Part 3

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,,Emma aufwachen. Die Frau vom Jugendamt ist hier.''
Emma öffnete ihre Augen und sah, wie Addison über ihr stand.
Sie mochte Addison und sie hatte das Gefühl, dass sie ihr vertrauen konnte, was sie bei vielen Menschen auf Grund ihrer Vergangenheit nicht konnte. In ihrem Leben, hatte sie schon so viel erlebt. Ihre Mutter starb, ihr Vater wurde Alkoholiker, ihr Vater schlug sie und sie war 2 Jahre in einem Pflegeheim. Mit 7 Jahren kam sie in ihre erste Pflegefamilie. Am Anfang dachte sie, dass diese Familie perfekt war. Sie hatten schon zwei Kinder, ein Haus und einen großen Garten. Nach ihrer Adoption fingen die Adoptiveltern aber an, sie zu vernachlässigen.
Emma war ihnen zu ,,Anstrengend'', das hatten sie später gesagt. Das Ganze ging so weit, dass Emma an ihrem 8. Geburtstag in ihrem Zimmer als Bestrafung eingesperrt war, da sie zu laut geweint hatte. Ihre Adoptiveltern verließen das Haus, obwohl eine Kerze im Wohnzimmer brannte. Das Haus fing an zu brennen und das Feuer verbreitete sich rasend schnell. Die Feuerwehr fand sie ohnmächtig in ihrem Zimmer. Danach, musste sie wieder in ein Heim.
2 Wochen vor ihrem 9. Geburtstag kam sie in eine andere Pflegefamilie. Die Familie war stinkreich und Emma hatte das Gefühl, dass das Ehepaar sie nur adoptiert hatte, um bei ihren Freunden und Familie besser da zu stehen.
Emma rannte weg. Die Polizei fand sie später hinter einer Mülltonne 4 Blocks weiter. Sie war völlig unterkühlt und, da die Familie von außen so perfekt aussah und ziemlich reich war, musste sie dort weiter bleiben.
7 Wochen später rannte sie wieder weg und war 2 Tage verschwunden.
Und sie kam natürlich wieder in ein Heim. Dort blieb sie 2 Jahre, und sie realisierte, dass keiner ältere Kinder adoptieren wollte. Alle wollten die kleinen süßen Babys und auf gar keinen Fall ein 11–jähriges Mädchen, dass schon in 2 Pflegefamilien war, schüchtern war und bald in die Pubertät kommt und anstrengend wird.
Irgendwann kam sie dann zu ihrer nächsten Pflegefamilie. Der Mann war auch Alkoholiker und schlug Emma immer öfter. Jedes Mal, kam er in ihr Zimmer. Manchmal nur so und manchmal, weil sie nicht den Boden gewischt oder das Badezimmer geputzt hatte. Er nahm seinen Gürtel und schlug sie. Immer und immer wieder.
Emma schrie und er hielt ihr den Mund zu. Als er fertig war grinste er und sagte:,, Wenn du irgendjemandem etwas erzählst wird es nur noch schlimmer. Und jetzt hol mir mein Bier.''
Seine Frau war genauso wie er Drogen– und Alkoholabhängig und sah immer nur zu.
Emma sagte all die Jahre kein Wort.
Und jetzt war endlich ein Ende in Sicht. Sie wusste, dass sie wahrscheinlich wieder in ein Heim musste und eine neue Familie bekam, aber sie musste nicht mehr dort bleiben.
,,Emma?'', sie wurde aus ihren Gedanken gerissen.
,,Alles Gut?'', fragte Addison und schaute ihr in die Augen.
,,Ja'', antwortete sie.
,,Ok, Gut. Frau Miller ist im Nebenraum. Sie würde gerne kurz mit dir sprechen und schauen, was sie für dich tun kann.''
Emma nickte. Sie kannte die Frau seit Jahren. Frau Miller war immer nett zu ihr.
,,Kommst du mit?'', fragte Emma
,,Frau Miller meinte, dass sie gerne einmal kurz alleine mit dir sprechen möchte. Ich bleibe aber hier.''
