Kapitel 108

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(Hailys Sicht)

Auf der anderen Seite war ein kleines Häuschen, hier befanden dich Mädchen und Jungstoiletten. Ich ging in die Mädchenseite rein. Logischerweiße. Darin befanden sich drei einzelne Kabinen, zwei Waschbecken und zwei Spiegel.

Überraschend sauber und hell. Helle Fliesen und helles Licht, eigentlich hatte diese Toilette eine ganz schöne Atmosphäre. Gott ich denke über die Atmosphäre von Toiletten nach. Ich muss echt gestört sein.

Ich ging zu einem Waschbecken und lies das relativ kühle Wasser über meine Haut prasseln. Während dem Prozess schaute ich auf und sah im Spiegel Tyler, welcher hinter mir stand und mich nachdenklich musterte. Was hat der in der Mädchentoilette zu suchen? Hat er seine eigentliche schöpferische Gestalt entdeckt?

Ich trocknete meine Hände an meiner Hose ab, da die Tücher dafür, in diesem Klo fehlten. Mit verschränkten Armen drehte ich mich zu ihm um. „Man raus aus der Mädchentoilette. Hat man dir nicht beigebracht, dass Spannern nicht gerade eine weitbringende Aktion ist?"

Er schaute mich immernoch kritisch an, bis er antwortete „Wieso bist du so?" Auch er verschränkte die Arme vor der Brust.

Von seiner Frage war ich mal mehr als verwirrt. „Wie?"

„Wieso bist du so abweisend? Ich verstehe das nicht. Letzten Dienstag, dachte ich noch, dass wir uns wieder ganz gut verstehen und dann hast du mich die gesamte restliche Woche ignoriert. Was soll dieser Scheiß?"

„Pfff... ich dachte auch wir verstehen uns wieder besser" murmelte ich in mich hinein. Er hatte es trotzdem gehört.

„Was meinst du damit?" er kam auf mich zu und stand direkt vor mir. „Nichts" gab ich zurück und versuchte seinen Blick zu meiden. Vorrangig seine Augen. Diese Situation wird langsam zu unangenehm.

Er ergriff die Initiative und legte seine Hände an meine Gesichtsseiten. „Erzähle mir doch einfach, was los ist" sprach er mir ruhig zu.

Na gut. Wie der Herr will. Wütend begann ich zu sprechen „Du bist los. Du absoluter Machoarsch." „Geht es um das mit Chloe? Ich schwöre dir. Ich wusste nicht was da abläuft. Sie kam einfach und..." Ich unterbrach ihn aufgebracht „Nein, ich weiß was mit Chloe war. Das ist mir egal. Aber an dem Tag davor hast du... nun ja... mich geküsst und dann zwei Stunden später mit Maddy geschlafen. Wieso spielst du so mit anderen Menschen? Macht es dir Spaß?!" ich starrte ihn fassungslos an und bekam nasse Augen. Schon wenn ich an dieses Ausgenutzt- Gefühl in dem damaligen Moment zurückdenke zerreist sich etwas in mir. Ich bekam einen schweren Klos im Hals und keinen Ton mehr raus. Ein erstickendes Gefühl verbreitete sich in der Kehle. „Warte was? Du hast uns gesehen?" fragte er jetzt wiederum verwirrt und lies mein Gesicht los. Sofort verschwand seine ausgesendete Wärme aus meiner Nähe.

„Ja, ist ja auch nicht so schwer, wenn ihr die Tür nichmal zu macht" drängte sich aus meiner verengten Kehle heraus. Ganz leise. Es war nur ein Hauch an Stimme.

Eine Weile wichen wir unseren gegenseitigen Blicken aus. Anscheinend hat er mir nichts zu sagen. >Warum auch? Der Sachverhalt ist völlig klar, was will er dir schon noch anderes erzählen, außer vielleicht Details wie Maddy im Bett war. Aber glaube mir Kleine wir wissen beide, dass du das lieber nicht hören willst< Meine innere Stimme, wie sie spricht und lebt... Und leider recht hat.

Tyler und Maddy haben miteinander geschlafen und weitere Details will ich gar nicht wissen. Das würde ich nicht verkraften. Eine kleine Träne schob sich in meinen äußeren Augenwinkel und überzog mein Auge mit einem hauchdünnen Tränenschleier. Das wars dann wohl. Dann kann ich auch gehen. Es ist alles gesagt.

Geknickt drehte ich mich zur Tür, da packte Tyler sanft mein Handgelenk. Ich schaute in seine flehenden, grünen Augen, die ebenfalls leicht nass aussahen.



Only One Person and your Life is changing! TEIL 3Where stories live. Discover now