Kapitel 20

2.2K 108 0
                                    

(Hailys Sicht)

Seine Hose hatte er an aber noch nicht zu. Mich hat er gar nicht gesehen, deshalb lag ich auch im nächsten Moment auf dem Boden. Er ist voll gegen mich gerannt. „Aua"

Er sah mich und nachdem er sein Shirt übergezogen hatte hielt er mir die Hand hin. „Sorry ich habe dich gar nicht gesehen"

„Ach wirklich? Das habe ich spätestens da gemerkt, als du mich umgerannt hast und mein Kopf auf den Boden geknallt ist"

„Nimm jetzt meine Hand und komm hoch, anstatt mich anzumaulen" sagte er etwas genervter.

Ich verdrehte die Augen und griff nach seiner Hand. Mit einem kräftigen Ruck zog er mich hoch. Zu kräftig. Ich stolperte etwas und fiel an ihn heran.

Seine eine Hand hielt meine immernoch fest und seine andere lag nun um meine Taille, weil er mich festgehalten hat. Er hat mich vorm Fallen bewahrt.

„Geht's wieder?" fragte er mit einem besorgten Gesicht. Scheiße Haily, schaue nicht in seine Augen. Nicht in diese Augen schauen. „Hey!..." er schob zwei Finger unter mein Kinn und hob meinen Kopf ein Stück an „Ist alles in Ordnung?" Ja alles prima. Abgesehen davon, dass mein Bauch gerade anfängt zu kribbeln. Genau dieses Gefühl wollte ich eigentlich unterdrücken.

Und da waren sie wieder diese Augen, die ich so sehr vermisst habe. Natürlich hielten sie mich wieder fest. Ganz toll.

Ich brachte nur ein leichtes Nicken zu standen. Erst da bemerkte ich wie nahe sich unsere Gesichter gekommen sind. Nur noch wenige Zentimeter trennten unsere Lippen.

Ich weiß einfach worauf das hier unwillkürlich hinaus läuft. „Haily, Tyler ihr habt zwei Minuten!" rief Lucy hoch und in meinem Kopf legte sich der Schalter wieder auf an und wir entfernten uns schnell voneinander. Seine Hand hatte meine verlassen. Wir wendeten unseren Blick ab und standen nebeneinander.

Jeder starrte in eine andere Richtung. Es sollte bloß nicht nocheinmal so eine Situation entstehen.

Ich atmete tief durch. Das ist ja nocheinmal gut ausgegangen.

Nervös presste ich meine Ober und Unterlippe aufeinander und schaute in der Gegend herum. Ein kurzer Blick zu Tyler sagte mir, dass es ihm nicht anders ging.

Okey jetzt fasse dich wieder und laufe die Treppe nach unten, der Bus kommt gleich. Erneut atmete ich tief durch. Anschließend setzte ich mich in Bewegung.

Im Flur zog ich mir meine weißen Chucks an und schnappte noch meine braune Tasche, bevor ich im Schnellschritt zum Bus ging.

Hinter mir hörte ich ebenfalls Schritte. Tyler muss wohl genau hinter mir laufen. Appropo: Soll ich ihn eigentlich wegen letzter Nacht ansprechen? Oder lasse ich es lieber?

Ich hätte eigentlich schon gerne eine Erklärung, was er Mitternacht während ich schlafe in meinem Zimmer zu suchen hat. Beim Laufen drehte ich mich zu ihm um und begann zögerlich „Tyler?" Sein Kopf ging von der Straße nach oben „Mmmh?" er schien in Gedanken zu sein.

Ich öffnete meinen Mund, um zu fragen. In letzter Sekunde entschied ich mich aber um.

"Ach nichts" Ich drehte mich wieder um, so dass ich seine Reaktion darauf nicht mitbekam. Toll, spätestens jetzt hält er mich für völlig verrückt, wenn er es nicht schon längst getan hat. Ich verzog mein Gesicht.

Warum musste ich auch anfangen zu sprechen und den Entschluss dann wieder rückgangig machen? Ich bin so blöd.



Only One Person and your Life is changing! TEIL 3Where stories live. Discover now