35. Kapitel

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Der Junge hatte Hausarrest, doch er war nicht mehr im Hause

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Der Junge hatte Hausarrest, doch er war nicht mehr im Hause. Ich saß wütend im Flur vor der Haustür und wartete auf seine Rückkehr. Wir hatten 3 Uhr morgens und mittlerweile war es mir zu blöd, ihm immer hinterherzurennen. Es stresste mich schon genug, dass dieser 13-jährige Vollidiot aus den Fenstern kletterte und Schlösser knackte, wenn man seine nächtlichen Ausflüge verhindern wollte. 

Wenn er so weitermachen würde, würde ich ihm irgendwann klipp und klar pauken, dass es mir egal war. Ich wollte mich nicht mehr um ihn sorgen. Er konnte mich kreuzweise. Das war doch nicht normal. Ich hatte viel Arbeit und kaum Zeit für solche Dummheiten. 

Er war vergangene Monate vereinzelt wieder auf der Station eingezogen, dann hatte man ihn wieder hier platziert und man hatte sogar versucht, ihn bei seiner Halbschwester unterzubringen, doch nichts half gegen diese gefährliche Angewohnheit von ihm. 

War ihm überhaupt bewusst, was ihm da draußen passieren könnte? Ich meine, er war ein Kind! Sein 14. Geburtstag stand an, doch ich hatte das Gefühl, einen 18-Jährigen zu Hause zu haben. Partys... Alkohol. Das sollte alles noch gar kein Thema sein! 

Mein Kopf sprang hoch, als ich träge Schritte hörte und das kleine Licht vor unserem Haus anging. Dario. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass wir kurz nach halb 4 Uhr morgens hatten. Er kam leise die Tür rein und stoppte, als er mich sah. Doch sein müder, benebelter Blick verriet mir, dass es ihm entweder egal war, dass ich ihn erwischt hatte oder er mich gar nicht erst richtig wahrnehmen konnte, weil er so betrunken war. 

«Das hat ein Ende, Dario! Das geht so nicht mehr!» Er nickte nur und rieb sich schwankend das Gesicht. Er schlüpfte aus seinen Schuhen und zog sich die Jacke aus. Alles blieb unordentlich im Flur liegen. «Wo warst du?» «Party.» «Mit wem?» «Riley, Gio, Vicky, Ronan und Harmony.» Er torkelte an die Garderobe und hielt sich an ihr fest. 

So gern ich ihn mit dieser Übelkeit und dem kommenden Kater allein lassen wollte, konnte ich es nicht übers Herz bringen. Sein zierlicher, kleiner Körper konnte seinen Konsum doch gar nicht tragen und verarbeiten. «Komm, ich helfe dir.» Er wehrte sich nicht und stöhnte geschaffen auf. 

Mir fielen Knutschflecken an seinem Hals auf und ich hob sein Kinn an. «Verdammte Scheiße, Dario. Du bist 13. Lass die Finger von Mädchen.» «Was für Mädchen?», grummelte er leise und hielt sich an mir fest. «Die, die dir am Hals gehangen haben. Dein Gürtel ist offen... Bitte sag' mir nicht, dass du-» Er rümpfte seine Nase und zuckte mit den Schultern. «Keine Mädchen. War immer bei Gio...» 

Wehe, er würde denselben Fehler begehen wie ich und jung Vater werden. Ich war damals schon 19, aber er... Nein, einfach nein! Ich half ihm beim Umziehen, aber der Knopf seiner Jeans war bereits offen. Ich schaute nach, ob er irgendwelche Verletzungen hatte, fand aber keine und hielt ihm ein Glas Wasser hin. 

«Hast du wenigstens verhütet?» «Hmm?» «Ja, Dario, ich bin nicht dumm. Ich weiß, was du getan hast. Man sieht's dir an. Ich war auch mal jung. Zwar nicht schon mit 13, aber trotzdem.» Er schluckte schwer und schüttelte den Kopf. «Hab' nicht. Ich war die ganze Zeit bei Giorgia.» Was hatte er nicht? Verhütet oder Sex allgemein? 

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