Kapitel 25

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(Hailys Sicht)

Am Freitag kam ich völlig gestresst aus der Schule. Die Lehrer geben uns in der ersten Woche, der Zwölften, so viele Hausaufgaben auf, wie in der gesamten elften Klasse.

Ersteinmal ging ich in die Küche. Ich habe mega Kopfschmerzen und muss erstmal etwas trinken. Und wer erwartete mich da?

Richtig. Tyler und Maddy. Er hatte sie gegen den Kühlschrank gedrückt. Beide knutschten miteinander rum. Wieso müssen die auch immer so heftig rummachen? Das ist mehr als widerlich. Natürlich muss immer ich das sehen. Warum, Universum? Wieso sollte ich das sehen? Du kannst mich auch nicht leiden oder?

Langsam wich Tyler von ihrem Mund ab und küsste Maddy nun am Hals und ging dabei immer tiefer. Ich dachte vorhin ernsthaft der Tag kann nicht noch schlimmer werden. Tja falsch gedacht. Schlimmer geht's immer. Und Tyler gemeinsam mit Maddy in der Küche zu erwischen ist wesentlich schlimmer als Schule. Zumindest für mich.

Vor Schreck vielen mir meine Bücher vom Arm und knallten voll auf den Fliesenboden. Der Knall unterbrach Maddy und Tyler beim Rummachen. Sie hatten sich zu mir umgedreht und ich stand vor ihnen, wie ein angewurzelter Baum und bekam keinen Ton raus. Hallo? Wo sind die Worte? Reden habe ich doch schon mit Eineinhalb Jahren gelernt. Also los kommt aus meinem Mund. Es kam allerdings nicht ein Ton von mir. Peinlicher geht's nicht.

Maddy drehte entnervt mit den Augen und murmelte soetwas, wie: „Der Trampel ist da. Naja ich muss eh los".

Die Worte glitten durch mein Ohr und schnitten meine Kehle in Zwei. Autsch! Jetzt kann ich erst recht nicht mehr Reden.

Regungslos und mit weit aufgerissenen Augen stand ich vor meinem Bücherhaufen. Tyler nahm Maddy an der Hand und zog sie an mir vorbei. Dabei trampelte sie im vollen Bewusstsein über meine Bücher und verteilte sie durch den ganzen Raum „Ups! Da lagen ja deine Bücher. Die habe ich ja glatt übersehen. Tut mir so leid" sie spielte die Schuldige und ihr falsches Grinsen währenddessen lies sie noch falscher wirken.

Tyler verabschiedete sie an der Tür. Ich hörte nur die Knutschgeräusche hinter meinem Rücken. Schwer ausatment hockte ich mich auf den Boden.

Wieso macht Maddy das?

Nur mit Mühe und ruhigem Atem gelang es mir die Tränen zu unterdrücken, die sich in meinen Augen ausbreiteten.

 >Konzentriere dich auf die Bücher<.

Mühsam sammelte ich Eines nach dem Anderen ein. Maddy ist zur Zeit gemeiner als Chloe. Sonst hielt ich sie schon immer für zickig und schlampig. Dieses Image hat sich Maddy jetzt mit Bravour gekrallt.

Von hinten kamen zwei Hände, die mir halfen die Bücher aufzusammeln. Meine Augen schweiften nach rechts. Neben mir hockte Tyler. Er sammelte den restlichen Haufen ein und hielt mir die Bücher mit einem Lächeln hin.

Okey, warum hilft er mir jetzt? Völlig perplex nahm ich die Bücher und legte sie auf den Rest.

„Gern geschehen!" sagte Tyler und schaute mich weiterhin an. Ich nahm die Bücher auf den Arm und stand auf. Er erhob sich ebenfalls.

„Da sagt man eigentlich danke" dabei grinste er mich schief an. Bei diesem Grinsen könnte ich dahinschmelzen.

 >Bleib stark, Haily. Zeig ihm bloß nicht, wie sehr du sein Grinsen magst<

„Eigentlich schon. Nur war es deine Schlampe, die meine Bücher quer durch die Küche gekickt hat" entgegnete ich wütend.



Only One Person and your Life is changing! TEIL 3Where stories live. Discover now