,,Ok'', sagte sie und ging in den Nebenrau.
,,Hallo Emma!'', sagte Frau Miller.
Emma lächelte kurz und setzte sich hin.
Während die beiden redeten, standen Jake und Addison im Nebenraum. Addison hatte Emmas Krankenakte, welche sie von Frau Miller bekommen hatte um die Formulare auszufüllen, dass sie in der Praxis war, in der Hand.
,,8 Knochenbrüche, eine Milzruptur, 2 Gehirnerschütterungen, 5 Platzwunden und noch so viel mehr. Wie konnte das all die Jahre keiner bemerken? Ich meine, du kannst einem Arzt doch nicht 20 Mal sagen, dass du tollpatschig bist und oft stolperst.'', Addison legte ihren Kopf in ihre Hände und Jake streichelte ihren Rücken.
,,Ich habe keine Ahnung Schatz.''
,,Ich hoffe einfach, dass ihr das nie wieder passiert. Ich glaube nicht, dass sie das lange durchhält. Sie ist ein starkes Mädchen, aber sie hatte alleine in der Zeit, während ich bei ihr war 2 Panikattacken und mehrere Tränenausbrüche. Sie ist erst 13 Jahre alt und hat schon ein kaputtes Leben. Ich wünschte, wir könnten was für sie tun.''
,,Können wir doch.'', erwiderte Jake.
,,Was meinst du?''
,,Ich meine, dass du bestimmt eine tolle Mutter für ein 13–jähriges Mädchen wärst. Sie ist 13, sie braucht langsam jemandem, dem sie vertrauen kann. Vor allem eine Mutter. Addie ich sehe doch, wie sie dir nach nur so kurzer Zeit vertraut. Das ist anders als sie mit uns ist. Sie umarmt dich, lässt sich von dir anfassen und vertraut dir vieles an.''
Addison weinte vor Freude, sie hatte sich schon immer eine Tochter gewünscht.
,,Aber Henry, er ist erst 3 und du. Willst du überhaupt noch Kinder? Wir haben garnicht richtig darüber gesprochen.''
,,Was wäre ich für ein Ehemann, wenn ich mit der schönsten und besten Frau der Welt kein zweites Kind haben möchte? Wenn dich das glücklich macht, sollten wir Frau Miller fragen.''
,,Danke Jake. Ich liebe dich so so dolle. Bist du wirklich einverstanden?''
,,Klar, ich sehe wie glücklich sie dich macht und, dass sie dich braucht, obwohl ihr euch erst seit ein paar Stunden kennt.''
,,Danke.'', sagte Addison mit Tränen in den Augen und gab Jake einen Kuss.
,,Dann los, lass uns Henry eine große Schwester geben.''
,,Oh Gott, das klingt als wär sie ein Hund, Jake.'', sagte Addison und fing an zu lachen.
Die beiden küssten sich und erschraken beide, als Frau Miller plötzlich aus dem Nebenzimmer laut :,,Hilfe!'', rief.
Addison rannte in den Nebenraum und sah Emma keuchend auf der Couch. Ihre Hände zitterten und Addison sah die Panik in den Augen.
Jake zerrte Frau Miller aus dem Raum und Addison setzte sich schnell neben Emma.
,,Hey Emma, schau mir in die Augen. Gut. Du hast schon wieder eine Panikattacke. Konzentriere dich aufs Atmen.
Ein und aus, ein und aus. Gut machst du das.''
Addison hielt Emmas Hand und legte ihre andere Hand auf Emmas Oberkörper.
,,Shhh ist in Ordnung. Es wird alles gut.''
Addison nahm Emma in den Arm bis sie sich beruhigte.
Sie gab ihr ein Glas Wasser und Emma trank mit zittrigen Händen einen Schluck.
Addison entschied sich dafür, Emma nicht nach dem Auslöser zu fragen, denn sie wollte das Mädchen nicht noch mehr Stressen. Sie konnte sich vorstellen, wie schwer der Tag für sie war.
