Kapitel 77

1.9K 108 0
                                    

(Hailys Sicht)

Hätte ich es bloß weiter weg gehalten, ihr Vater schrie förmlich in das Handy „Lynn bewege dich jetzt sofort wieder nachhause. Vergiss es, das du bloß noch eine Nacht länger bei diesem Logan bleibst. Komm wieder her!!!" er lallte stark und ich nahm an, dass er wahrscheinlich ziemlich viel getrunken hat.

Vielen Dank, mein Trommelfell gleicht jetzt einem Schlachtfeld.

„Lynn hörst du mir mal zu" schrie ihr Vater erneut ins Handy. Jetzt reichts.

Lynn, seine Tochter, sitzt

heulend neben mir und er schert sich einen Dreck um ihre Gefühle. Welch verachtenswerter Mensch. „Jetzt hören sie mir mal zu. Ihre Tochter will nichts mehr, und damit meine ich rein gar nichts mehr, mit Ihnen zu tun haben. Hören Sie auf sie anzurufen und versuchen Sie noch einmal mit ihr zu sprechen oder sie zu schlagen, breche ich Ihnen alle Knochen. Verlassen Sie sich drauf" brüllte ich verteidigend zurück. Dennoch bewahrte ich die Höflichkeitsform, wie bescheuert ist diese Logik bitte.

Ich musste Lynn aber irgendwie von ihrem Vater abbringen, dazu fühlte ich mich verpflichtet. Immerhin sind wir soetwas, wie Freundinnen. Oder? „Wer ist da? Gib mir sofort meine Tochter. JETZT!" er klingt immer aufgebrachter. Sein Kopf ist bestimmt rot.

„Nein, und es geht Sie einen Scheißdreck an wer hier ist" Lynn folgte dem Gespräch mit Tränen in den Augen. Sie zitterte immernoch etwas. „Wenn sie nicht freiwillig kommt rufe ich die Polizei"

„Das würde ich an Ihrer Stelle nicht tun, dann zeigen wir Sie wegen Körperverletzung und Misshandlung an und da werden Sie nie wieder raus kommen und sofort in den Knast wandern. Melden Sie sich einfach nicht mehr. NIE WIEDER" und mit diesen Worten legte ich wutentbrannt auf und machte das Handy aus, weil mir klar war, dass er dennoch wieder anrufen würde. „Arschloch" murmelte ich in mich hinein und legte das Handy weg. Lynn fiel mir sofort in die Arme „Danke" flüsterte sie in mein Ohr.

„Nichts zu Danken. Dem musste man doch mal die Meinung sagen"

Sie löste sich aus der Umarmung. „Ich hätte mich das niemals getraut. Bin ich froh eine Freundin, wie dich zu haben" sie lächelte leicht und wischte sich die letzten Tränchen weg.

Traurig war sie immernoch, deshalb kam mir eine geniale Idee durch den Kopf geschwirrt.

„Ich weiß, was immer hilft, wenn man traurig oder enttäuscht ist" grinste ich und schon flitzte ich aus dem Zimmer. Hinter mir lies ich eine etwas verdatterte Lynn zurück.

Ich ging in die Küche und ins Wohnzimmer. Nachdem ich alles besorgt hatte, was man braucht stürzte ich die Treppe nach oben. Zurück zu Lynn. „Da hilft nur ein Film und gaaaanz viel Eis" grinsend setzte ich die zwei Packungen Eis neben meinem Bett ab, inklusive Löffel.

Lynn konnte ein kurzes Lachen nicht unterdrücken und stand nun neben mir. Ich legte den Film in meinen Laptop ein. Heute ist es eine Komödie. Nichts bringt einen besser zum lachen, als eine Komödie.

Dafür sind diese Filme schließlich gemacht. Lynn und ich setzten uns auf mein Bett und starteten den Film. Den einen Eisbecher, mit meinem heiß geliebten Cookieeis gab ich Lynn. Sie schob sich sofort einen Löffel in den Mund. Ich schnappte mir den zweiten Becher und schob mir genauso einen großen und prall gefüllten Metallöffel in den Mund. „Haily, du bist echt die Beste. Habe ich dir das schonmal gesagt?" sie strahlte wieder, etwas mehr, was mich ebenso glücklich machte. Ihre blauen Augen waren nicht mehr so matt sondern begannen wieder zu glänzen. Mission erfüllt. „Nein. Kannst du mir aber ruhig öfters sagen"

Ihre Mundwinkel zuckten wieder etwas nach oben, bis sie sich anschließend auf den Film konzentrierte. Wir lachten echt viel und der Film war sau komisch. Fröhlich passt viel besser zu Lynn als diese traurige Seite. Mitten im Film wurden wir durch das Öffnen einer Tür gestört.



Only One Person and your Life is changing! TEIL 3Where stories live. Discover now