29. Kapitel

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Mehr über sich selbst und seine Emotionen zu lernen, war nicht wirklich angenehm, aber aushaltbar

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Mehr über sich selbst und seine Emotionen zu lernen, war nicht wirklich angenehm, aber aushaltbar. Roxy trabte neben mir her, als ich die Klinik verließ und draußen auf Lex traf, der mit den Armen auf der Brust verschränkt am Auto lehnte und auf mich wartete. 

Im Auto saß Paola, die einige Straßen weiter auch von ihm abgeholt wurde. Ich kam mir vor, als würde ich wieder in die Schule gehen und in den Schulbus steigen zu müssen. «Ging's heute?», fragte Lex nach und machte den Kofferraum für Roxy auf, die mit einer Leichtigkeit reinsprang. «Mehr oder weniger.» Ich rieb mir meine Nase und wollte nach einer Kippe greifen, doch Lex stoppte mich. «Beim Wohnheim, okay?» «Wieso?» «Dich erwartet Besuch.» Huh? 

Paola kam gerade aus einer depressiven Phase raus und blieb die ganze Fahrt über still. Ich befand mich seit Tagen im Neutral. Keine Traurigkeit, aber auch keine Lebensfreude. «Wer erwartet mich denn?» «Weiß den Namen nicht mehr.» Okay... 

Ich hoffte innerlich auf Noè, doch eigentlich wollte ich sie gar nicht mehr sehen. Es waren mittlerweile 3 Wochen vergangen. Sie hatte zwar meine Nummer blockiert, doch auf allen anderen Netzwerken nicht. 

Ich hätte ihr auf Insta oder Snapchat schreiben können, doch so nötig hatte ich es nun auch nicht mehr, jemandem hinterherzurennen, der mich nicht wirklich liebte und nicht mehr wollte. «Dario, bevor du auf dein Zimmer gehst, möchte ich noch, dass du einen kurzen Drogentest machst.» Ich nickte nur und blieb weiterhin am Handy. 

Paola schielte zu mir rüber, denn sie wusste, dass ich nicht clean war. Sie selbst hatte mit dem Alkohol wieder aufgehört. Ich hatte auch schon seit Tagen nichts mehr getrunken, doch ich nahm Ivys und Wayets Tabletten. Wayets Tabletten legten meine Emotionen schon krass lahm, aber wenigstens bekam ich so keinen Drang mehr dazu, mich und alles und jeden um mich herum zu zerstören. 

«Ich muss gerade nicht. Ich kann doch mit meinem Besuch was trinken gehen und danach...» «Wie du meinst, aber gemacht wird er so oder so. Nicht, dass ich dir nicht vertraue, Dario, aber Regeln sind Regeln.» Ja, ja... 

Was mich dann aber im Wohnheim erwartete, war ein wilder Vicky, der mich fast zu Boden riss. «Verdammte Scheiße, ich musste fucking 3 Wochen warten, bis die mir bestätigt haben, dass ich dich sehen darf! Ich habe dich vermisst, Alter!» Ich legte einen Arm um ihn und lächelte sanft. 

«Hättest mir auch einfach schreiben können.» «Huh?» Aber Noè meinte, dass du die Nummer gewechselt hast.» Ich zog meine Augenbrauen zusammen und legte den Kopf schief. «Ich habe immer noch dieselbe Nummer.» «Okay... Dann eh, wieso meinte Noè, dann, dass du nicht mehr erreichbar bist?» 

«Keine Ahnung, wir haben uns eh getrennt. Wir haben so ziemlich genau seit unserer Rückreise von Tropea nichts mehr voneinander gehört.» Vicky schien das nicht verstehen zu können. «Wieso denn? Ihr wart doch ein super Team.» Wie hatte Kelly das beschrieben? «Gutes Team, schlechte Teamarbeit.» 

Vicky verzog das Gesicht. «Habe sie letztens eben gesehen, als ich mit meiner Mom ins Kino gegangen bin. Sie sah ganz okay, aber voll müde aus.» Ich seufzte und pfiff nach Roxy, die zu mir kam und sich neben mich hinsetzte. 

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