20. Kapitel

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Die ganze kommende Woche war scheiße gewesen

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Die ganze kommende Woche war scheiße gewesen. Die Trauer, die ich nach dem Gespräch mit Samantha verspürt hatte, war geschwunden. Ich war einfach nur noch genervt und vor allem enttäuscht. Mehr nicht. 

Sie hatte es sich endgültig bei mir versaut. Ich hatte endlich mal die Kraft dazu gehabt, ihr zu sagen, was ich gesehen und irgendwie empfunden hatte und das Einzige, was sie zu sagen hatte, war, dass ich ja clean bleiben sollte, damit Noè oder sonst jemand mir nicht das sagen würde, was ich ihr gesagt hatte. 

Na ja... Diese Hiebe hatte ich wenigstens überlebt, aber die Tatsache, dass sie diesen Theo mitgebracht hatte, war das Dümmste, was ich überhaupt zu Gesicht bekommen hatte. Warum nahm sie ihn mit nach Italien? Ich meine... Wieso? 

Ich dachte, sie wollte ihre Mutter sehen und sich nicht mit diesem Krüppel von Typ am Strand sonnen und lachen, als wären sie ein junges, verliebtes Paar. Wie alt war der Typ überhaupt? Mal sicherlich zu alt für meine Mutter... «Also für jemanden, der gesagt hat, dass ihn seine Mutter nicht mehr interessiert, scheinst du es ziemlich interessant zu finden, wie sie und Theo am Strand sind und im Meer schwimmen gehen.» 

Ich verdrehte meine Augen und sah rüber zu Noè, die halbwegs in der Sonne saß und sich die Haare bürstete. Ich lehnte mich am Stein hinter mir an und ja... Den Kopf hatte ich zwar gesenkt, doch mein Blick ging gerade über den Sonnenbrillenrand raus weiter zu Theos hässlicher Statur, die meine Mutter an den Händen auf die Beine zog. Sie lächelte... 

«Dass sie sich sowas traut... Da kommt sie hier her, versaut mir alles, aber hat dann auch noch die größte Freude daran...» Noè kicherte und lehnte sich an meiner Schulter an. Wir hatten uns ein Plätzchen an dem Berg gesucht, damit ich im Schatten chillen konnte. 

«Blende sie einfach aus. Konzentriere dich auf mich.» Ich schaute zu ihr runter und sie zog mir die Sonnenbrille von der Nase, damit sie mich besser sehen konnte. «Hi», grinste sie und streckte sich langsam zu mir auf und ich wollte sie küssen, als ich im Augenwinkel erkennen musste, dass dieser Hund meine Mutter auf sich drauf zog und sie- Huh? 

Noè schmollte, schaute dann aber auch und schien etwas verdattert. Vor allem, weil ich aufstand und in einer geraden Linie auf die beiden zu ging. Mir kam's fast hoch. Ich meine, ich hatte meine Mutter nie viel gesehen, aber so brauchte ich sie nicht zu sehen. 

Plus, echt jetzt? Ich meine-, Also, hier am Strand? «Dario?» Noè rief nach mir, doch ich machte kurzen Prozess, hob meine durchaus kleine und überraschend leichte Mutter von diesem gestrandeten Wal runter und legte meine Arme um sie, damit ich sie, mit einem Arm unter ihren Kniekehlen und dem anderen um ihren Rücken geschlungen, so weit wie es auch nur ging, von Theo wegtragen konnte. 

«Dario?!» Sie hielt sich verunsichert an mir fest, aber wollte gleichzeitig, dass ich sie runter ließ. «Dario!», schimpfte sie und strampelte mit den Beinen. «Sei ruhig... Verdammt eklig...», grummelte ich. «Dario, mettimi giù!» 

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