Kapitel 99

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(Tylers Sicht)

Die nebenstehende Kabine war zum Glück leer und ich bin nicht mitten in eine Anprobe reingeplatzt. Aber das wäre mir auch völlig egal gewesen. Alles an was ich dachte war in dem Moment Haily, welch Überraschung.

Eigentlich habe ich in den letzten Tagen die gesamte Zeit nur an sie gedacht. Ich habe dieses Gefühl ihrer Nähe und ihre Lippen vermisst, deshalb musste ich das jetzt auch tun.

Irgendetwas hatte mich in ihre Kabine gezogen und zu dieser völlig hirnrissigen Aktion getrieben. Und natürlich musste sie dieses einfach traumhafte Kleid an haben. In dem sie so verdammt heiß aussieht. Ihr Bild erschien vor meinem inneren Auge und ich biss mir auf die Unterlippe und begann zu lächeln. Anders kann man bei ihrem Anblick doch gar nicht.

Das alles trug dazu bei, dass ich einfach diesen Reflex hatte sie zu küssen. Und das hatte ich ja auch gemacht. Zum Glück, denn es hat sich sau richtig angefühlt. Ich lehnte meinen Kopf zurück an die Kabinenwand ein wenig in meinen Nacken, so dass ich nach oben schaute. Der Kuss war einfach perfekt. Mit einem Schmunzeln dachte ich an den Moment, wo wir in der anderen Kabine geknutscht hatten. Meine Hände versenkte ich in meinen Hosentaschen und lehnte mich vollends an die Wand. Immer mit den Gedanken ganz bei Haily, ihren Lippen und dem Kuss.

Soll ich vielleicht wieder rüber kriechen, wenn Brian aus der Kabine gegangen ist? Mmh... wäre eine Möglichkeit.

Ich würde im Prinzip alles dafür tun, dieses Gefühl in ihrer Nähe wieder zu spüren.

Doch was mich wirklich umbringt sind diese unsicheren Gefühle von ihrer Seite. Ich habe nämlich keinen Plan, wie sie das zwischen uns sieht. Dabei würde mir eine offene Beziehung viel besser gefallen, als dieses heimliche Küssen. Obwohl das sicher auch seine Reize hatte.

Aber ich glaube sie benötigt einfach noch Zeit, um sich innerhalb meiner Nähe wieder so geborgen und wohl zu fühlen. Bis dahin muss ich einfach jede einzelne Chance ergreifen, ihr zu zeigen, dass ich es ernst meine. Denn das meine ich auch so. Und ich muss ihr auch irgendwie zeigen, wie wichtig sie mir ist und ihr deutlich machen, dass ich sie wirklich nie wieder verletzten will und werde.

Nur ich bin so ungeduldig. Hätte ich damals nicht mit Chloe rumgemacht, wären wir sogar noch zusammen. Und Haily würde nicht mit diesem Brian zusammen sein, den ich ja sowieso bescheuert finde. So ein schleimender Schnösel. Der hat sich doch von Anfang an an Haily ran gemacht. Boahr... jedes Mal, wenn ich ihn sehe könnte ich vor Wut explodieren. Ich raufte mir durch die Haare. So ein Idiot. Ich sollte an seiner Stelle stehen. Nicht er sollte Haily küssen dürfen sondern ich. Seichte Wut stieg in mir auf. Ich hasse diesen Typen. „Könnt ihr Mal kommen." Rief Moms Stimme durch die Kabinen. Naja das wird wohl nichts mehr mit: Nochmal zu Haily in die Kabine. Lynn und ich kamen aus unseren Kabinen raus.

Brian stand schon davor. Genau vor Hailys Kabine. So ein Arschkriecher. Mein Unterkiefer spannte sich an, als ich ihn ansah. Als ob so jemand besser als ich wäre. Das kann mir Haily nicht ernsthaft erzählen.

Und anschließens kam auch Haily, in diesem Kleid heraus. Krass, wie gut sie darin aussieht.

Ich lächelte ihr entgegen, doch sie senkte ihren Kopf leicht. Schade. Ich hätte ihr Lächeln gerne gesehen.

Wir gingen alle zu Mom in einen Nebenraum. Und da stand meine Mutter. Erst habe ich sie gar nicht erkannt. So bezaubernd, sah sie aus. Ich will jetzt nicht, wie ein Mädchen rüber kommen. Doch dieses Kleid ist richtig schön. Ich hätte nie gedacht, dass das meine Mutter ist. Und ich hätte ebenso wenig damit gerechnet, dass sie jemals wieder heiratet. Doch sie hat einen neuen Mann gefunden und ich bin ehrlich heilfroh darüber, denn sonst hätte ich Haily nie kennengelernt. Es wäre mir und ihr zwar ziemlich viel Stress erspart geblieben, allerdings hätte ich dann auch nie erfahren, was es heißt sich wirklich zu verlieben. Ich schaute kurz und unauffällig zu Haily, dann aber wieder zu meiner Mutter in ihrem Hochzeitskleid. Wie Haily wohl in so einem Kleid aussehen würde?

>Du weißt, dass sie darin mehr als gut aussehen würde und du gar nicht mehr aufhören könnest sie mit offenem Mund anzustarren<

 Wohl wahr. Ich schmunzelte kurz und sah an meiner Mutter herab.

Mom stand auf einem Pult, während die kleine Verkäuferin um sie herum sprang und mal dort, mal dort etwas absteckte.

Bis zu ihrer Hüfte ging eine Corsage aus seidigem Stoff. Diese hatte auch ein paar Glitzerverziehungen. Ab der Hüfte ging ein riesiger Haufen aus Tüllschichten bis runter zum Boden. Natürlich alles in Weiß. Moms Gesichtsausdruck zu folge, war sie hin und weg von diesem Kleid.


Only One Person and your Life is changing! TEIL 3Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora