36. Kapitel

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03.08.2022

«Er wollte sich wieder umbringen?» Sam hetzte neben mir her, als ich versuchte, meinen Orientierungssinn zu nutzen. Ich hatte mich mit ihr in den Gängen des Krankenhauses verlaufen. «Nein, aber er hat die Tendenz dazu geäußert. Deswegen sind wir jetzt hier. Um sicherzugehen, dass er nichts Unüberlegtes tut. Er hat selbst zugestimmt.» 

In welchem Zimmer hockten Dario und Dad schon wieder? Und wo waren Lex und Kelly? «Wieso macht sein Hirn das? Wieso quält es ihn so?» Das war die Kraft von Traumata, liebe Samantha. Ich wollte jetzt nicht so böse sein und ihr pauken, dass sie ein Teil von seiner Traumata war, aber mein Blick verriet mich. «Ich weiß, dass ich schuld bin, Noè. Du brauchst mich nicht so anzuschauen.» 

Wir endeten irgendwie beim Eingang der Notaufnahme und dort trat gerade noch ein müder, aber gestresster Lex ein. Man konnte ihm ansehen, dass er Rückblicke und Erinnerungen an die Nacht von Darios Selbstmordversuch hatte. Er erblickte mich und kam direkt auf mich zu. «Ist er okay? Hat er versu-» «Nein, hat er nicht. Aber wir sind zur Sicherheit hier, weil sein Verzicht auf seine Medikamente, ihn sehr stark aus der Balance gebracht hat. Er ist instabil.» «Aber sicher?» Ich nickte und las die Tafeln. 

Da. Dort waren wir eben langgegangen, als wir Dario hergebracht hatten. «Er hat auf seine Tabletten verzichtet?» Samantha holte zu mir auf und Lex versuchte, mir bei der Suche zu helfen, ohne zu wissen, was ich überhaupt suchte. Durch und durch ein guter Typ, was? 

«Ja, hat er.» «Wieso?» «Weil er ohne wollte. Er wollte sich beweisen. Er dachte, er kann ohne.» Konnte er leider aber noch nicht. «Hat er sich irgendwie wehgetan?» «Nein-, also, das weiß ich nicht. Wir haben uns die letzten Tage sehr oft gestritten.» Sein Rückfall mit meinen Medikamenten sprach ich nicht an. Es reichte Dario schon, dass Kelly und Lex davon wussten. 

Endlich, das Zimmer. Ich klopfte an und hörte meinen Vater aufstehen. Er bat mich herein und stockte beim Anblick meiner dazugekommenen Begleitung. Er war gerührt und erfreut über den Besuch. Darios Eltern hatten endlich verstanden, dass er sie brauchte. Er brauchte sie, obwohl sie ihn zerstört und zutiefst verletzt hatten. Er brauchte beide. 

Santiago war bereits hier und hatte mir vieles erzählt. Er hatte seine Fehler, seine Gedanken und seine Sichtweise komplett offenbart. Dario hatte vereinzelt mitgehört und war nun sehr in sich gekehrt. Ich denke, er reflektierte das Geschehene. «Dario, meine Güte.» Samantha drückte sich an mir vorbei und lief direkt zu ihm, der nervös am Fenster stand und hinausschaute. 

Der intravenöse Zugang an seinem Handrücken sagte mir, dass sie ihn für die Nacht hierbehalten wollten. «Was hat der Arzt gesagt?» «Sie haben mir was zur Beruhigung gespritzt, damit ich besser pennen kann und morgen wollen sie schauen, wie wir das mit meinen Medikamenten neu aufbauen können.» 

Mein Dad erhob das Wort. «Es gibt vielleicht eine Möglichkeit, Darios Dosierung zu mindern. Sein Wunsch, nicht mehr so viele Sachen schlucken zu müssen, wurde aufgenommen. Aber hierfür muss ein verifizierter Therapeut hier sein und das zusammen mit Kelly anschauen.» Ich nickte nur und schielte zu Santiago, der ganz unbeholfen bei der Tür stehenblieben war. 

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 29, 2023 ⏰

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