21. Kapitel

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«Jetzt denk nicht immer darüber nach! Wir sind im Jetzt, Lio

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«Jetzt denk nicht immer darüber nach! Wir sind im Jetzt, Lio.» Noè hatte ihre Arme um meinen Nacken geschlungen und versuchte den nachdenklichen Ausdruck von meinem Gesicht zu bekommen. 

Meine Augen hingen am Meer und der Dunkelheit. Ich hatte keine Ahnung, wie spät es mittlerweile war, doch ich war mir sicher, dass ich mich schon längst bei Lex hätte melden müssen. Und Noès Dad machte sich sicherlich auch schon Sorgen. «Gehen wir langsam?» Meine ersten Worte seit 5 Minuten. Noè nickte nur und ließ mich etwas geniert los. 

Ja, Freunde waren wir keine mehr. Ich meine, was wollte ich mich dagegen streben? Wir würden immer mehr als Freunde sein. Irgendwie war ich der Letzte gewesen, der das endgültig verstehen musste. 

Scheiße, wenn diese Beziehung nicht funktionierte und Noè und ich irgendwann wirklich nicht mehr zusammen sein konnten, würde ich sie ganz aus meinem Leben löschen müssen. Denn ansonsten würde nie etwas daraus werden. Klar hatten wir uns etwas Anderes versprochen, doch dieser Gedanke war berechtigt. 

«Ich muss aber nochmals zurück und bei Meli mein Handy holen. Ich hab's ihr in ihre Tasche gegeben.» Ich blieb still, doch mein Schweigen galt in diesem Fall als ein Ja. Noè hatte dies spätestens dann kapiert, als ich ihr folgte und etwas abseits von der Strandparty auf sie wartete. Sie hielt es grinsend in die Höhe, «Hab's. Bei wem pennen wir?» 

«Du bei dir, ich bei mir», seufzte ich und Noè wurde wieder etwas stutzig. «Nicht zusammen?» «Nicht heute. Ist, glaube ich, besser so. Mir schwirrt gerade sau viel im Kopf rum.» «Okay. Ja, dann sehen wir uns aber morgen wieder?» «Klar, aber ich bring' dich jetzt auch noch nach Hause.» Ich langte nach ihrer Hand und zog sie zurück auf festen Boden und ihren Heimweg. 

«Aber du musst dann ganz allein ins Wohnheim gehen?» «Na und?», zuckte ich mit den Schultern. «Ist doch voll chillig und ruhig.» Ja, es war etwas weiter, aber diesen Spaziergang konnte ich echt gebrauchen. Ich war zwar ruhig und hing nicht so an Noès Hand wie auch schon, doch ich war froh, sie gerade bei mir zu haben. 

Ja, ich liebte sie echt und ja, ich wollte mit ihr zusammen sein, aber wir alle wussten mittlerweile, wie mein Hirn funktionierte. Eben gar nicht... Es funktionierte nicht und das, was einigermaßen lief, lief falsch. Wie schon so oft gesagt: ein großer Fehler. Mehr war ich nicht. 

Noè wollte mich etwas fragen und ich schaute mit sanftem Blick rüber und runter in ihr schönes Gesicht, als aber plötzlich mein Handy im Abstand von knapp 10 Sekunden zu klingeln und vibrieren begann. In erster Linie hatte ich keine Ahnung, was es sein könnte und warum man mich so dringend suchte, doch das kleine, traumatisierte Kind in mir erwartete den Anruf oder die Nachricht, welche mir sagen würden, dass meine Mutter rückfällig geworden und dann gleich daran gestorben war. 

Noè stockte auch und sah mich verwirrt an. «Hast du deine Nummer heute doch weitergegeben, oder was?», scherzte sie dann und ich zuckte ahnungslos mit den Schultern, als ich den immer noch vibrierenden Apparat hervornahm. Ich erwartete SMS', Voicemails und noch so vieles anderes, aber es war mein Instagram und mein Snapchat, was so Lärm machte. 

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