Kapitel 91

2K 107 0
                                    


(Hailys Sicht)


Am nächsten Morgen war ich mal wieder viel zu spät dran. Heute hatten wir in den ersten zwei Stunden Mathe und ich werde eine davon hundertprozentig verpassen. Der Bus kommt in fünf Minuten und ich habe mich gerade erst angezogen. Nun sprintete ich aus dem Bad, den Flur entlang in die Richtung meines Zimmers.

Davor knallte ich allerdings gegen Tyler, der ebenso hektisch aus seinem Zimmer kam.

„Autsch, pass ein bisschen auf" motzte ich ihn an und rieb mir die Stelle am Kopf, welche voll gegen seinen Oberkörper geprallt ist. Der erstaunlich hart war und mega weh tat. „Pass selber auf" brachte er noch entgegen, bevor er ins Bad rannte und die Tür hinter sich zuschmiss.

Anscheinend hat er auch verschlafen. Warum ist er sonst noch in Boxershorts unterwegs und hat nicht weiteres an seinem Körper. Wieso haben Lucy und Dad uns nicht geweckt?

Ich grübelte fieberhaft, während ich meine Tasche holte und nach unten ging, um noch zu frühstücken.

Ich werde sowieso zu spät kommen, da kann ich auch noch mein Frühstück einnehmen. Ist immerhin die wichtigste Mahlzeit am Tag.

Nach einem Glas Orangensaft fiel mir ein, wieso uns niemand wecken konnte. Die beiden wollten ganz früh die Hochzeitslocation besichtigen gehen und dann den Mietvertrag dafür unterzeichnen. Na toll und wie es so sein muss, habe ich genau dann verschlafen, wenn mich keiner wecken konnte.

Tyler kam auch die Treppe nach unten. Sein Tempo hatte sich verlangsamt.

Anscheind ist er ebenfalls zu dem Entschluss gekommen, dass er sich genug Zeit lassen kann. Der nächste Bus kommt sowieso erst in zehn Minuten. „Morgen" brummte er und setzte sich an den Tisch gegenüber von mir hin. Nur wir zwei saßen am Tisch.

Logan und Lynn schlafen noch, da Lynn sich diese Nacht zu Logan geschlichen hatte. Auf Tylers Morgen antwortete ich erst gar nicht. Der brauch bloß nicht Nettigkeit oder so vortäuschen. Er rieb sich mit den Händen die Schläfen und verzog sein Gesicht. Ich bin doch gegen ihn gestoßen und er nicht gegen mich. Warum tut ihm bitte der Kopf weh?

Warte diese Reaktionen kenne ich. Er hat einen Kater. Wie kann man nur so blöd sein und sich mitten in der Woche betrinkten. So kann er sich doch gar nicht in der Schule konzentrieren. „Haben wir irgendwo ein Aspirin?" brummte er erneut.

Ich zuckte mit den Schultern „Vielleicht in der Küche". Danach leerte ich das Glas mit dem Saft komplett aus.

Tyler stand auf und ging in die Küche. Wenig später kam er wieder. In seiner Hand hatte er ein Glas Wasser mit ein bisschen Aspirin vermischt. Nun trank er das Glas komplett aus und verzog erneut sein Gesicht. Seine Kopfschmerzen scheinen ja echt schlimm zu sein.

„Hast mit Maddy wohl zu viel Trinkspielchen gespielt?" fragte ich schnippisch. Das hätte ich mir auch sparen können. Jetzt denkt er noch mich interessiert was er tut.

Diese Annahme ist schon nicht ganz falsch.

Er sieht ziemlich fertig aus, so fertig, dass ich mir sogar schon etwas Sorgen um ihn mache. „Mmmh" stumm starrte er vor sich hin. Seine Augen versuchte er krampfhaft offen zu halten. So leid tut er mir dann doch nicht. Immerhin ist er selbst an dem ganzen Schlamassel Schuld. Also stand ich Augenverdrehend auf und ging ohne ein weiteres Wort zu sagen zur Tür raus.

Ganz gemütlich schlenderte ich zum Bus.

„Haily!" hörte ich Tylers Stimme im Hintergrund rufen „Haily!" Unbewusst lief ich ein paar Schritte schneller. Doch seine Stimme kam immer näher, bis sie direkt hinter meinem Rücken ertönt. „Mensch Haily, jetzt warte doch mal auf mich"


Only One Person and your Life is changing! TEIL 3Where stories live. Discover now