Part 19

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Emma POV
,,Dein Bein aber...", fuhr sie fort.
Ich spürte die Panik in mir. Mein Herz klopfte so sehr, dass ich das Gefühl hatte es würde jeden Moment aus mir rausspringen. Was war mit meinem Bein?

,,Dein Bein sieht besser aus, als wir gedacht haben. Es ist selbst bei Kindern wirklich sehr, sehr selten, dass der Bruch so schnell verheilt."
Puh mein Bein war in Ordnung. Sogar mehr als das. Ich atmete erleichtert aus und lächelte.
,,Der Unfall ist jetzt 2 1/2 Wochen her und ich bin mir sicher, dass der Gips in einer Woche ab kann.
Wir hatten ja schon darüber geredet, dass das Metall in deinem Bein bleibt. Also kannst du dann langsam, wirklich langsam...", ermahnte Charlotte mich.
,,Mit der Physiotherapie anfangen."
,,Wär das ok für dich?"
Ich nickte wieder mal, denn ich konnte keinen Ton sagen. Ich weiß nicht, wann ich das letzte mal so glücklich war. Die Anspannung viel ab und auch Mom war erleichtert.
Die drei sprachen noch über mehr, aber um ehrlich zu sein, hörte ich garnicht mehr zu. Mein Gehirn explodierte vor Gedanken. Ich atmete tief ein und versuchte meine Gedanken zu sortieren und mich aufs wesentliche zu beschränken.
Dein Bein ist ok. Du kannst mit der Physiotherapie anfangen. Alles wird gut.

Alles wird gut. Das war schwer zu sagen, aber an diesen Satz muss man glauben. Egal wie tief das Loch ist, man muss immer hoffen, dass es besser wird. Glaubt mir, ich habe viel Erfahrung damit.

Mom und Dad mussten beide wieder arbeiten, deswegen saß ich in der Praxisküche und aß meinen Salat.
,,Hey.", hörte ich eine Stimme hinter mir.
Ich drehte mich um und vor mir stand ein neues Gesicht.
,,Hey?"
Erst jetzt schaute ich an dem Mädchen runter und sah ihren Bauch. Woah,. Sie war höchstens so alt wie ich und schwanger.
,,Kann ich dir helfen?", fragte ich.
,,Weißt du vielleicht, wo das Büro von Dr. Montgomery ist?"
,,Klar", antwortete ich und rollte in Richtung Moms Zimmer.
,,Komm mit"

,,Mom?", sagte ich und klopfte an der Tür.
Mom öffnete mir die Tür und lächelte freundlich.
,,Hier ist eine Patientin für dich.", sagte ich und deutete auf das nett aussehende Mädchen.
Das Mädchen schaute nervös zu Mom und lächelte mich dann an.
,,Oh Ja klar, komm rein Jessi.", begrüßte Mom sie und legte eine Hand auf ihren Rücken. Sie flüsterte mir ein:,,Bis gleich" zu, und ich hörte nur noch:,,Wie gehts dir heute?", bis die Tür ins Schloss fiel.

Zurück in der Küche aß ich zu Ende und unterhielt mich mit Cooper über alles mögliche.
Später rollte ich mit meinem Rollstuhl einfach so durch die Praxis, bis eine Tür aufging und Violet nach mir rief.
,,Em?"
,,Ja?"
,,Hast du kurz Zeit? Ich habe gerade eine Pause."
,,Klar"
Ich atmete tief ein. Das würde nicht einfach werden und rollte in Tante Vs Zimmer.
,,Setz dich.", sie deutete auf ihr Sofa und half mir aus dem Rollstuhl.

,,Als aller erstes, dass was in diesem Raum passiert, bleibt hier deine, Ok?"
Ich nickte und spürte einen kleinen Hauch Erleichterung.
,,Deine Mom hat mir von deinen Panikattacken erzählt und dem ,,Flashback" von neulich. Wir alle sehen, dass es dir nicht gut geht. Und ich versuche dir zu helfen. Du musst mir nicht direkt dein ganzes Herz auschütten, sondern wir arbeiten zusammen daran, dass es dir besser geht. Zum Beispiel durchs reden, aber auch durch Techniken zum Beispiel zum schlafen."
Langsam legte sich meine Aufregung. Tante V erklärte mir alles so genau, dass ich am Ende keine Fragen mehr hatte.
,,Wollen wir damit anfangen, was diese Woche passiert ist?  Dazu darfst du alles sagen, was dich bedrückt, aber du musst mindestens 2 positive Dinge nennen.", fragte sie mich und ich überlegte.

