Teil 54

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TW- Essstörung (sorry, dass ich das im letzten Teil vergessen hatte)💗

Emma POV
In den letzten Tagen, achtete ich immer mehr auf mein Gewicht. Ich hatte tatsächlich 2 Kilo abgenommen, was für mich aber trotzdem noch zu wenig war. Ich wusste wie, dass  was ich hier machte aussah. Aber jedesmal, wenn ich in den Spiegel blickte, sah ich alles, was mir nicht gefiel. Meine Oberschenkel, meine Arme mein Bauch.
Das Verlangen mehr abzunehmen, wurde jeden Tag größer und größer. Warum konnte ich nicht aussehen wie Anni oder diese ganzen Models auf Instagram?
Ich versuchte mir das Essen zu unterdrücken. Das Frühstück ließ ich meistens ausfallen und sagte, ich würde es auf dem Weg essen. Tat ich nicht. Meine Brotdose warf ich weg und zum Mittag kochte ich etwas und aß ein Minibisschen, sodass Mom und Dad nichts auffiel. Abends sagte ich dann einfach, ich hätte so viel zu  Mittagessen gegessen.
Bis jetzt, funktionierte das ziemlich gut. Wobei dieses Planen und Rechnen auf Dauer ziemlich Stress auslöste.

Es war Donnerstagabend und ich packte meine Schultasche für den nächsten Tag.
Erschöpft viel ich aufs Bett und schloss meine Augen, bevor mich ein Klopfen an der Tür aus meinen Gedanken riss.
Schnell legte ich mir die Decke über und Mom kam hinein.
,,Hallo mein Schatz", sie setzte sich neben mich.
,,Ist alles ok bei dir?", fragte ich und ich zog die Augenbrauen zusammen.
,,Ja...", sagte ich vorsichtig und Mom nickte.
,,Wieso?", fragte ich verwirrt.
,,Nur, weil du seit ein paar Tagen so ruhig bist", sie lächelte leicht uns strich mir eine Strähne hinters Ohr.
,,Ist nur wegen der Schule", log ich und Mom seuftzte.
,,Mach dir nicht zu viel Stress. Dad und ich sind immer stolz auf ich", ich lächelte und Mom nickte sanft.
,,Brauchst du noch irgendwas. Ich gehe jetzt ins Bett"
,,Nein, Danke. Ich schlaf jetzt auch."
,,Ok, mein Sonnenschein. Hab dich ganz doll lieb und bis morgen.", Mom drückte mir einen Kuss auf die Stirn und ich lächelte.
,,Hab dich lieb Mom"
,,Ich dich auch", Mom zog die Tpr hinter sich zu und ich nahm die Decke wieder von mir runter.

,,Emmmaaaa!! Komm runter jetzt.", schrie Mom am nächsten morgen hoch und ich zog eine verzweifelte Grimasse.
,,2 Minuten", schrie ich wieder runter.
,,Aber los jetzt .", ich nickte und stellte mich vor den Spiegel. Ich hatte ein dünnes Tshirt an und eine Jeans an. Eigentlich viel zu warm an so einem Tag...
,,Was hast du denn an? Das ist zu warm Emma", Mom runzelte die Stirn und zog Henry die Schuhe an.
,,Meine Sonnenallergie war wieder so doll und in der Schule ist es schon relativ kalt", log ich und Mom nickte langsam.
,,Ok, dann nimm dir die Brotdose und hier ist dein Frühstück", sie schob mir eine Schüssel mit Cornflakes hin und ich schluckte. Mutwillig bin ich den Löffel und führte ihn zum Mund.
,, Mom ich bin spät dran ", sagte ich plötzlich und sprang auf.
,,Ok....", Mom warf mir einen verwunderten Blick zu.
Ich brachte die Schüssel schnell in die Küche und schmiss den Rest weg, bevor ich meine Brotdose, extra vor Moms Augen, in meine Tasche packte. Ich gab Henry einen Kuss auf den Kopf und umarmte Mom, bevor ich schnell meine Schuhe anzog und ging.
Draußen war es unfassbar warm und ich stöhnte, als ich in die Sonne trat. Ich hatte den Pulli nur an, damit Mom nicht sah, dass ich bereits 6 Kilo abgenommen hatte.
Ich dachte mir, dass das in der Schule  keiner sehen würde, also zog ich den Pulli doch aus.

,,Halloooo", begrüßte Anni mich und ich lächelte. Sie zog mich in ihre Arme.
,,Mathee", stöhnte ich nur und sie verdrehte die Augen.
,,Diese Frau macht mich fertig", ich lachte und Anni und ich gingen Richtung Gebäude. Wir drängten uns durch die Menschenmassen in unseren Klassenraum und setzten uns auf unsere Plätze.
Immer schneller füllte sich der Raum und man hörte von allen Seiten gelächter.
,,Achso, ich muss nach der 2. gehen. Hab noch Kieferorthopäde", flüsterte Anni mir zu und ich stöhnte.
,,Nicht dein Ernst", ich ließ meinen Kopf auf den Tisch fallen und sie grinste.
,,Anniiii, das kannst du mir nicht antuen"
,,Es tut mir leid Emmi"
,,Tut es nicht"
,,Stimmt", sie lachte und ich verdrehte die Augen. Unsere Lehrerin betrat den Raum und ich kramte meine Sachen aus dem Rucksack.