Sie blickte auf den Tisch und sah ein Formular mit ziemlich vielen Fragen über ihre alte Pflegefamilie.
Z.B:
Nahmen beide Elternteile Drogen zu sich? Wenn ja, wann und wie viel?
Wurdest du geschlagen?
Wurden andere Mitmenschen geschlagen?
Was waren die schlimmsten Erlebnisse?
Emma sah, dass Addison auf das Formular schaute.
,,Ich kann das heute nicht Addie. Darf ich dich überhaupt so nennen?''
,,Ich kann das verstehen. Du kannst das bestimmt auch morgen machen. Und klar darfst du mich so nennen.'', sagte sie lächelnd.
,,Ok, bist du bereit?''
,,Ja'', antwortete Emma und Addison machte die Tür auf.
,,Hey Emma. Tut mir leid wegen eben. Gehts dir besser?'', fragte Frau Miller.
Emma nickte und lächelte.
,,Ok, ich glaube wir hören für heute auf. Ich glaube der Tag war anstrengend genug. Du musst leider wieder mit ins Pflegeheim kommen. Wir holen kurz deine Sachen und keine Sorgen, das Ehepaar ist in Polizeigewahrsam. Morgen besprechen wir dann, wie es weiter geht, Ja?''
Emma nickte wieder.
,,Frau Miller, könnten wir kurz mit Ihnen sprechen?'., fragte Addison.
,,Klar.''
Die drei gingen in ein Nebenzimmer.
,,Wir wollten fragen, ob wir Emma vielleicht aufnehmen können? Sie vertraut mir und wir haben schon einen Adoptivsohn. Wir wissen also wie es geht.''
Frau Miller schaute auf ihre Armbanduhr.
,,Sie scheinen seriöse Leute zu sein und wie sie schon gesagt haben, vertraut Emma ihnen schon. Das ist wirklich selten.
Ich hätte eh nicht gewusst, ob ich sie im Pflegeheim heute noch untergekriegt hätte. Ich denke, dass lässt sich einrichten. Es ist spät. Ich würde kurz ein Anruf machen, aber ich glaube das ist kein Problem.'', sagte Frau Miller
Addison lächelte.
,,Vielen, vielen Dank!!!''
5 Minuten später verkündigte Frau Miller den beiden fröhlich, dass sie Emma mit nach Hause nehmen durften.
,,Es war nur noch ein Richter da und er hat sich schnell ihre Akte angeschaut und sieht für heute erstmal kein Problem. Sie müssen noch was unterschreiben und auch sie müssen morgen für Gespräche und Formalitäten zu uns kommen. Erst dann kann entschieden werden, ob sie Emma wirklich adoptieren können.''
Die beiden nickten.

Addison klopfte an dem Türrahmen des Zimmers, in dem Emma saß.
Sie schaute auf ihre Schuhe und dann zu Addison hoch.
,,Hey''
,,Hey''
,,Also, Ich habe eine Frage an dich und du musst sie ehrlich beantworten, ok?''
,,Klar''
,,Jake und ich haben eben mit Frau Miller gesprochen und würden dich gerne adoptieren. Wir wissen natürlich, dass das ein ziemlich großer Schritt ist. Aber, wenn das für dich in Ordnung wäre, würden wir dich für heute Nacht mit nach Hause nehmen. Du kannst ja mal schauen, ob's dir gefällt und, wenn können wir weitere Schritte klären. Also, wie klingt das?''
Emma sprang Addison gefühlt in den Arm.
,,Das ist dann wohl ein Ja?''
,,OMG, danke womit habe ich das verdient? Ich habe so gehofft, dass ich nicht wieder in ein Pflegeheim muss und ein bisschen, dass ich mit dir oder euch kommen darf.'', sagte sie weinend.
,,Ich bin so froh, dass du dich freust. Ich weiß, die letzte Zeit war hart, aber es wird besser. Versprochen!.''
,,Danke, danke, danke'', sagte Emma.

Addison Montgomery's TochterWhere stories live. Discover now