Addison Montgomery's Tochter

Part 20

POV Emma
,,Einen Schritt noch Emma.", durchdrang die Stimme meiner Physiotherapeutin meine Gedanken.
,,Ich kann nicht... Nein.", schnaufte ich außer Atem.
,,Unser Deal war 20 Schritte. Einen noch, dann hast du's geschafft."
Oh Gott. 20 Schritte, darüber hätte ich früher gelacht. Und jetzt?- jetzt quäl ich mich seit einer halben Stunde auf dem Krankenhaus Flur rum und schwitze mir die Seele aus dem Leib.
Ich war schon immer ehrgeizig, also setzte ich vorsichtig meinen rechten Fuß ein Stück vor mich und zog mit großer Anstrengung den linken hinterher.
Ich atmete tief aus und spürte meine heißen Tränen über die Wangen laufen. Warum? Ich wusste es nicht. Vielleicht die Anstrengung, die Schmerzen oder die Anspannung.
,,Super. Das hast du so gut gemacht Emma.", lobte meine Physiotherapeutin und ich ließ mich zurück in den Rollstuhl fallen.
Ich schloss meine Augen und atmete tief ein und aus, so wie es Tante V mir erklärt hatte.
Ich hasste Physiotherapie jetzt schon. Es war gerade mal meine erste Stunde und es war schon so angestrengt, als wär ich einen Marathon gelaufen. Ich wischte mir die Stirn und trank einen Schluck Wasser.

,,Als Nächstes...", begann sie wieder und ich seufzte. Mein Bein tat weh und diese Stunde nahm kein Ende. Schlimmer als Mathe Montags in den ersten beiden Stunden.
,,Machen wir Bewegungsaufgaben. Keine Sorge, keine Schritte.", fuhr sie fort. Immer hin keine Schritte mehr.
Ich sollte meinen Fuß auf einem Ball abstellen und dann den Ball unter meinen Füßen rollen. Ich kam mir noch dämlicher vor, als eben, als ich auf dem Flur langlief und wahrscheinlich das Tempo einer Schnecke hatte und schwitzte als wären es   45 Card im Schatten.

2 Wochen später.
,,49... 50. Gut gemacht. 50 Schritte."
Erleichtert setzte ich mich zurück auf die Liege. Dad hatte jeden Tag mit mir auf dem Flur geübt und langsam konnte ich ohne meinen Rollstuhl gehen.
,,Das klappt viel besser, als vor ein paar Wochen. Wenn das so weiter geht, kannst du dich in einer Woche ohne deinen Rollstuhl bewegen. Und was dein Arm angeht, den können wir nächste Woche mit trainieren.", erklärte sie mir.

3 Wochen später.
,,78...79...80."
Ich atmete auf und setzte mich auf den Stuhl, damit wir mit meinem Arm anfangen konnten, der vor 4 Tagen das Metall entfernt bekommen hatte.
Wir fingen an mit Bewegungen wie Knicken und drehen.
Ich setzte meine Schiene wieder auf und ging.

4 Wochen später
,,Ich glaube, dass Bein müssen wir nicht mehr doll behandeln. Du machst weiter deine Schritte und hier machen wir ein paar Übungen zum Belasten.", Ein Segen, dachte ich mir und atmete erleichtert aus. Die letzten Wochen waren anstrengend.
Seit 2 Wochen waren ich wieder in der Schule, dadurch, dass ich so viel verpasst hatte, musste ich unheimlich viel nachholen, was schon schlimm genug war, und dann hatte ich auch noch 2x die Woche Physiotherapie.

,,Guten Morgen.", begrüßte Mom mich am nächsten Morgen und gab mir einen Kuss auf den Hinterkopf.
Ich saß bereits am Tisch und lernte für meinen Biologietest.
,,Bio?", sie goss sich ein Glas Wasser ein und nahm ihre Tabletten.
,,Mhm"
,,Lass mich mal schauen.", bot sie an und nahm mein Heft.
,,Ha mein Thema.", sagte sie laut und lachte.
,,Mom.", zischte ich sie an und sie lachte.
,,Naja, falls du fragen hast, ich bin da."
,,Danke.", lächelte ich und sie holte Henry.

,,Wie war Bio?", fragte Anni mich, als wir mittags aus der Schule gingen.
,,Ganz Gut, bei dir?"
,,Über 75% schaff ich glaube ich schon."
,,Yep, ich auch."
,,Willst du mit zu mir kommen? Mein Bruder kocht heute.", bot sie an.
,,So gern ich ja sagen würde, aber ich muss heute zusammen mit Mason auf die Drillinge aufpassen."
,,Uhhh Mason.", raunte sie und zog ihre Augenbrauen hoch.
,,ANNI MILLER", sagte ich im strengen Ton und sie kicherte.
,,Ja, Emma Montgomery-Riley."
Ich kicherte und wir verabschiedeten uns.

Auf dem Weg zum Auto machte ich mir Gedanken darüber, was Anni zu mir gesagt hat.
Mason war eigentlich schon ziemlich hübsch und sehr sympathisch.