,,Ich geh dann mal", Anni packte ihre Sachen ein und ich warf ihr einen genervten Blick zu.
,,Machs mir nicht so schwer", lachte sie und ich grinste.
,,Pech"
,,Sehen wir uns am Wochenende?", fragte sie, als ich sie herausbegleitete.
,,Klaro", si lächelte und unarmte mich und ich ging wieder rein.
Im Klassenraum setzte ich mir direkt wieder an meinen Platz. Ich schaute auf mein Handy, als ich Blicke auf mir spürte. Meine Augen wanderten hoch und mein Blick traf Olivias.
,,Was ist?", fragte ich genervt und sie lachte falsch.
,,Nichts, ich wollte nur gucken, wies dir so ganz alleine geht", sie grinste und die anderen lachten.
,,Du brauchst dir keine Sorgen machen", sagte ich genervt und lächelte falsch. Olivia hasste mich und ich hasste sie. Sie war das beliebteste Mädchen der ganzen Klasse, aber gegen mich hatte sie von anfang an was.
,,Ach und die Kilo weniger stehen dir, pass auf, dass du nicht wieder so fett wirst.", mir schossen Tränen in die Augen und mein Blick wurde verschwommen. Der Rest der Klasse lachte und Olivia ging wie eine Königin zu ihrem Platz zurück. Ich packte meine Sachen und rannte aus dem Raum.
,,Awww, renn zu deiner Mommy. Ich bin mir sicher, sie hat eh keine Lust auf dich", ich spürte meine Atmung schneller werden und rannte den Flur runter auf die Toilette. Ich schloss die Kabine ab und ließ mich weinend auf den Boden fallen. Warum waren Menschen so? Warum? Ich atmete schneller und schneller und hielt mich an meinem Rucksack fest. Ich konnte keinen anrufen, keiner würde mich verstehen. Nichtmal Anni. Ich schloss die Augen und versuchte mich zu beruhigen.
Olivias Worte hallten noch immer in meinem Kopf. Ich wollte nicht dick sein. Ich wollte perfekt sein, damit keiner mehr etwas gegen mich hatte.
In den letzten Wochen hatte ich mein Gewicht nur verloren, durchs weniger essen.
Ich zitterte und presste meine Augen zusammen.
,,Egal", sagte ich zu mir selbst und schob mir, über der Toilette, meine Finger in den Hals. Ich würgte.
2 Minuten später stand ich auf und ging langsam mit zittrigen Knien zum Waschbecken. Ich guckte in mein blasses Gesicht und hielt ein nasses Tuch gegen meine Stirn.
Ich machte mir frisch und verließ dann die Toilette.

Immer noch auf zittrigen Beinen ging ich zur Krankenschwester. Ich wollte einfach nur nach Hause.
,,Ich würde mich gerne abholen lassen", sagte ich mit leiser Stimme und die Krankenschwester nickte.
,,Was ist los?"
,,Weiß nicht, mir ist schlecht und schwindelig. Wahrscheinlich von der Hitze log ich und sie nickte mitfühlend.
,,Wie ist dein Name?"
,,Emma Montgomery-Riley"
,,Ok, Emma, dann leg dich da hin und ich ruf deine Eltern an.", ich nickte erleichtert und setzte mich auf eine der Liegen.

Addison POV
,,Violet, kannst du gleich mal eine meiner Patientinnen irgendwo dazwischen quetschen. Sie hat gerstern ihren Mann verloren", Violet nickte mirfühlend.
,,Klar. Sag ihr, dass sie direkt bei mir reinkommen kann", ich nickte dankbar.
,,Ava, Sie können direkt zu Dr. Turner, Ok?", Ava versuchte von der Liege hochzukommen.
,,Warten Sie, ich helfe Ihnen", ich stützte sie und brachte sie zur Tür.
,,Es wird alles wieder gut", ich strich über ihren Rücken und sie nickte.
,,Danke", schniefte sie und viel in meine Arme.
,,Dafür nicht", ich schloss die Tür, als mein Handy klingelte.
,,Montgomery", meldete ich mich.
,,Mrs. Montgomery, Ihrer Tochter geht es nicht so gut. Könnten Sie sie vielleicht abholen?", ich nahm meine Handtasche.
,,Ich bin sofort da", ich rannte in den Aufzug und schrie Nae zu, dass sie meine Patienten übernehmen sollte.

,,Emmi?", schnellen Schrittes ging ich auf sie zu. Sie war blass und verquollen, als hätte sie geweint.
Emma stand auf und lächelte kurz
,,Was ist los?", ich strich über ihre Haare.
,,Ich will einfach nach Hause.", sagte sie leise und ich nickte.
,,Dann komm."

Emma POV
In der letzten Minute zog ich mir wieder meinen Pulli über. Als Mom kam, war sie verständlicherweise besorgt. Aber ich konnte nicht. Ich konnte jetzt nicht reden und wollte sie nicht belasten. Ich wollte einfach nach Hause.
,,Willst du reden?", fragte Mom im Auto und ich schüttelte lautlos meinen Kopf. Mom nickte und wir fuhren nach Hause.
Zu Hause rannte ich direkt in mein Zimmer und ließ mich weinend aufs Bett fallen. Warum war ich so?

Addison Montgomery's TochterWhere stories live. Discover now