ende zwischen uns gebracht und bitte mach du jetzt nicht alles noch schlimmer als es ist."
Ich zog ihn in eine Personaltoilette.
Hier mitten im Flughafen würden uns zu viele sehen.
Atemlos schloss ich die Tür hinter mir.
Ich weinte und zitterte immer noch.
"Natürlich liebe ich dich. Mehr als alles Andere. Und ich möchte,dass wir das versuchen. Ich kann nicht ohne dich. Ich kann nicht."
Er sagte nichts und sah einfach nur in meine nassen Augen.
"Sag doch was."bat ich.
Er schwieg.
Ich sackte in mich zusammen. Es hatte alles nichts gebracht. Alles meine Schuld.
"Bitte Josh. Sag mir,dass wir noch eine Chance haben! Sag mir,dass wir das schaffen. Vergib mir,bitte!"flehte ich.
"Ich wusste ab dem Moment an dem ich ins Flugzeug gestiegen bin,dass es vorbei ist."
Ich preschte an ihm vorbei.
Es war jetzt wirklich vorbei.
Nichts hielt mich hier.
Er hatte uns aufgegeben.
Doch Josh drückte mich zurück.
"Doch du hast mich eines besseren belehrt. Mit einer Jennifer Lawrence hatte ich nicht gerechnet."
Er zog mich zu sich heran. Seine Lippen schmeckten salzig von all den Tränen. Endlich konnte ich ihn wieder spüren.
"Soetwas hat noch nie jemand mit mir gemacht. Im positiven und negativen Sinne."schmunzelte Josh durch sein nasses Gesicht.
"Es war echt Folter. Ich dachte du würdest mich echt nicht mehr lieben."
Ich schüttelte meinen Kopf und weinte immer noch.
"Du zeigst mir,was Liebe heißt."flüsterte ich.
Er zog mich in eine innige Umarmung,in der wir lange verharrten.
"Wie geht's jetzt weiter?"fragte ich leise.
"Es wird schwer. Wir werden uns nicht so viel sehen können wie auf Hawaii. Und wir werden Pr Beziehungen führen müssen und nicht viel zusammen ausgehen können. Auch die Produzenten dürfen nichts erfahren. Es wird viel Lügen und Verstecken werden."
Ich nickte. Wir würden das versuchen.
"Kommst du mit nach Los Angeles?"fragte ich ihn. Ich wusste nicht ob ich bereit war ihn wieder gehen zu sehen.
Er nickte. "Ich werde meine Eltern irgendwann anders besuchen."
Dankbar schaute ich ihn an.
"Aber wir müssen zeitversetzt fliegen."erklärte er und Strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht."Es werden Paparazzi auf die Ankunft der Hungergames Stars warten."
Er hatte Recht.
An Soetwas musste ich mich nun gewöhnen.
"Okay."sagte ich und küsste ihn noch einmal lang."Wir sehen uns bei deinem Haus?"
"Ja"
Ich würde mich so herrichten,dass sie mich nicht erkennen würden.
Noch einmal berührten sich unsere Lippen,dann trat ich vorsichtig aus der Toilette,hielt Ausschau und machte mich dann auf den Weg zum Flugzeug. Josh würde in ein paar Stunden folgen.
Paparazzi verfolgten mich und ich konnte sogar für sie Lächeln.
Wenn sie wüssten,was für ein großes Geheimnis ich und Josh hatten...


Hinter den Kameras -Jennifer LawrenceWhere stories live. Discover now