Seine Haare waren schon nass und hingen ihm gefährlich verführerisch über die Augen. Seine Schultern und die Brust bedeckt mit Wasserperlen. Die Tattoos im Kontrast zum weißen Handtuch. «Bist du dir sicher?» Er nickte nur und hob mich hoch zurück auf den Rand des Waschbeckens. 

Urplötzlich fühlte ich mich hilflos und entblößt. «Wenn wir schon Zeit schänden und Tony ignorieren, dann richtig. Und-» Er schlich sich zwischen meine Beine und lehnte sich mit seinen Händen auf der Keramik zu mir runter. Sein Atmen prasselte auf meinen Lippen ab und ließ mich atemlos zurück. 

«Ich verlier' den Verstand, wenn ich dich nicht gleich anfassen darf.» Er sagte es zwar direkt und ohne Fragezeichen, doch sein Blick bat um mein Einverständnis. Er hatte es. Verdammt, er durfte alles mit mir machen, wenn er so vor mir stand. Ich deutete scheu zur laufenden Dusche und Darios Lippen nahmen ein verschmitztes Grinsen ein. 

Er war sich so sicher. Die Angst zeigte sich nicht. Sein Trauma, das schlimme, das er erlebt hatte, schien ihn nicht zu erreichen, doch ich hatte es nicht vergessen. Was, wenn... Fuck nein, ich konnte meinen Respekt davor nicht in die Quere kommen lassen. Ich wollte das. So doll. 

Und wenn es nicht mehr gehen würde, würden wir aufhören. So wie immer. «Bist du dir wirklich sicher? Das ist ein riesiger Schritt. Was, wenn wir über die Ziellinie hinausschießen und alles verkacken?» Kurz dachte er nach, doch hackte auf beiden Seiten, des Bandes meines Slips die Finger ein und begann ihn mir auszuziehen. «Wenn's nicht klappt, versuchen wir es ein andermal. Übung macht den Meister.» 

Kurz suchte ich die Wahrheit in seinen Augen, musterte ihn innig, um klar sehen zu können, ob er es ernst meinte. Und verdammte Scheiße, er meinte es vollkommen ernst. Ich langte nach seinen Schultern, um mich etwas vom Waschbecken anheben zu können, damit Dario mir den letzten Stoff vom Körper ziehen konnte. 

Er musste es nicht verstecken, er sah mich an. Seine Augen klebten an Orten, die er noch nie direkt gesehen hatte, doch der Gentlemen in ihm erinnerte ihn daran, dass ich auch noch Augen im Kopf hatte. 

Er sah schwer schluckend auf, weg von meiner Mitte und ganz am Rande seines Mundes, zückte sich ein schwaches Lächeln. «Ich bin kein Experte, aber-» Seine Hände fuhren meinen Oberschenkeln entlang hoch und er drängte sie langsam auseinander. 

Seine Augen blieben stets an meinen kleben. «Etwas Schöneres als dich gibt's nicht auf dieser Erde.» Mit diesen Worten ließ er mich rot anlaufen. Ich musste sogar das Gesicht in meinen Händen verstecken, weil er mich so nervös machte. 

Um ehrlich zu sein, wusste ich nicht, was ich nun machen sollte. Warf ich mich an ihn? Küsste ich ihn? Berührte ich ihn? Nahm ich ihm das Handtuch weg? «Wir duschen nur, oder?», fragte ich leicht hibbelig nach, als Dario mich an sich heran hob und einige Schritte rückwärts zum prasselnden Wasser taumelte. 

«Nur duschen. Shit, bist du etwa nervöser als ich?» Seine Frage ließ mich schüchtern auf grinsen. «Zugegeben, ich bin die nackte von uns beiden.» «Stimmt. Stimmt.» Das Wasser war schön warm, eher auf der heißen Seite, aber das passte mir perfekt. 

Meine Augen klammerten sich an Darios fest, als ich ihn am sich langsam von seinen Hüften lösenden Handtuch unter den Duschkopf zog und es dann mit hochrotem Kopf hinter ihm zu unseren Klamotten warf. 

Der Kiefer meines Freundes malte nervös und er versuchte seine Augen genauso zu bändigen, wie ich mit dem Radius meines Blickfeldes zu kämpfen hatte. Durfte ich schauen? Ich meine-, Also, haha, hey

Dario strich mir gedankenversunken die nassen Haare nach hinten und legte den Kopf schief. Sein Fokus auf meinen Lippen. Das hier war schön. Ich war nervös und wusste nicht wirklich, was ich mit mir selbst anzufangen hatte, doch die Arme um seinen Hals zu legen und mich auf meine Zehenspitzen zu stemmen, fühlte sich verdammt richtig an. 

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