POV Niemand
Emma überlegte ziemlich lange, was Violet ziemlich schnell auffiel.
,,Soll ich anfangen?", fragte sie Violet, nachdem sie sich geräuspert hatte.
,,Bitte.", antwortete Emma.
,,1 positive Sache diese Woche war, dass ich mit Lucas im Park war und ziemlich viel Spaß hatte. Die negative Sache war, dass ich ganz schlecht geschlafen habe, weil ich an Pete gedacht habe, aber mir ging es besser, als ich mit deiner Mom Kaffee trinken war."
,,Jetzt du."
,,Al..Also.", fing sie an und schluckte. Es war schwierig für sie offen über alles zu reden, aber es blieb ihr nichts anderes übrig. Was hätte sie machen sollen?-Wegrennen? Mit Rollstuhl wohl eher schwierig...

,,Anni war bei mir, Henry hat mir ein Bild gemalt und die negativen Sachen waren die Untersuchungen und das Flashback.", sagte sie in einem Atemzug.
Violet machte sich Notizen und Emma atmete tief ein und aus.
,,Gut gemacht"
Emma lächelte vorsichtig.
,,Und jetzt, wie du dich dabei gefühlt hast. Soll ich wieder anfangen?"
Emma nickte und Violet begann:,, Als ich mit Lucas im Park war, war Ich sehr glücklich und stolz, dass ich so einen wundervollen Sohn habe. In der Nacht, in der Ich viel nachgedacht habe, war ich traurig und wütend, dass Pete nicht mehr lebt und, als ich mit deiner Mom Kaffee trinken war, war ich sehr erleichtert, dass ich mich glücklicher und besser gefühlt habe."
,,Du?"
,,Ähmm also, Anni hat mich glücklich gemacht, weil sie mich jetzt öfter besuchen kann.
Die Untersuchungen haben mir Angst gemacht und das Flashback war komisch. Ich weiß nicht, was ich gefühlt habe. Ich konnte nicht denken. Panik vielleicht."
Violet nickte und notierte sich was.
,,Möchtest du darüber reden?"
,,Ich weiß nicht."
,,Du musst nicht."
,,Ich versuchs"

Violet setzte sich neben Emma und Emma kuschelte sich an sie. Es war schließlich immer noch ihre Tante.

,,Also..."

POV Emma
,,Das war eine gute erste Sitzung Emma. Du hast dein bestes gegeben und reden hilft. Fürs nächste mal will ich einfach, dass du dir merkst, was dir hilft bei einer Panikattacke und, wie du dich fühlst.", erklärte mir Tante V und ich nickte.
Es war schwierig für mich. Nichtmal mit Mom hatte ich in letzter Zeit viel über meine Gefühle geredet und jetzt mit Tante V... Es war komisch. Einfach so neu und anders.
,,Ok, Du darfst gehen."
,,Bis bald."
,,Tschüss Süße."

Vor der Tür wartete Mom auf mich und begrüßte nicht mit einer Umarmung.
,,Wie wars?"
,,Ok."
,,Das ist gut mein Schatz."
,,Wollen wir deinen Bruder abholen?", fragte sie mich und ich nickte. Klar, Henry war einer meiner Lieblingsbrüder und ich hatte nur einen, also rollte ich Mom hinterher.

,,Emmmmmm", rief Henry von weit weg und rannte auf mich zu.
,,Vorsichtig Großer. Komm her.", sagte ich und hob ihn auf meinen Schoß.
,,Spielplatz?", fragte er mit großen Augen und schaute zu Mom, die auf ihr Handy schaute.
,,20 Minuten", sagte sie im ernsten Ton und Henrys Augen leuchteten noch mehr auf.
,,Danke."
Gott, wie kann ein 4 Jähriger so süß sein?!
Wir drei verbrachten, natürlich, mehr als 20 Minuten auf dem Spielplatz und lachten viel, besonders Henry, dem Mom und ich eigentlich nur zu schauten, während wir weiter über alles mögliche redeten."

Ich hoffe, ihr habt ein schönes Wochenende!💗🥰

Addison Montgomery's TochterWhere stories live. Discover now