16. Kapitel

1.8K 158 211
                                    

Ob man es glauben mochte oder nicht, aber die nächsten wenigen Tage hatten wir es tatsächlich ohne Drama geschafft

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Ob man es glauben mochte oder nicht, aber die nächsten wenigen Tage hatten wir es tatsächlich ohne Drama geschafft. Klar, flutschte es nicht wie ein in Öl geriebenes Baby durch die Hände, aber es funktionierte. Wenn auch nur knapp. 

Heute war der 13. März... Eigentlich nicht wirklich wichtig, aber ja... Irgendwie halt doch. Wahrscheinlich war das einfach das kleine Kind in mir, das heute verwöhnt und beschenkt werden wollte. 

Rio war noch nicht aufgestanden und schlief mehr oder weniger tief und fest. Die Alpträume waren nach dem Vorfall von letzter Woche wieder schlimmer geworden, aber gestern oder vorgestern, hatten sie vereinzelt wieder aufgehört. Zum Glück. 

Darios Essverhalten war noch immer genauso konstant wie letztens, aber ich blieb dran und selbst, wenn er es nicht einsehen konnte, er machte sich verdammt gut und essen tat er auch schon einfacher. 

Ich schnitt Melone zu kleinen Würfeln und gab mir Mühe, das irgendwie schön zu gestalten. Ich gab mir wirklich Mühe, Dario zu zeigen, wie sehr ich ihn liebte. Irgendwie hatte ich manchmal Angst, ihm das zu wenig zu zeigen, was eben genau in diesen schlimmen Episoden enden konnte. 

Die bereits stehende Sonne erhellte unser Bett schon vollkommen und ich fragte mich, ob dem Herren unter der Bettdecke nicht langsam heiß wurde, aber Dario und seine Beziehung zu den Temperaturen würde mir wahrscheinlich mein ganzes Leben lang ein Rätsel bleiben. 

«Lio, hey.» Ich hockte mich zu ihm aufs Bett und wuschelte durch die schwarzen Locken, die auf dem weißen Stoff lagen. Die Haare waren das Einzige, was man von Dario sehen konnte. «Hmm?» «Aufwachen.» 

Ich stellte unser Frühstück aufs Nachttischchen, weil ich ganz genau wusste, was nun passieren würde. Es wurde langsam zu einem programmierten, festen Ablauf. Dario grummelte wirres Zeug und packte mich mit der Decke, um mich unter sie zu ziehen. Kurz: Der Junge hielt nicht viel vom Aufwachen und Aufstehen. 

Ich kicherte und umarmte ihn. Die Augen zu, ein kindliches Schmollen und irgendwie aufgeplusterte Wangen. Was ich gerade beschrieben hatte, war ein verschlafener Dario. Und das hier war sein Versuch, mich damit zu überzeugen, dass Schlafen viel schöner und angenehmer war, als aufzustehen und den Tag zu starten. 

«Komm schon», tätschelte ich seine Wange und schaffte es dann aus der fast schon dampfenden Bettdecke raus. Wie Dario es dort unten aushalten konnte... Keine verdammte Ahnung. Meine Privilegien als Freundin retteten mich vor den Konsequenzen, ihm die Decke einfach so wegzunehmen. 

Ich warf sie zu Boden und Dario drehte sich seufzend auf den Rücken und rieb sich die Augen. Er wusste, dass ich was zum Essen bereit hatte, weshalb er wahrscheinlich auch nicht aufwachen wollte. Er rollte sich auf den Bauch, vergrub sein Gesicht in den Kissen und startete Phase 2; so tun, als würde er mich nicht bemerken. 

Aber ich machte es mir einfach. Ich setzte mich auf seinen unteren Rücken und langte nach der Wasserflasche, um ihm davon etwas in den Nacken zu leeren. Gänsehaut. Er bekam Gänsehaut und begann sich unter mir zu winden. «Mhm», meckerte er und ich konnte nicht anders und begann zu lachen. «Ernsthaft jetzt. Aufstehen.» 

PainkillerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt