32. Kapitel

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«Willst du auch, Noè?» Carlos hielt mir einen Joint hin und ich biss mir unsicher auf der Unterlippe rum

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«Willst du auch, Noè?» Carlos hielt mir einen Joint hin und ich biss mir unsicher auf der Unterlippe rum. Bock hätte ich schon, doch ich lehnte dann doch ab. «Weed kommt bei mir nicht gut», meinte ich nur und Tabea sah mich etwas schockiert an. 

«Wenn du das weißt, heißt das, dass du es schon mal versucht hast.» Rocco lachte auf und nahm einen Schluck von seiner Bierdose. «Was erwartest du denn anderes, wenn sie mit Dario zusammen war? Der hat gesoffen wie ein Vollzeitalkoholiker und Weed hatte er auch immer dabei.» 

Haley kloppte ihm an den Hinterkopf. «Way to go, Alter. Immer über Leute reden, wenn sie gerade nicht da sind. Du kackst dir doch nur schon ein, wenn Dario dich ansieht.» Wir hatten die ganze Sache mit dem Entjungfern von allem Mädchen mit den Jungs klären können. 

Kurz, Tabea, Melina und Cait hatten sich während meiner Abwesenheit daran gemacht und die Jungs zur Rede gestellt. Sie hatten sich alle entschuldigt. Auch bei mir. Gleich am ersten Schultag nach meiner Rückkehr. Um es kurzzuhalten, die Atmosphäre in unserer Klasse war wieder besser. 

Und dass ein großer Teil heute hier war, sprach dafür, dass unser Klassengeist langsam wieder am Auferstehen war. «Ja, sorry. Dem was ins Gesicht zu sagen, kann ja nur vollkommen nach hinten rausgehen. Ihr wart nicht dabei, als er mal im Fußballtraining voll ausgetickt ist. Das vergesse ich nie mehr.» Ich seufzte und rieb mir meine Augen. 

Mein Bier hatte ich bis jetzt kaum angerührt, aber wenn sie weiter so über die Liebe meines Lebens quatschen würden, würde ich einfach zum Trost noch eine zweite Dose holen und beide auf einmal trinken. «Müssen wir über ihn reden?», fragte ich leise nach und Melina zeigte mir einen kleinen Daumen nach oben, weil sie froh darüber war, wie ich mich durchzusetzen versuchte. 

«Ja. Ja, müssen wir, Noèchen.» Carlos setzte sich gleich neben mich. «Wir haben scheiße viele Fragen. Er ging so viele Jahre mit uns zur Schule und wissen tun wir einen verfickten Scheißdreck über ihn. Ich weiß nicht mal, wie alt er ist.» «Er wird in paar Tagen 16...», meinte ich nur und lehnte mich an Tabys Schulter an. «Ohne Scheiß jetzt? Ich dachte, der wär schon 17 oder 18!» Rocco kam auch dazu. 

Ich meine, ich konnte sie verstehen. Wir alle waren parallel zu Dario aufgewachsen, doch niemand wusste irgendwie etwas über ihn oder warum er genau solche Probleme hatte. Ein großer Teil wusste nicht einmal, was für Probleme er überhaupt hatte. Und dann gab es noch mich... Ich wusste viel zu viel über ihn. So viel, dass selbst mir Alpträume blühten. 

«Giorgia ist nur seine Halbschwester, oder? Sie haben nicht den gleichen Dad.» Ich nickte und Arian legte den Kopf schief. «Wer sind denn die Väter?» Taby fand es nervig, dass heute wohl ein Informationsabend über Darios Stammbaum stattfand. Da war sie nicht die Einzige, aber ich redete eigentlich sehr gerne über ihn. 

Nur würde ich am liebsten allen von den guten Dingen erzählen. Ich wollte sagen, dass Dario so romantisch, liebevoll und vor allem witzig sein konnte. Sie mussten von seinem Talent fürs Singen wissen. Und er hatte eine verdammte Gabe im Stylen und Schminken... Ich konnte nicht verstehen, warum jeder nur das Schlechte hören wollte. 

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