Kapitel 131

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(Hailys Sicht)

Mein verweintes und mittlerweile rot glühendes Gesicht entfernte sich von meinen Knien und mit verschwommenem Blick nahm ich wahr wer mich gerufen hatte. Logan, Lucy und Jack kamen durch den Haupteingang herein. Logan rief mir wieder entgegen „Haily!" ich raffte mich mühevoll auf und ging mit zittrigen Händen und wackeligen Beinen auf ihn zu.

Wieder entfuhr mir ein qualvolles Schluchzten. Ich sprang in seine Arme und er drückte mich ganz fest an seine Brust heran, während mich seine Arme umschlossen. Ich klammerte mich verzweifelt an die einzige Konstante in meinem Leben: Mein Bruder.

Er gab mir einen flüchtigen Kuss auf die Stirn und strich mir sanft über den Rücken. Statt mich zu beruhigen gab mir dies nur den Anspurn noch stärker aufzuschluchzten. „Psscht..." pustete er mir beruhigend ins Ohr und nuschelte hinterher. „Was ist passiert? Die Schwester meinte nur, dass etwas mit Tyler sei." Erneut schluchzte ich auf. Die Gedanken, an alle Geschehnisse schneiden sich in mein Herz und machen mir das Teden nahezu unmöglich. „Tyler wurde angefahren" nuschelte ich letztendlich unter Tränen in seine Halsbeuge.

Lucy erschrack mächtig und schon flossen auch ihr die Tränen über die Wange, ihre Hände lagen zittrig vor ihrem Mund zusammen und Dad nahm sie in den Arm. „Oh Gott, Tyler wurd..." schluchzte sie und vergrub ihr Gesicht in Dads Schulter. Er schaute mitleidig, unterdrückte seine Tränen jedoch.

„Ich weiß" murmelte er ihr gegen den Kopf. "Ich weiß" wiederholte er sich und strich über die Haare von Lucy. Lucy weinte unaufhaltsam weiter. Sie hat es bestimmt auch hart getroffen, immerhin ist es ihr eigener Sohn, der angefahren wurde. Und sie liebt ihn über alles. Es ist sozusagen ihr eigen Fleisch und Blut. Wenn sie ihn verliert hat sie einen Teil von sich verloren, genauso wie ich ihn als ein Teil von mir verlieren würde. Betrübt vergrub ich meinen Kopf noch tiefer in Logans Halsbeuge. Und das alles vor dem eigentlich glücklichsten Tag in dem Leben unserer Eltern, der Hochzeit. Das Schicksal scheint unsere Familie echt zu hassen. „Er wird operiert aber schwebt in Lebensgefahr" erklärte ich aufgelöst. Das brachte Lucy nur noch mehr zum weinen.

Nach einer verschwiegenen Minute zog mich Logan zu den Stühlen und setzte sich auf einen. „Komm wir warten bis er die OP überstanden hat" er lächelte hoffnungsvoll. Ich aber wischte mir nur über mein glühend heißes Gesicht. Anschließend setzte ich mich neben ihn und zog meine Beine auf den Stuhl. Meinen schwer gewordenen Kopf platzierte ich auf Logans Schoß. Er strich mir einfühlsam durch die Haare.

Ich hatte meinen leeren Blick gegen die blassgrüne Wand gerichtet und starrte ein halbes Loch rein. Ein Leben ohne Tyler? Das wäre einfach eine unvorstellbare Leere, genau wie die Wand. Endlos, kahl und blass einfach unvorstellbar. „Wo sind Lynn und Katy?" fragte ich ihn ohne auch nur einmal von der Wand wegzublicken.

„Katy schläft. Wir wollten sie nicht wecken und Lynn passt ein bisschen auf sie auf." Wieder dieses leere Schweigen. Wobei mein Inneres von einem ohrenbetäubenden Piepen durchflutet war. Dad und Lucy saßen rechts von uns und Dad hielt die wimmernde Lucy in den Armen. Krankehäuser sind schrecklich. Du befindest dich hier in Mitten von tödlichen Krankheiten, schmerzhaften Verletzungen und traurigen Familien, die wenn sie das Krankenhaus verlassen, womöglich nicht mehr die Selben sind.

„Du liebst ihn noch nicht wahr?" fragte Logan urplötzlich. Er hasst Tyler doch eigentlich, wieso bleibt er dann so ruhig? Aber ich kann ihm einfach nicht verschweigen, dass es immernoch starke Gefühle zu ihm gibt, die auch nicht weg gehen werden. Leicht nickte ich.



Only One Person and your Life is changing! TEIL 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt