Kapitel 63

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(Hailys Sicht)

Dad unterbrach unsere intelektuelle Chatdisskusion, indem er uns aufforderte zum Bus zu gehen. Das taten wir anschließend auch. Im Bus setzten wir uns auf unterschiedliche Plätze ohne auch nur ein Wort zu wechseln. Hoffentlich hat er verstanden, dass ich mich nicht mehr auf ihn einlasse.

Stattdessen holte ich mir meinen Englischvortrag raus und ging die Stichpunkte in meinem Kopf immer wieder durch. Und bei jedem Mal baute ich mehr Fehler ein. Das wird ein super Vortrag. Ich sehe es schon kommen. Mein Englisch setzt komplett aus und ich mache mich zu einer lächerlichen Lachnummer, welche eine neue Sprache erfindet.

Der Bus hielt an und alle stiegen aus. Inklusive mir.

Ich lief völlig nervös durch den Eingang den Flur entlang und schließlich in den Klassenraum. Am Lehrertisch stand bereits der hochgefahrene Computer. Der Beamer war auch schon an und ich steuerte auf Tyler zu, der knutschend mit Maddy am Lehrertisch saß.

Dem schenkte ich allerdings keine Beachtung. Dazu war ich zu nervös. Tyler verabschiedte sich von Maddy „Nach dem Unterricht?"

„Auf dem Mädchenklo" hauchte sie ihm verführerisch entgegen.

Ekelhaft und mit dem war ich mal zusammen? Das glaubt mir keine Sau. Da dachte ich echt er hätte sich während unserer Beziehung geändert. Nein, nicht im geringsten. Er legt die Mädchen immernoch genau dann flach wann und wo er will. Sogar auf dem Mädchenklo. Jetzt weiß ich wo ich in der Pause nicht hingehen werde. „Bis dann, Babe". Maddy stand von seinem Schoß auf. Sie hätte ruhig einen längeren Rock anziehen können. Zumindest einen, wo wenigstens das Nötigste bedeckt ist.

Natürlich konnte sie nicht wiederstehen mich im Vorbeigehen anzurempeln und ein spöttischen Satz los zulassen. „Oh... Ups, das Trampeltierchen muss ich wohl übersehen haben". Schlampe. Sie setzte sich hinter zu Chloe. Das die noch befreundet sind wunder mich massiv. Zicken und Machtkrieg war doch vorprogrammiert. Chloe lässt sich doch nicht einfach den Rang ablaufen. Erst recht nicht von einer vorher unscheinbaren Schülerin. Merkwürdige Welt. „Gib mir mal den Stick" Tyler streckte die Hand aus und wartete. Es dauerte eine Weile bis ich dieses dumme Ding gefunden hatte. Tyler steckte es in den Anschluss und startete die Präsentation.

Ich ging schonmal hinter das Lehrerpult. Ein ziemlich hoher Tisch, ungefähr Bauchhöhe. Dieser stand vor der Tafel. Ich knickte einen Ecke meines Stichpunktzettels immer wieder um. Inzwischen hatte ich jede einzelne Ecke durch. Mein Zettel sieht echt grauenvoll aus.

Ich taumelte nervös auf und ab.

Sonst bin ich wirklich nicht von der nervösen Sorte. Auch Vorträge finde ich an sich nicht schlimm. Nur hier liegt es an dem Fach, was mir mächtig Probleme bereitet.

Ich kann Englisch einfach nicht und habe Angst, dass sich alles total falsch und lächerlich anhört. Außerdem brauche ich mindestens eine zweistellige Punktzahl (Punktesystem der Oberstufe), um nicht durchzufallen.



Only One Person and your Life is changing! TEIL 3Where stories live. Discover now