Part 26

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Emma POV

Die nächsten zwei Wochen verbrachten wir mit Üben, und zwar jeden Tag.
In den ersten Tagen, dachten wir, wir sterben, aber nach dem vierten Tag ignorierten wir die Schmerzen. Unsere Füße waren kaputt, überall waren Blasen, wir waren voll mit blauen Flecken, weil wir jedes Mal hinfielen und der Muskelkater war eigentlich unerträglich. Trotzdem quälte sich jede von uns jeden Tag zwei Stunden dadurch. Wir hatten Schule bis 13:00, unsere Schule stellte uns vom Nachmittagsunterricht frei, und das Training begann und 15:30 und ging bis 18:00 Uhr. Danach lernten wir und machten alle unsere Aufgaben. Es war purer Stress, aber irgendwie auch Spaß.

,,Pass auf.'', ermahnte Tante Amy mich an meinem monatlichen Checkup.
Ich war zwar wieder gesund, aber Mom, Dad, Amy und eigentlich alle anderen wollten unbedingt, dass ich trotzdem noch jeden Monat von Amelia und Cooper untersucht wurde. Zum Glück aber ohne diese ganzen Geräte.
Ich saß auf der Liege und sie deutete auf meine, mit blauen Flecken verzehrten, Beine. Dort befanden sich immer noch die Narben und ich schluckte.
,,Ich weiß'', antwortete ich und nickte.
Sie schaute mich skeptisch an und trug etwas in meine Akte ein.
,,Du bist fertig für heute.'', sagte sie, als sie mir von der Liege half.
Ich lächelte und zog mein T-Shirt wieder an.
,,Emma, ich weiß, dass tanzen im Moment alles für dich ist, aber pass auf! Vor knapp einem halben Jahr, lagst du schwerverletzt im Krankenhaus. Dir gehts gut, aber pass bitte auf.''
Ich nickte nochmals und sie umarmte mich.
,,Und jetzt geh nach Hause und schlaf, bevor du wieder los musst.'', sagte sie scherzhaft und ich lachte.
Wir verabschiedeten uns und ich ging zu Dad.

,,Hey.'', begrüßte er mich und ich umarmte ihn.
,,Mom operiert. Das kann noch ziemlich dauern. Wann hast du Training?''
,,In 1 1/2 Stunden.'', antwortete ich und lies mich auf sein Sofa fallen.
,,War alles ok eben?'', fragte Dad und ich nickte.
,,Das ist gut. Willst du nach Hause gehen?''
,,Ich glaub schon. Ich muss noch lernen und so.'', sagte ich. Was Mom und Dad nicht wussten war, dass ich mich eigentlich mit Mason treffen wollte. Ich wusste, dass Mom und Dad es mir nicht erlaubt hätten, da ich in 2 Tagen Mathe schreiben würde.
,,Ok, ruf an, wenn du Hilfe brauchst.''
,,Mach ich.''

Wenig später verließ ich die Praxis und ging nach Hause. Ich zog meine Cheerleading Sachen an und ging aus dem Haus.
Dann ging ich in den Park und wartete auf Mason.
,,Hey.'', rief er, als er zu mir rüber joggte. Er gab mir einen Kuss und setzte sich neben mich.
,,Alles Gut?''
,,Weiß deine Mom oder dein Dad, dass wir hier sind?''
,,Ne, wieso.''
,,Sag's ihnen einfach nicht, sie würden es meinen Eltern erzählen. Ich sollte eigentlich Mathe lernen.''
,,Klaro.'', sagte er und ich war erleichtert.
Wir aßen Eis und er brachte mich zur Turnhalle, wo Anni auf mich wartete.

,,Kein Mathe?'', sagte sie und deutete auf Mason.
Ich schüttelte den Kopf und wir gingen rein.
,,Alle herhören.'', sagte Mia, unsere Trainerin, nachdem sie klatschte.
,,Die Meisterschaftsqualifikation ist in 5 Tagen. Als aller erstes, werdet ihr gegen die Teams aus Kalifornien antreten. Falls ihr gewinnt, was wir alle hoffen, treten wir bei den Landesmeisterschaften an und, wenn wir die gewinnen, bei der Weltmeisterschaft. Also, morgen erlauben wir uns eine Pause. Seit 14 Tagen stehen wir hier fast jeden Tag, da haben wir uns eine Pause verdient. Am Tag vor der Qualifikation treffen wir uns morgens und fahren gemeinsam nach San Francisco. Da sind wir im Hotel. Am Morgen fahren wir in die Halle, in der die Qualifikationen für Kalifornien sind. Dort werden viele Teams sein, lasst euch davon nicht beängstigen. Wir haben 2 Stunden Vorbereitungszeit und 10 Minuten hinter der Bühne vor eurem Auftritt. Und dann, tanzt ihr vor. Es wird kein Publikum da sein beziehungsweise erlaubt sein, warum weiß ich nicht. Eure Eltern können aber gerne vor der Halle warten. Fragen?''
Es war still und alle schüttelten den Kopf.
,,Na dann. Los gehts 15 Minuten laufen zum Aufwärmen.''
Das Aufwärmen war definitiv immer das schlimmste am Training. Meistens mussten wir laufen oder irgendwelche Spiele spielen.
,,Zeit vorbei.'', rief Mia nach gefühlten 50 Stunden.
,,Zwei Minuten Pause, dann wird gedehnt.''
Wir setzten uns in einen Kreis und begannen.

1 1/2 Stunden und 20 neue blaue Flecken später, stand ich mit Anni vor der Halle. Wir warteten auf Mom, während wir über die Schule redeten.
,,Oh Gott ich brauch Ferien.'', stöhnte ich und Anni lachte.
,,Sag das mal mir. So schön das Training ist, es ist fast unmöglich nebenbei noch zur Schule zu gehen.'', sagte sie und ich nickte.

Wenig später, hielt Moms schwarzer Porsche vor uns.
,,Einsteigen Ladies.'', rief sie uns zu und wir lachten.
,,Wie wars?'', fragte sie uns, als wir wieder losfuhren.
,,Anstrengend.'', erwiderten Anni und ich gleichzeitig. Mom lachte und warf uns einen mitfühlenden Blick zu.
,,Ich fürchte, dass habt ihr euch selbst eingebrockt.

,,Möchtest du bei uns essen?'', fragte Mom Anni nach einer Weile. Sie wusste, dass Anni es zu Hause nicht leicht hatte. Ihre Eltern waren getrennt und ihr Vater arbeitete andauernd. Oft war sie bis in die Nacht alleine.
,,Nein, alles gut, danke. Ich muss noch Mathe lernen.''
,,Nächstes mal.'', sagte Mom freundlich und hielt vor Annis Haus an.
,,Bis morgen.'', verabschiedete Anni sich und stieg aus.

,,Mathe?'', fragte Mom und mein Herz blieb stehen.
,,Hab ich dir doch erzählt. Wir schreiben übermorgen Mathe.''
,,Na dann.'', sagte sie und fuhr weiter.
,,Wie wars bei Amy?''
,,Alles Gut. Coop meint, meine Blutwerte wären alle super und Tante Amy meint, meinem Hirn gehts wieder gut.''
Mom lachte und wir fuhren nach Hause.

,,Emmmiiiii'', rief Henry mir entgegen, als wir das Haus betraten.
,,Hallo mein Großer!'', begrüßte ich ihn und hob ihn hoch.
,,Hände waschen Schatz.'', sagte Mom und Ich ging in die Küche.

Ich ließ mich auf den Stuhl fallen und zog meinen Fuß auf mein Knie, um ihn zu massieren.
Meine Füße waren mehr als kaputt. Überall Blasen und Pflaster. Ich machte meine Augen zu und atmete tief ein.
,,Alles Gut?'', fragte Mom mich und gab mir einen Kuss.
,,Mhm''
,,Wirklich.'', sie zog eine Augenbraue hoch.
,,Ich schwörs dir.'', sagte ich und sie lächelte.
,,Was willst du essen? Es ist ja schon 18:30. Ich glaube Dad ist bestimmt noch eine Stunde weg. Dann Koch ich gleich was und mach Henry ein Brot. Der hat im Kindergarten eh gegessen.''
,,Spaghetti?'', fragte ich hoffungsvoll und sie lächelte.
,,Zu Befehl.''

Während Mom Henry ins Bett brachte, duschte ich und machte mich fertig.
Ich zog meinen Schlafanzug an und schaute auf den Bademantel.
Den hatte Mom mir gegeben, als ich den ersten Tag hier war. Diesen Tag werde ich niemals vergessen. Ich hatte meine Familie kennengelernt und meine Leben hatte sich ziemlich verändert.
Es klopfte an meiner Tür. Das Klopfen zog mich aus meinen Gedanken und ich drehte mich um.
,,Ich wollte nur schauen, ob du fertig bist. Dad kommt in 20 Minuten.''
,,Jap.'', sagte ich und schluckte den Klos in meinem Hals herunter.
Mom bemerkte das und setzte sich neben mich. Ihr Blick wanderte zu dem Bademantel, der vor mir lag, und wieder zurück. Sie lächelte und nahm mich in den Arm.
,,Der Bademantel?'', fragte sie nur und ich nickte, während meine Tränen flossen.
,,Es war mein erster Tag hier. Ich hätte niemals gedacht, dass das der erste Tag bei meiner Familie gewesen wäre.''
Ich spürte, wie Mom mich noch fester umarmte.
,,Danke.'', krächze ich.
,,Wofür?''
,,Für alles, was ihr seit dem für mich getan habt. Ihr habt mich gerettet.''
Auch Mom weinte jetzt und atmete tief ein. Sie wischte meine und im Anschluss ihre Tränen weg und schaute mir in die Augen.
,,Ich verspreche dir, ich werde alles tun, damit das für immer so bleibt.''
Ich lächelte.
,,So und jetzt lass mich deine Haare machen.''

Sorry für die lange Zeit zwischen den Updates. Es war einfach unglaublich viel los. :)💗

Ich hoffe, ihr habt alle noch eine wunderschöne Woche!!<3

Addison Montgomery's TochterWhere stories live. Discover now