22. Kapitel

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Im Zimmer oben fiel ich Kopf voran ins Bett und zog meine Decke über mich drüber

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Im Zimmer oben fiel ich Kopf voran ins Bett und zog meine Decke über mich drüber. Vier Pfoten drückten sich in meinen Rücken. Dieser Hund musste mir schon immer hinterherrennen. Und jetzt war sie mir auch noch auf den Rücken gesprungen.

«Man, Rox. Du nervst», schimpfte ich und als ich sie von der Matratze kicken wollte – natürlich mit ganz viel Liebe – fiel mir Noè im Türrahmen auf. Sie hatte die Arme auf der Brust verschränkt und trug ein sanftes Lächeln. «Was?»

«Nichts, ich feiere Roxy einfach. Der ist es manchmal scheißegal, wie sehr sie dich nervt. Ich sollte mir mal eine Scheibe von ihr abschneiden.» Ach, hieß das, Noè wollte mich künftig noch mehr nerven?

Ich wusste darauf keine Antwort, weshalb ich automatisch zurück in die Vergangenheit stolperte und an den Vorfall eben in der Küche zurückdachte und mich dafür schämte, die anderen so angefahren zu haben. Aber ja... Das Ganze war saugruselig. Ich wusste nicht, was in nächster Zeit passieren würde.

Ich hoffte einfach, dass es sich wieder legen würde, wenn ich es einfach ignorierte, doch ja... Ein ganz winziger Teil in mir verspürte Neugier. Ich wollte mein Handy und nachlesen, was die neuen Follower schrieben oder ich wollte nachsehen, was auf TikTok los war. Mochten diese wirklich, wie ich mich anhörte?

«Woran denkst du?» «Nichts», seufzte ich. Ich umarmte mein Kopfkissen und sah Noè dabei zu, wie sie auch zu mir aufs Bett kroch und sich die Haare hochband. «Tut mir leid wegen eben. Ich hätte keine rauchen sollen und ja... Ich war ein Arschloch. Wie immer.»

«Warst du nicht. Ich kann dich vollkommen verstehen. Ist alles gut.» Sie deutete unsicher auf das Kissen in meinen Armen. «Darf ich Kissen spielen?» Die Art, wie sie das gewortet hatte, zauberte mich ein sanftes Lächeln auf die Lippen. Ich nickte nur und ließ das wirkliche Kissen los, um Noè in meiner Arme schließen zu können.

«Das hört sich jetzt vielleicht scheiße an, aber vielleicht war es auch etwas Gutes, dass das passiert ist. Du magst Musik und es ist etwas, was du gut kannst.» «Willst du mir sagen, ich soll etwas damit anfangen? Noè, ich mag diese Aufmerksamkeit nicht. Also, es ist ja noch nicht mal richtige Aufmerksamkeit und ich will nicht behaupten, dass das, was gerade passiert, Fame bringt, aber ja... Du kennst die ganzen Geschichten.»

«Eben! Du könntest so eine Karriere starten, wenn du willst.» «Will ich das denn? Sehe ich so aus, als hätte ich dafür die Nerven? Plus, ich kann ja nicht mal so gut singen und ich möchte das eigentlich auch gar nicht vor anderen tun.» «Aber du schreibst sehr gerne. Du könntest auch nur schreiben und nicht auftreten oder so. Ich finde einfach, dass es etwas wäre, was zu dir passen würde. Denk einfach darüber nach, aber ich unterstütze alles, was du machen möchtest. Wenn du lieber bei Timo im Studio arbeiten möchtest oder sonst was anderes werden willst, ist das voll und ganz okay.» Hmm...

Wie gesagt, die Neugier war da, doch genauso groß war meine Angst. Ich konnte mich so nicht sehen. Der Gedanke allein, dass ich so etwas machen könnte oder Erfolg haben könnte, war mir so fremd, dass ich es gar nicht erst versuchen wollte.

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