40. Kapitel

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Tu es

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Tu es. Wag es. Dich braucht niemand. Warum sonst haben sie dich hier hingebracht? Tu es endlich! Trau dich! Beende es!

Sie lieben dich nicht. Und sie tut es schon gar nicht. Sie haben alle nur Mitleid, weil du zu schwach bist. Du hast keinen Wert. Du gehörst hier nicht hin! Du hast es nie getan. Tu es! Danach geht es dir besser! Verdammt, tu es! Bring dich um!

«Dario!» Niemand will dich. «Dario?!» Du bist nichts wert. «Hey, Dario? Hey?» Sie lügt dich an. Sie will dir nicht helfen. «Federico! Ich brauche Hilfe! Raum 74!» Du verdienst keine Hilfe. Du verdienst gar nichts.

«Dario? Kannst du mich hören? Hey, ich bin's, Fede.» Niemand kann dich hören. Niemand hört deine Schreie. Niemand will dir helfen. Tu es. Wag es. Beende es! «Dario?» Tu es! Wag es! Bring dich um! Du bist allein! Jeder hasst dich! Du bist ein Nichtsnutz!

«Verdammte Scheiße, komm schon.» Geh. Lass sie alle hinter dir. Sie werden dich nicht vermissen. «Er braucht Medikamente. Das geht so nicht.» Niemand braucht dich. Alles, was du brauchst, ist Mut. Tu es. Wag es! Drück ab!

«Geht klar, ich schaue, was man ihm geben darf.» Schritte. Sie lassen dich zurück. Du bist nämlich nichts wert. «Dario? Kannst du mich hören? Du bist nicht allein, okay? Es wird dir gleich wieder besser gehen. Atme.» Hör auf, zu atmen. Hör auf damit. Es bringt dir rein gar nichts.

Beende es endlich! «Scheiße, komm her. Ich halte dich, okay?» Spürst du das? Das ist nicht echt. Niemand will dich halten. Warum auch? Du bist ein Nichts. Tu es! Beende es! Trau dich! «Du schaffst das. Ich bin hier. Wir schaffen das gemeinsam, Champ.» Du schaffst es! Ich weiß, dass du es schaffen kannst. Du musst dich einfach trauen! Beende es!

«Hier, das dürfen wir ihm geben. Ist nicht viel, aber es wird ihn beruhigen und vor allem wieder ansprechbar machen.» Tu es! Töte dich! Bring dich endlich um... Niemand braucht dich... Du bist nichts wert... Gib auf... Trau di... Sie liebt dich ni... Tu e... Wag...

«Dario? Hey.» Ich spürte eine warme Hand auf meiner Wange. «Hey, da bist du ja endlich. Mein Gott, hast du uns einen Schrecken eingejagt.» Ich schlug meine Augen auf und musste husten. Dieser dumme Schlauch nervte. «Was ist passiert?»

Ich schaute um mich und fand mich vor meinem Fenster am Boden wieder. Es war arschkalt. Mein ganzer Körper zitterte. «Du bist in eine Art Starre verfallen. Sehr wahrscheinlich sind das Entzugserscheinungen. Anscheinend können wir dich noch nicht ganz von den Benzodiazepine runternehmen.»

Ein eiskalter Schauer jagte durch meinen ganzen Körper und es tat weh, hier auf dem Boden zu sitzen. Fede zog mich langsam auf die Beine und führte mich zum Bett. «Wie geht es dir jetzt? Übel?» Ich schüttelte meinen Kopf, musste deswegen aber beinahe würgen. «Lüg mich nicht an.»

Er kniete sich vor mich hin. «Wie schlimm ist es? 1-10?» «1.» Meine Augen klebten an meinen nackten Armen. Sie hatten mir alles weggenommen. Ich durfte nicht mal mehr etwas langärmliges tragen. «Dario... Komm schon. Lügen bringt jetzt wirklich nichts. Du wirst deswegen nicht schneller hier rauskommen.»

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