2. Kapitel

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Während die anderen damit beschäftigt waren, Melinas Tasche zu retten, weil Carlos sein Bier aus Versehen darauf verschüttet hatte, lief ich Dario hinterher, der wieder mal Bock auf Kippen hatte

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Während die anderen damit beschäftigt waren, Melinas Tasche zu retten, weil Carlos sein Bier aus Versehen darauf verschüttet hatte, lief ich Dario hinterher, der wieder mal Bock auf Kippen hatte. Mittlerweile war ich mir sicher darüber, dass er ab und zu heimlich rauchte. 

Gerochen hatte ich es bis jetzt noch nie an ihm, doch man wusste ja nie. «Eine Kippe, Noè.» «Nope, du weißt, wie ich dazu stehe. Warum fragst du überhaupt, wenn du wahrscheinlich eh schon hinter meinem Rücken geraucht hast?» Er wandte sich an mich. 

Die noch nicht brennende Kippe zwischen Zeige- und Mittelfinger. Sie brannte noch nicht, weil ich diejenige mit dem Feuerzeug war. «Habe ich nicht, aber wenn ihr mir das die ganze Zeit verbietet, fange ich safe noch damit an. Es sind doch nur Kippen und nur an den Wochenenden oder so.» Mhm... Nur an den Wochenenden. Das hatte Taby anfangs auch gesagt, als sie mit dem Rauchen angefangen hatte. 

«Lio, ich weiß, dass du es ernst meinst und so, aber ich bin mir sicher, dass es nicht nur bei einmal oder nur dem Wochenende bleiben würde, wenn ich das jetzt zulasse.» Ich war ehrlich gesagt auch etwas überrascht darüber, dass er es noch nicht heimlich versucht hatte. Ich hielt ihm meine offene Hand hin und wartete. 

Er sah mich zuerst trotzig an, bis er seufzend die Kippe hergab und ich sie in der Mitte zerbrach und in den nächsten Mülleimer warf. «Danke sehr», trällerte ich und holte wieder zu ihm auf, um ihn im Gehen von der Seite zu umarmen. Das hier war gerade sehr gut und einfach verlaufen... Es konnte auch anders zu gehen. 

Giacomo hatte auch schon mal dazwischen kommen müssen und Rio war leider auch schon einige Male mit Gio zusammengeraten, was das Rauchen und Trinken anging. «Bitte», murmelte er mir bloß entgegen und mied meine zu ihm aufschauenden Augen, als ich mich vor ihn drängte und nach seinen Händen langte. 

«Das eben war richtig unangenehm für dich, oder? Mit der Aufnahme von dir.» Er nickte nur und verzog das Gesicht. «Ich mag meine Stimme nicht und die haben sie jetzt alle gehört.» «Aber sie haben doch alle gesagt, dass der Sänger voll die gute Stimme hat. Dario, dieses Cover ist der Hammer. Ich musste mich richtig zusammenreißen, um ihnen nicht stolz zu erzählen, dass das deine Stimme ist.» Ich umgriff seine Wangen und zwang ihn dazu, mich anzusehen. «Du hast ein Talent, Lio. Du bist richtig talentiert und-» 

«Ja, aber was bringt es mir? Dieses Talent? Huh? Ich kann damit nichts anfangen.» «Doch. Doch, kannst du. Du machst es gerne. Ich weiß, dass du Musik magst und sehr gerne schreibst. Ich gebe dir recht, es muss niemand hören. Du musst niemandem zeigen, was du schreibst oder wie du singst, ja, aber du hast trotzdem ein Talent, welches du nicht zu verschwenden brauchst.» Ich lächelte sanft und hörte nicht mehr auf, bis mein Freund dasselbe tat und schüchtern nickte. 

«Plus, das Singen ist etwas, was dir niemand wegnehmen kann. Es ist deine Stimme, es sind deine Worte und deine Emotionen.» «Du darfst aber wirklich niemandem sagen, dass ich das bin, der da singt.» Ich schwor ihm mit meinem kleinen Finger, dass ich es für mich behalten würde. «Aber ich muss es mir trotzdem noch tausendmal mit Kopfhörer anhören, okay?» 

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