7. Kapitel

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«Wann ruft Kelly dich an?» Ich zuckte mit den Schultern

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«Wann ruft Kelly dich an?» Ich zuckte mit den Schultern. «Weiß nicht genau. Wahrscheinlich gegen 16 Uhr.»

Noè hatte sich ein Eis geholt und wir saßen vor einem Brunnen unter einem Baum.

Das Dorf war schon ziemlich belebt. Wenn es gerade keine Touristen in der Nähe hatte, dann unzählige kleine Kinder, die im Brunnen spielten, Einheimische, die irgendetwas anboten und verkaufen wollten oder halt nervige Typen, die aus der Ferne zuschauen mussten, wie Noè Eis aß. Sie bemerkte das natürlich nicht.

Ich hatte es an eine Kippe geschafft. Auch, wenn ich Noè ziemlich bedrängen musste, bis sie nachgegeben hatte. «Hör damit auf.» «Huh?» Ich schnippte die Asche von der Zigarette und atmete den Rauch aus. Womit sollte ich aufhören?

«Du grübelst die ganze Zeit an der Kruste auf deinem Unterarm rum. Das gibt Narben.» «Dein Ernst, Noè? Narben?» Sie verdrehte tadelnd die Augen und schüttelte den Kopf. «Du weißt, wie ich es meine. So heilt das doch nie.»

Ich hörte auf und rieb mir einmal übers Gesicht. «Besser?» Sie grinste und nickte. «Jetzt musst du mich nur noch küssen.» Ihre Worte entlockten mir ein leises, trockenes Lachen, doch ich lehnte mich zu ihr rüber und küsste sie ganz kurz.

Entsprach es ihren Anforderungen? Eher nicht. Sie aß, ich wollte das Eis mindestens genauso wenig schmecken, wie sie den Rauch. «Weil du so unterm Baum und halb im Schatten richtig nice aussiehst, lasse ich den halb patzigen Kuss durchgehen, aber sonst... 2 Sterne, Rio.»

Sie stupste mir spitzbübisch in die Wange und deutete dann mit einem flüchtigen Nicken hinter mich. «Plus, diese Chicks wissen jetzt, was Sache ist und so.» Was für Chicks? Ich drehte mich verwirrt um und erblickte 3 Mädchen vor dem Kiosk, wo Noè ihr Eis geholt hatte.

«So nebenbei, die folgen uns schon seit der Ecke beim Corrado Restaurant. Die haben sich noch nicht getraut, dich anzusprechen.» Sie schluckte den letzten Resten von ihrem Eis runter und putzte sich die Finger. «Mein Armband an deinem Unterarm hält die Insekten wohl doch nicht von dir fern.» Ich zog meine Augenbrauen zusammen. «Du bist ziemlich eifersüchtig. Warst du das schon immer?»

Sie winkte ab. «Das fragt derjenige, der die Typen gegenüber von uns alle paar Minuten böse anschaut.» Okay... Ja... Aber ich musste trotzdem nachfragen: «Denkst du denn echt, dass ich mich auf ein anderes Mädchen einlassen würde?»

Noè schüttelte ihren Kopf. «Also, wenn ich nicht im Bild wäre, sicher. Aber ich weiß, dass du loyal bist. Es ist manchmal viel mehr einfach die Angst davor, dass du wieder auf böse Menschen, die dir wehtun könnten, treffen könntest. Vor allem Mädchen. Ich möchte das vermeiden... Keine Ahnung... Ich weiß, komisch.» Wenigstens dachte sie nicht, ich würde sie betrügen oder verlassen.

Sie war die Laterne, die mich seit Monaten durch die Dunkelheit führte. Es gab keine hellere als sie. «Aber du denkst, dass ich dich verlassen werde, was?», fragte sie leise nach.

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